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Pells Stern

Pells Stern

Titel: Pells Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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krank, Bounder.«
    »Wir tragen Kranke, viele viele Hisa. Wir stehlen gute Dinge von Lastwagen, lehren uns gut, Konstantin-Mann. Wir stehlen für euch. Ihr kommen.«
    Emilio blickte zurück in bestürzte und zweifelnde Gesichter. Hisa umringten sie. Immer mehr kamen aus dem Wald heraus, manche mit Jungen, die die Menschen nur sehr selten zu Gesicht bekamen. Dass sie auch dabei waren, war ein Zeichen des Vertrauens. Vielleicht spürten das alle Anwesenden, denn niemand äußerte einen Protest. Die Hisa halfen den Alten und Kranken von den Wagen. Starke junge Hisa formten mit den Händen Trageschlingen für sie; andere stemmten Vorräte und Ausrüstung herab.
    »Und was, wenn sie uns mit dem Scanner nachspüren?« murmelte Miliko unglücklich. »Wir müssen sehr schnell ausreichende Deckung finden.«
    »Es erfordert sehr empfindliche Scanner, um Menschen von Hisa zu unterscheiden.
    Vielleicht halten sie es nicht für gewinnbringend, uns zu verfolgen - im Moment wenigstens.«
    Bounder trat zu ihm und ergriff seine Hand, widmete ihm ein naserunzelndes Hisa-Blinzeln.
    »Du kommen mit.«
    Die Kraft der Menschen reichte nicht mehr für einen langen Weg, so sehr auch die Nachrichten ihnen die Kraft der Angst eingeflößt hatten. Eine kleine Weile des Kletterns, bergauf und bergab durch Baumbestände und Farn, und alle schnappten nach Luft, und manche von denen, die zu Anfang gelaufen waren, mussten jetzt getragen werden. Und mit der Zeit, als die Zahl der Menschen, die sie tragen mussten, größer wurde, als sie bewältigen konnten, riefen die Hisa Halt und streckten sich zum Schlafen im Farn aus.
    »Such Deckung!« drängte Emilio Bounder. »Die Schiffe werden uns sehen - nicht gut, Bounder.«
    »Schlafen jetzt«, sagte Bounder und rollte sich zusammen, und er und seine Gefährten waren durch nichts mehr anzusprechen. Emilio setzte sich hin und starrte ihn hilflos an, ließ den Blick über den Berghang schweifen, während Menschen und Hisa sich dort hinlegten, wo sie ihre Bündel hingeworfen hatten, manche in ihre Decken gewickelt, andere zu müde, um sie auszubreiten. Emilio formte aus seiner eigenen ein Kopfkissen und legte sich auf die von Miliko, drückte seine Frau dort an sich unter der Sonne, die ihre Strahlen schräg durch die Blätter warf. Bounder kuschelte sich an ihn und legte einen Arm um ihn, und er ließ sich gehen und schlief ein, ein müder und gesunder Schlaf.
    Und erwachte, als Bounder ihn schüttelte, erblickte Miliko, die mit um die Knie gelegten Armen dasaß, und einen leichten Nebel, der die Blätter befeuchtete - der Tag war schon weit fortgeschritten und drohte mit Regen. »Emilio. Ich glaube, du solltest aufwachen. Ich glaube, das sind einige sehr bedeutende Hisa.«
    Er drehte sich auf den anderen Arm und rappelte sich auf die Knie auf, blickte blinzelnd in den Nebel, während ringsumher die anderen Menschen erwachten. Alte waren zwischen den Bäumen hervorgekommen, Hisa, deren Felle reichlich mit Weiß durchsetzt waren, drei insgesamt. Emilio stand auf und verbeugte sich vor ihnen, was ihm das Richtige zu sein schien in ihrem Land und in ihren Wäldern.
    Bounder verneigte sich und hüpfte und schien ernster zu sein als üblich. »Sie nicht sprechen Menschensprache«, sagte er. »Sie sagen, kommen mit.«
    »Wir kommen«, erwiderte Emilio. »Miliko, weck die anderen!« Sie ging und weckte die wenigen, die noch schliefen, mit leisen Worten, und die Nachricht lief über die ganze Bergflanke nach unten, und müde, nasse Menschen sammelten ihr Gepäck auf. Noch mehr Hisa trafen ein. Der Wald schien voll von ihnen zu sein, und jeder Baumstamm einen huschenden braunen Körper zu verbergen.
    Die Alten verschwanden zwischen den Bäumen. Bounder wartete, bis alle bereit waren, und ging dann los. Emilio hob Milikos zusammengerollte Decke auf die Schulter und folgte ihm.
    Bei jeder Andeutung, dass ein Mensch humpelte, bei jedem Rascheln in feuchten Blättern und tropfenden Zweigen waren Hisa zur Stelle und halfen, nahmen sie an der Hand und schnatterten mitfühlend, selbst die, die sich mit der Menschensprache nicht auskannten.
    Und ihnen folgten andere, Hisa-Diebe mit der aufblasbaren Kuppel, den Kompressoren und Generatoren, den Lebensmitteln und allem anderen, was sie von den Lastwagen hatten holen können, ob sie nun den Nutzen überhaupt verstehen konnten oder nicht, wie eine braune Horde gefräßiger Insekten.
    Die Nacht kam über sie, und sie gingen noch lange weiter, ruhten sich aus, wenn es nicht mehr

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