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Pells Stern

Pells Stern

Titel: Pells Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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anders ging, streiften durch den Wald, jedoch geführt von den Hisa, die darauf achteten, dass sich niemand verirrte, und sich dicht um die Menschen herum zusammenkauerten, wenn Pause gemacht wurde, damit die Kälte nicht so stark durchdrang.
    Und einmal zog ein Donner über den Himmel, der nichts mit dem Regen zu tun hatte.
    »Sie landen«, lief die Botschaft von einem zum anderen. Die Hisa stellten keine Fragen. Ihre scharfen Ohren hatten es vielleicht schon lange vorher mitbekommen.
    Porey war wieder da. Wahrscheinlich Porey. Eine kurze Zeitlang würden seine Leute die verlassene Basis durchsuchen und Mazian wütende Nachrichten schicken, sich dann Scanner-Informationen verschaffen und entscheiden, was in dieser Beziehung zu tun war, dann Mazians Entscheidung dazu einholen - alles Zeit, die den Flüchtlingen zugute kam.
    Ausruhen und gehen, ausruhen und gehen, und wann immer jemand schwankte, waren freundliche Downer bei der Hand, die berührten, drängten, gut zuredeten. Wenn sie anhielten, war es kalt und feucht, obwohl nie wirklicher Regen fiel; und sie freuten sich über den Morgen, den ersten Schimmer des Lichtes, das gesiebt durch die Blätter fiel und das die Downer mit Trällern und Schnattern und erneuerter Begeisterung begrüßten.
    Und plötzlich wurden die Bäume seltener, und das Tageslicht drang immer klarer herein. Sie erreichten eine Bergflanke, die zu einer riesigen Ebene hin abfiel. Die Weite breitete sich vor ihnen aus, als sie den Kamm einer kleinen Erhebung überquerten, und die Hisa marschierten noch weiter, aus dem Wald heraus in dieses weite Tal hinunter... dieses Heiligtum, erkannte Emilio in plötzlicher Beunruhigung, diese Gegend, die die Hisa stets für sich beansprucht hatten, frei von Menschen, ein riesiges offenes Land, das für immer nur ihnen gehören sollte.
    »Nein«, protestierte Emilio und wandte sich zu Bounder um. Er machte eine bittende Geste, als dieser mit fröhlich schwungvollem Schritt an seine Seite kam. »Nein, Bounder, wir dürfen nicht in das offene Land hinab. Das dürfen und können wir nicht, hörst du? Die Menschen-mit-Gewehren, die mit den Schiffen kommen, ihre Augen würden es sehen.«
    »Alte sagen, kommen«, erklärte Bounder, ohne seinen Schritt auch nur einmal zu unterbrechen, als sei die ganze Sache damit endgültig geregelt. Der Abstieg war bereits im Gang; die Hisa strömten wie eine braune Flut zwischen den Bäumen hervor und trugen dabei Menschen und deren Gepäck, gefolgt von weiteren Menschen und weiteren Hisa, gingen auf die einladende sonnenbestrahlte Blässe der Ebene zu.
    »Bounder!« Emilio blieb stehen, und Miliko neben ihm folgte seinem Beispiel. »Die Menschen-mit-Gewehren werden uns hier finden. Verstehst du mich, Bounder?«
    »Ich verstehen. Sehen wir alle, Hisa, Menschen. Wir sehen sie auch.«
    »Wir können nicht dort hinunter gehen. Sie werden uns
töten,
hörst du?«
    »Sie
sagen, kommen.«
    Die Alten. Bounder wandte sich von ihm ab und ging weiter hangabwärts, drehte sich im Gehen noch einmal um und winkte ihm und Miliko.
    Er ging einen Schritt und dann noch einen, wusste, dass es Wahnsinn war, wusste auch, dass es einen Weg der Hisa gab, Dinge zu erledigen, und einen der Menschen. Hisa hatten nie die Hand gegen die erhoben, die auf ihren Planeten eingedrungen waren, hatten nur dagesessen und beobachtet, und genau das würden sie auch jetzt wieder machen.
    Menschen hatten Hisa um Hilfe gebeten, und die Hisa gewährten sie ihnen auf ihre Art und Weise. »Ich werde mit ihnen reden«, sagte er zu Miliko. »Ich werde mit ihren Alten sprechen und es ihnen erklären. Wir können sie nicht kränken, aber sie werden zuhören - Bounder, Bounder, warte!«
    Bounder ging jedoch weiter, den anderen voraus. Die Hisa blieben in Bewegung und strömten über den gewaltigen grasbewachsenen Hang zur Ebene hinunter. In deren Zentrum, wo es auch einen Fluss zu geben schien, befand sich etwas wie eine erhobene Faust aus Stein und ein zertrampelter Kreis, ein Schatten, den Emilio schließlich als einen Kreis lebender Körper erkannte, die um diesen Gegenstand versammelt waren.
    »Sämtliche Hisa müssen sich da unten am Fluss versammelt haben«, meinte Miliko. »Es scheint eine Art Treffpunkt zu sein, eine Art Schrein.«
    »Mazian würde das nicht respektieren, und die Union wahrscheinlich auch nicht.« Er sah Massaker vorher, eine Katastrophe, Hisa, die nur hilflos dasaßen, während der Angriff kam.
    Die Downer waren es, dachte er, die Downer selbst,

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