Pells Stern
wenn es zum Schlimmsten kam.
Er blieb länger als üblich, nachdem die Lampen auf den Docks etwas matter geworden waren, nachdem ein Großteil der ersten Schicht für den Tag gegangen war und die Haupttag-Aktivitäten weniger geworden waren... nur noch ein paar Angestellte in den anderen Büros, um Anrufe entgegenzunehmen und sich um alles zu kümmern, bis das Wechseltagpersonal eintraf. Die
Schwanenauge
legte ohne Schwierigkeiten um 14:46 Uhr ab; die
Annie
mit den Kulins und Vittorios Papieren legte um 17:03 Uhr ab, ohne dass es Fragen gab oder mehr als das übliche Durcheinander bezüglich Fahrplan und Kurs, was die Miliz anging. Danach konnte er freier atmen.
Und als die
Annie
schon lange aus der Nähe der Station verschwunden war, über jede vernünftige Möglichkeit eines Protestes hinaus, nahm er seine Jacke, schloss ab und machte sich auf den Weg nach Hause.
An der Tür benutzte er seine Karte, um jede Minute im Computer aufgezeichnet zu haben, wie es sein musste... fand Jessad und HaIe in seinem Wohnzimmer einander schweigend gegenübersitzen. Es gab Kaffee, ein beruhigendes Aroma nach der Anspannung des Nachmittags. Er sank in einen dritten Sessel und lehnte sich zurück, nahm sein Heim wieder in Besitz.
»Ich möchte Kaffee«, sagte er zu Bran Hale. HaIe runzelte die Stirn und stand auf, um ihn zu holen. Und zu Jessad sagte er:
»Langweiliger Nachmittag?«
»Dankbar für die Langeweile«, sagte Jessad ruhig. »Aber Mr.
Hale hat sein Bestes getan, um mich zu unterhalten.«
»Irgendwelche Schwierigkeiten auf dem Weg hierher?«
»Nein«, sagte Hale aus der Küche. Er brachte den Kaffee, und Jon nippte daran, erkannte, dass HaIe wartete.
Ihn entlassen... und mit Jessad allein sein. Er war nicht wild darauf. Und er war auch nicht scharf darauf, dass HaIe zu frei redete, hier oder anderswo. »Ich weiß Ihre Diskretion zu schätzen«, sagte er zu ihm. Und nach sorgfältiger Überlegung: »Sie wissen, dass etwas im Gang ist. Sie werden feststellen, dass es sich für Sie mehr als nur in Bezug auf Geld lohnen wird. Achten Sie nur darauf, dass Lee Quale nicht redet! Sobald ich mehr herausgefunden habe, unterrichte ich Sie davon. Vittorio ist weg. Dayin... verschwunden. Ich brauche einen zuverlässigen und intelligenten Assistenten. Verstehen Sie, Bran?«
HaIe nickte.
»Ich spreche morgen mit Ihnen darüber«, sagte er dann sehr ruhig. »Danke.«
»Hier alles klar mit Ihnen?« fragte Hale.
»Wenn nicht«, sagte er, »kümmern Sie sich darum. Kapiert?«
Hale nickte und verschwand diskret. Jon ließ sich etwas beruhigter zurücksinken und betrachtete seinen Gast, der lässig vor ihm saß.
»Ich erkenne, dass Sie dieser Person vertrauen«, meinte Jessad. »Und dass Sie sie befördern wollen. Seien Sie klug bei der Wahl Ihrer Verbündeten, Mr. Lukas!«
»Ich kenne meine.« Er nahm einen Schluck von dem siedend heißen Kaffee. »Sie kenne ich nicht, Jessad, oder wie Sie sonst heißen mögen. Ihr Plan war es, die I.D. meines Sohnes zu benutzen, und das kann ich nicht zulassen. Ich habe eine andere Deckung arrangiert - für ihn. Eine Reise in Sachen Lukas-Interessen. Ein Schiff ist zu den Minen unterwegs, und seine Papiere sind an Bord.«
Er rechnete mit Empörung, aber es erfolgte nur ein höfliches Hochziehen der Brauen. »Ich habe keinen Einwand. Aber ich werde Papiere brauchen, und ich halte es nicht für klug, mich bei deren Besorgung einer Befragung auszusetzen.«
»Papiere kann man beschaffen. Das ist unser kleinstes Problem.«
»Und das größte, Mr. Lukas?«
»Ich möchte ein paar Antworten. Wo steckt Dayin?«
»Hinter den Linien in Sicherheit. Kein Grund zur Sorge. Als Folgeerscheinung bin ich hier - von der Annahme ausgehend, dass dieses Angebot gültig ist. Falls nicht, werde ich sterben... und ich hoffe, dass das nicht der Fall sein wird.«
»Was können Sie mir anbieten?«
»Pell«, meinte Jessad ruhig. »Pell, Mr. Lukas.«
»Und Sie sind bereit, es mir zu überlassen.«
Jessad schüttelte den Kopf. »Sie werden es
uns
überlassen, Mr. Lukas. So lautet der Vorschlag. Ich werde Sie führen. Bei mir liegt der Sachverstand und bei Ihnen die genaue Kenntnis dieser Station. Sie werden mich über die hiesige Situation in Kenntnis setzen.«
»Und welchen Schutz habe ich dabei?«
»Meine Zusicherung.«
»Ihr Rang?«
Jessad zuckte die Achseln. »Inoffiziell. Ich möchte Einzelheiten hören. Alles, angefangen von Ihren Schifffahrtsplänen über die Aufstellung Ihrer Schiffe bis hin zur
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