Pells Stern
das beredt vom Auszug kündete. Basis Eins. Das erste Lager nach der Hauptbasis. Schleusentüren schlugen unbefestigt im leichten Wind hin und her. Die müde Kolonne schleppte sich weiter, betrachtete dabei die Verlassenheit, und Emilio verspürte einen Stich im Herzen, denn er hatte das hier aufbauen helfen. Nichts war davon zu sehen, dass irgend jemand zurückblieb. Er fragte sich, wie weit die Leute bereits auf der Straße gekommen waren und wie es ihnen so erging. »Wachen Hisa auch dort?« fragte er Bounder, der als beinahe letzter Hisa noch bei der Kolonne blieb, bei ihm und Miliko. »Wir Augen sehen«, meinte Bounder, und das war eigentlich weniger, als Emilio wissen wollte.
»Mr. Konstantin.« Ein Mann kam von weiter hinten heran und gesellte sich zu ihm, einer von den Q-Arbeitern. »Mr. Konstantin, wir müssen uns ausruhen.«
»Sobald wir das Lager hinter uns haben«, versprach er. »Wir bleiben nicht länger im Freien als nötig, okay? Hinter dem Lager.«
Der Mann blieb stehen, wartete ab, bis die Kolonne vorbeigezogen war und seine Gruppe ihn wieder eingeholt hatte. Emilio tätschelte müde Milikos Schulter und erhöhte sein Tempo, um die beiden Schlepper an der Spitze der Kolonne einzuholen. Einen ließ er auf der Lichtung hinter sich; den anderen holte er ein, als sie die Straße am anderen Ende erreichten. Mit einem Wink bedeutete er dem Fahrer, nach einem halben Kilometer anzuhalten. Daraufhin blieb er stehen und wartete, bis die Kolonne soweit an ihm vorbei war, dass er wieder auf gleicher Höhe mit Miliko war. Er überlegte sich, dass einige der älteren Arbeiter und der Kinder möglicherweise am Ende ihrer Kräfte waren. Selbst mit den Atemmasken war nach einem Marsch über so viele Stunden die Grenze der Erschöpfung erreicht. Das Stehen bleiben und die Forderungen nach einer Rast wurden immer häufiger.
Das Weitergehen fiel den Menschen schon schwer genug, und manche blieben immer weiter zurück. Emilio zog Miliko zur Seite und beobachtete die vorbeiziehende Reihe. »Ruht euch da vorne aus!« sagte er jeder Gruppe, die vorbeikam. »Geht weiter, bis ihr dort ankommt!« Mit der Zeit kam das Ende der Kolonne in Sicht, eine sich mühsam voranschleppende Schlange. Zuerst die älteren Leute, geduldig und fest entschlossen, dann als letzte überhaupt zwei Angehörige des Stabes. »Irgend jemand zurückgeblieben?« fragte er, und sie schüttelten den Kopf.
Und auf einmal kam ein Angehöriger des Stabes die gewundene Straße herabgerannt vom anderen Ende der Kolonne, stolperte und stieß gegen andere Marschierer, als die Reihe fragend auseinander lief. Emilio rannte los, Miliko in seinem Gefolge, und fing den Mann ab.
»Der Kom hat sich gemeldet«, keuchte der Läufer, und Emilio lief gleich weiter, benutzte die abgeschrägten Straßenränder, die baumbestandenen Kurven hinauf, bis er die Lastwagen erblickte und die Leute, die sich ringsherum drängten. Er wich einigen Bäumen aus und bahnte sich seinen Weg durch die Menge, die sich auch teilte, um ihn durchzulassen, bis zum Leitfahrzeug, wo Jim Ernst beim Kom und beim Generator saß. Emilio kletterte auf die Pritsche hinauf und zwischen das Gepäck, die Ballen und die alten Leute, die nicht zu Fuß gingen, kämpfte sich zu Jim Ernst durch, stand dort reglos, während Ernst sich zu ihm umdrehte, sich dabei mit einer Hand den Hörer ans Ohr hielt und sein Blick nichts außer Schmerz enthielt.
»Tot«, sagte Ernst. »Ihr Vater... Aufruhr auf der Station.«
»Was ist mit meiner Mutter, mit meinem Bruder?«
»Keine Nachricht dazu. Kein Wort über irgendwelche anderen Verluste. Das Militär funkt.
Mazians Flotte. Sie wollen mit uns in Verbindung treten. Soll ich antworten?«
Erschüttert holte Emilio Luft, wurde sich des Schweigens um ihn herum bewusst, der Leute, die ihn anstarrten, einer Handvoll alter Q-Bewohner auf dem Lastwagen selbst, die ihn mit Augen anblickten, so feierlich wie die der Hisa-Bildnisse.
Jemand anderes kletterte auf die Pritsche und bahnte sich den Weg zu ihm, umarmte ihn.
Miliko. Er war ihr dankbar - zitterte etwas, aus Erschöpfung ebenso wie wegen des verzögert wirkenden Schocks. Er hatte damit gerechnet. Es war nur noch die Bestätigung.
»Nein«, sagte er.
»Keine
Antwort!« Die Menge murmelte, und er drehte sich zu ihr um.
»Kein Wort über irgendwelche anderen Verluste!« rief er, übertönte rasch das Gemurmel.
»Ernst, sagen Sie ihnen, was Sie empfangen haben.«
Ernst stand auf und berichtete. Emilio drückte
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