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Pells Stern

Pells Stern

Titel: Pells Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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verhalten, und Gabriel musste die anderen, die ihm folgten, in die Irre führen, ihnen allen das Leben versprechen, ihnen Hilfe versprechen, die nie kommen würde. Sie alle würden sterben, außer er selbst und Gabriel - und Damon. Er fragte sich, wie er Damon dazu überreden sollte, wegzugehen... oder ob er das überhaupt konnte. Falls er Argumente benutzen musste... was für welche?
    Alicia Lukas-Konstantin. Er dachte an sie, die ihm dabei geholfen hatte, Damon zu helfen.
    Sie
konnte auf keinen Fall von hier weg. Und die Wächter im Krankenhaus, die ihm Geld zugesteckt hatten; und der Downer, der ihnen folgte und über sie wachte; und die Menschen, die die Hölle der Schiffe und die Qs überlebt hatten; und die Männer und die Frauen und die Kinder... die Kinder...
    Er weinte, den Kopf in die Hände gestützt, während irgendwo tief in seinem Innern Instinkte mit einer kalten Intelligenz funktionierten, die genau wussten, wie eine Welt wie Pell zu vernichten war, die genau wussten, dass er selbst nur zu diesem Zweck existierte.
    An das übrige glaubte er nicht mehr.
    Er wischte sich die Augen, trank den Kaffee, saß da und wartete.
     
    3. 2. Unionsträger »Unity« im tiefen Weltraum; 8.11.53
    Der Würfel rollte und blieb mit der Zwei nach oben liegen, und Ayres zuckte verdrießlich die Achseln, während Dayin Jacoby einen weiteren Satz Punkte notierte und Azov eine neue Runde einleitete. Die beiden Wachposten, die stets hier im Aufenthaltsraum des Unterdecks postiert waren, beobachteten von Bänken an der Wand aus das Spiel, ihre jungen und makellosen Gesichter ohne eine Spur von Gefühl. Er und Jacoby und selten auch noch Azov spielten um imaginäre Punkte, die wirkliche Kredite verpfändeten für den Fall, dass sie gemeinsam einmal wieder die Zivilisation erreichten; und das, überlegte Ayres, war ein Element des Zufalls, nicht weniger als das Rollen der Würfel.
    Die Langeweile war der einzige anwesende Feind. Azov wurde direkt gesellig, saß schwarzgekleidet und grimmig am Tisch und spielte mit ihnen, denn er wollte sich nicht erniedrigen und Glückspiele mit der Besatzung spielen. Vielleicht amüsierten sich die Mannequins anderswo, aber Ayres konnte es sich eigentlich nicht vorstellen. Nichts berührte sie, nichts erhellte diese dumpfen, hasserfüllten Augen. Nur Azov... gesellte sich von Zeit zu Zeit zu ihnen im Aufenthaltsraum für acht oder neun Stunden eines Tages, der nur aus ermüdendem Sitzen bestand, denn es gab nichts zu tun, keinerlei Übung durchzuführen.
    Meistens saßen sie in dem einen Raum, der ihnen frei zugänglich war, und redeten... redeten endlich.
    Jacoby wahrte dabei keine Zurückhaltung. Er verbreitete Vertraulichkeiten aus seinem Leben, seinen Affären, seinen Einstellungen. Ayres widerstand den Versuchen Jacobys und Azovs, ihn zu verlocken, über seine Heimatwelt zu sprechen.
    Das war gefährlich. Aber er redete trotzdem - über seine Eindrücke von diesem Schiff und der gegenwärtigen Situation, über alles und jedes, was seinem Gespür nach harmlos war, über abstrakte Dinge aus Gesetz und Wirtschaftstheorie, in der er, Jacoby und Azov miteinander einen gewissen Sachverstand teilten... machte leichthin Witze über Währungen, in denen sie ihre Schulden bezahlen sollten; Azov lachte lauthals. Es bedeutete eine unausdrückbare Erleichterung, jemanden zu haben, mit dem man reden konnte, und Gefälligkeiten mit jemandem auszutauschen. Er hatte jetzt eine Bindung an Jacoby... ähnlich einer Verwandtschaft, nicht ausgesucht, aber unentrinnbar. Sie halfen sich gegenseitig, den Verstand zu bewahren.
    Schließlich entwickelte er sogar Zuneigung zu Azov, fand ihn sympathisch und humorvoll.
    Eine Gefahr lag darin, und er wusste es.
    Jacoby gewann die nächste Runde. Azov notierte geduldig die Punkte und drehte sich dann zu den Mannequins um. »Jules, eine Flasche her, ja?«
    Einer stand auf und ging, um das Geforderte zu holen. »Ich hätte eher gedacht, dass sie Nummern haben«, murmelte Ayres vor sich hin; sie hatten bereits eine Flasche. Und dann bereute er seine Offenheit.
    »In der Union gibt es vieles, was Sie nicht sehen«, meinte Azov. »Aber vielleicht bekommen Sie noch die Chance dazu.«
    Ayres lachte - und plötzlich machte sich Kälte in seinem Magen breit.
Wie?
blieb in seiner Kehle stecken. Sie hatten zuviel miteinander getrunken. Azov hatte sich nie über die Ziele seiner Nation ausgelassen, über irgendwelche Pläne über Pell hinaus. Sein Gesichtsausdruck wechselte ein ganz

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