Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst
Türen Vorrichtungen, mit denen man sie manuell öffnen kann. Wenn man auf einer kleinen Tastatur an der Wand den richtigen Code eintippt, hebt sich die Tür nach oben.«
»Sehr schön«, murmelte Pendergast. »Aber das ganze System ist darauf ausgelegt, niemanden aus den Sektionen herauszulassen. Womit wir es heute abend zu tun haben, ist ein Killer, der versucht,
drinnen
zu bleiben. Wie also können wir das Sicherheitssystem zur Sicherheit der Gäste einsetzen?«
Ippolito zuckte mit den Achseln. »Ganz einfach. Wir benützen es, um eine Schutzzone um die Ausstellung zu legen. Alle Feierlichkeiten finden in Zelle zwei statt.« Er deutete auf das Schema an der Wand. »Der Empfang findet im ersten Stock statt, hier, in der Halle des Himmels. Das ist gleich vor dem Eingang zur Aberglaube-Ausstellung, die sich, wie die Halle auch, in Zelle zwei befindet. Wenn wir nun alle Stahltüren dieser Zelle schließen, stellen wir einen sicheren Bereich her, in den niemand hinein kann. Vier dieser Türen werden wir allerdings offen lassen, und zwar die Osttür zur Großen Rotunde, wo die Gäste eintreffen werden, und drei Notausgänge. Alle werden schwer bewacht werden.«
»Und aus welchen Teilen des Museums besteht Zelle zwei im einzelnen?« fragte Pendergast.
Ippolito drückte auf ein paar weitere Knöpfe an der Konsole. An der Wand leuchtete ein großer Bereich in der Mitte des Museums grün auf.
»Das hier ist Zelle zwei«, erklärte Ippolito. »Wie Sie sehen können, reicht sie vom Keller bis zum Dach, wie alle anderen Zellen auch. Die Halle des Himmels befindet sich hier. Der Computerraum und die Zentrale, in der wir uns momentan befinden, gehören beide ebenfalls zu dieser Zelle. Gleichfalls die Sicherheitszone mit den Lagerräumen, das Zentralarchiv und eine Reihe weiterer sicherheitsrelevanter Bereiche. Außer den vier Stahltüren, die wir manuell geöffnet halten, werden alle Ausgänge des Museums geschlossen sein. Eine Stunde vor Beginn der Party riegeln wir die Zelle ab, lassen alle Sicherheitstüren herunter bis auf die vier, die offen bleiben, und postieren die Wachen. Die Leute sind so sicher wie in Abrahams Schoß, das können Sie mir glauben.«
»Und der Rest des Museums?«
»Wir dachten schon daran, die Sicherheitstüren aller fünf Zellen zu schließen, haben uns dann aber dagegen entschieden.«
»Gut«, sagte Pendergast und blickte auf einen anderen Monitor.
»Im Falle einer Krise würde das die Einsatzkräfte auch nur behindern.« Er deutete auf das Diagramm an der Wand. »Aber was ist mit dem unteren Keller? Von dort aus gibt es doch bestimmt Verbindungen zum Kellerbereich der Zelle zwei, und dieser untere Keller führt weiß Gott wohin.«
»Aber niemand würde sich in den unteren Keller wagen. Da unten ist der reinste Irrgarten.«
»Wir sprechen hier nicht von einem normalen Dieb, sondern von einem Mörder, der sich uns bisher erfolgreich entzogen hat, was auch immer ich oder D’Agosta bisher veranstaltet haben. Dieser Killer kennt sich im unteren Keller offenbar aus wie in seiner Westentasche.«
»Es gibt nur eine Treppe, die von Zelle zwei hinunter in den unteren Keller führt«, erklärte Ippolito geduldig, »und die wird von meinen Leuten ebenso bewacht wie die Notausgänge. Verlassen Sie sich drauf, wir haben uns das alles sehr sorgfältig überlegt. Das abgesperrte Gebiet wird hundertprozentig sicher sein. Wir haben genügend Leute, um dafür die volle Garantie zu übernehmen.«
Pendergast studierte eine Weile schweigend den leuchtenden Plan. »Woher wissen Sie eigentlich, daß dieses Schema stimmt?«
Ippolito sah ein wenig pikiert aus. »Natürlich stimmt es.«
»Ich habe Sie ja auch lediglich gefragt, woher Sie das
wissen
.«
»Das Diagramm entspricht genau den Plänen, nach denen die Architekten 1912 das Museum erbaut haben.«
»Und seitdem hat es keine Veränderungen gegeben? Keine neu durchgebrochenen oder zugemauerten Türen?«
»Alle Änderungen wurden berücksichtigt.«
»Sind auf diesen Architektenplänen auch der alte Keller und der untere Keller dargestellt?«
»Nein, diese Teile sind viel älter. Aber, wie ich Ihnen bereits sagte, die Zugänge werden streng bewacht werden.«
In der langen Stille, die folgte, studierte Pendergast weiterhin intensiv das Diagramm an der Wand. Schließlich wandte er sich seufzend wieder dem Sicherheitschef zu.
»Mr. Ippolito, Ihr Plan gefällt mir ganz und gar nicht.«
Hinter ihnen räusperte sich jemand. »Was gefällt ihm denn nun
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