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Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Titel: Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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bestimmt einen Nobelpreis dafür bekommen. Aber es stellt eine Liste von morphologischen und verhaltensspezifischen Merkmalen zusammen, die zu dem errechneten Tier oder zu der Pflanze gehören könnten. Nicht garantiert, aber zumindest mit einiger Wahrscheinlichkeit. Natürlich kann eine solche Liste nicht komplett sein, das werden Sie nachher am Ende dieses Durchlaufs sehen.«
    Er tippte eine Reihe von Befehlen ein, und auf dem Computerbildschirm erschien eine rasch ablaufende und nicht enden wollende Abfolge von Nullen und Einsen. »Man kann das abdrehen«, sagte Kawakita. »Aber ich sehe mir gerne den Datenstrom aus dem Gensequenzer an. Es ist, als würde man in einen vorbeiziehenden Fluß schauen. Oder vielleicht auch in einen klaren Forellenbach.« Nach etwa fünf Minuten versiegte der Datenstrom, und der Bildschirm war wieder eine leere, hellblaue Fläche. Dann erschien das Gesicht einer Comicfigur, und eine Stimme ertönte aus dem Lautsprecher des Computers: »Ich denke, ich denke, aber nichts geschieht.«
    »Das zeigt an, daß das Programm läuft«, sagte Kawakita und kicherte über seinen Einfall. »Die Berechnung kann bis zu einer Stunde dauern, je nachdem, wie ähnlich oder unähnlich sich die beiden Arten sind.«
    Auf dem Bildschirm war jetzt eine Meldung zu lesen:
    BERECHNUNG VORAUSSICHTLICH BEENDET IN 03 .  03 .  40   MINUTEN .
    »Schimpansen und Menschen sind sehr eng verwandt – ihre Gene sind zu achtundneunzig Prozent identisch –, deshalb geht das ziemlich schnell.«
    Auf dem Bildschirm erschien über dem Kopf der Comicfigur plötzlich eine Glühbirne.
    »Fertig!« sagte Kawakita. »Dann lassen Sie uns mal die Ergebnisse betrachten.«
    Er drückte auf eine Taste. Auf dem Bildschirm erschienen folgende Zeilen:
    ERSTE SPEZIES :
    Spezies:
Pan troglodytes
Gattung:
Pan
Familie:
Pongidae
Ordnung:
Primaten
Klasse:
Säugetiere
Unterabteilung:
Wirbeltiere
Reich:
Tiere
    ZWEITE SPEZIES :
    Spezies:
Homo sapiens
Gattung:
Homo
Familie:
Hominiden
Ordnung:
Primaten
Klasse:
Säugetiere
Unterabteilung: Wirbeltiere
Reich:
Tiere
    Genetische Übereinstimmungen insgesamt:
    98 , 4  %
    »Ob Sie es glauben oder nicht«, sagte Kawakita, »die Identifizierung der beiden Arten erfolgte ausschließlich über die Gene. Ich habe dem Computer nicht eingegeben, um welche Organismen es sich handelte. Das ist eine gute Methode, um Zweiflern zu zeigen, daß der Extrapolator kein Unfug oder ein Gimmick ist. Nun, wie dem auch sei, jetzt sehen wir uns mal die Beschreibung der errechneten Zwischenart an. In diesem Fall könnte es, wie Sie schon sagten, das
Missing Link
sein.«
    MORPHOLOGISCHE CHARAKTERISTIKA DER ERRECHNETEN ART :
     
    Graziler Körperbau
    Gehirnkapazität: 750 ccm
    Aufrecht auf zwei Beinen gehend
    Greifdaumen
    Keine Greiffähigkeit im großen Zeh Unterdurchschnittlicher sexueller Bimorphismus
    Gewicht des ausgewachsenen Männchens: 55  kg
    Gewicht des ausgewachsenen Weibchens: 45  kg
    Trächtigkeitsdauer: 8  Monate
    Aggressivität: niedrig bis mäßig
    Östraler Zyklus beim Weibchen: Unterdrückt
    Die Liste ging weiter und weiter und wurde immer obskurer. Unter »Knochenbau« standen Worte, die Margo kaum mehr verstehen konnte:
    Atavistische Fortsätze an den Foramina parietalis
    Stark reduzierter Beckenkamm
    10 – 12 Brustwirbel
    Teilweise gedrehter großer Rollhügel des Hüftbeins
    Tiefliegende Augenhöhlen
    Atavistische Stirn mit stark hervortretendem Jochfortsatz
    Das muß wohl buschige Augenbrauen bedeuten,
dachte Margo.
    Tagaktiv
    Teilweise oder durchgehend monogam
    Lebt in kooperativen sozialen Gruppen
    »Jetzt hören Sie aber auf. Wie kann Ihr Programm denn so was berechnen?« fragte Margo und deutete auf das Wort
monogam.
    »Aus den Hormonen«, sagte Kawakita. »Es gibt ein Gen, das für die Hormone verantwortlich ist, wie wir sie bei monogam lebenden Säugetieren finden und das bei promiskuitiven Arten fehlt.
    Bei den Menschen haben diese Hormone etwas mit der Paarbildung zu tun. Bei Schimpansen, die sehr promiskuitive Tiere sind, fehlen sie. Und daß der östrale Zyklus, also der Umstand, daß das Weibchen zu bestimmten Zeiten läufig ist, unterdrückt ist, findet man auch nur bei relativ monogam lebenden Arten. Das Programm verwendet ein ganzes Arsenal von programmiertechnischen Raffinessen – AI -Algorithmen und Fuzzy Logic, zum Beispiel – um den Effekt verschiedener Gene auf das Verhalten und das Aussehen eines errechneten Organismus zu interpretieren.«
    »Was sind AI -Algorithmen? Und was

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