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Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Titel: Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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entfernten Ecken waren so schwarz, daß sie das Licht förmlich zu verschlucken schienen. In der Mitte der Halle, wo Pound und noch jemand vor einer reglosen Gestalt knieten, brannten flackernd ein paar Kerzen.
    »Mr. Pound!« rief D’Agosta. »Und Sie, der andere, auch! Kommen Sie wieder hierher!«
    »Aber er ist noch am Leben –«
    »Kommen Sie
sofort
zurück!« D’Agosta wandte sich den Leuten zu, die sich hinter ihm zusammenscharten. »Daß mir keiner von Ihnen auch nur das leiseste Geräusch von sich gibt. Bailey und Ippolito, nehmen Sie die Schrotflinten mit und folgen Sie mir.«
    »Haben Sie das gehört?« schrie Wright. »Wozu brauchen die ihre Waffen?«
    Aus dem Funkgerät war eine Stimme zu hören. D’Agosta erkannte sie als die von Coffey und stellte das Gerät ab. Die Strahlen der Taschenlampen nach vorn gerichtet, bewegten sich die drei Männer vorsichtig in die Mitte der Halle. D’Agosta ließ das Licht seiner Lampe an der Wand entlangwandern, bis er an den dunklen Umrissen die Tür zum Treppenhaus erkannte. Sie war geschlossen. D’Agosta glaubte, einen merkwürdigen, verrotteten Geruch wahrnehmen zu können, den er nicht so genau einordnen konnte. Nun, die Halle roch überall eigentlich ziemlich streng, denn die Hälfte der Gäste mußte wohl, als das Licht ausging, die Kontrolle über ihre Schließmuskeln verloren haben.
    D’Agosta ging voran zu der Tür und blieb davor stehen. »Pendergast sagt, daß sich in diesem Treppenhaus möglicherweise eine Kreatur, irgendein Tier, aufhält«, flüsterte er den anderen zu.
    »Das sagt Pendergast«, meinte Ippolito sarkastisch hinter vorgehaltener Hand.
    »Lassen Sie den Scheiß, Ippolito, und hören Sie mir lieber zu. Wir können nicht einfach hier in der Dunkelheit stehen und warten, bis es sich über uns hermacht. Wir werden vielmehr ganz ruhig und überlegt hineingehen. In Ordnung? Streng nach Vorschrift, mit entsicherten und durchgeladenen Waffen. Bailey, Sie öffnen die Tür und leuchten uns. Ippolito, Sie gehen die Treppe nach oben, ich die nach unten. Wenn Sie einen Menschen sehen, verlangen Sie einen Ausweis. Sollten Sie den nicht kriegen, schießen Sie sofort. Und wenn Sie irgend etwas anderes sehen, schießen Sie ohne Vorwarnung. Wenn ich den Befehl gebe, geht’s los.«
    D’Agosta schaltete seine Taschenlampe aus und steckte sie in die Tasche. Dann packte er mit beiden Händen die Schrotflinte. Er nickte Bailey zu, der daraufhin den Strahl seiner Lampe auf die Tür zum Treppenhaus richtete. D’Agosta schloß die Augen und murmelte ein rasches Gebet. Dann gab er den Befehl zum Einsatz.
    Er und Ippolito stellten sich knapp neben die Tür, dann riß Bailey sie mit einem Ruck auf. D’Agosta und Ippolito sprangen ins Treppenhaus, und Bailey hinter ihnen bewegte das Licht der Taschenlampe in einem Halbkreis hin und her.
    Hinter der Tür stank es ganz entsetzlich. D’Agosta ging ein paar Schritte hinunter in die Dunkelheit, spürte dann aber eine plötzliche Bewegung
über
sich und hörte ein so unnatürliches, kehliges Knurren, daß ihm die Knie weich wurden. Dann vernahm er ein feuchtes, klatschendes Geräusch, als würde jemand mit einem nassen Handtuch auf den Boden schlagen. Glitschige Brocken spritzten an die Wand neben ihm, ein paar kleinere von ihnen trafen auch sein Gesicht. »Scheiße!« hörte er Bailey aufschreien.
    »Bailey! Lassen Sie es nicht hinaus in die Halle!« brüllte D’Agosta und feuerte so lange die Treppe hinauf und hinab in die Dunkelheit, bis er das ganze Magazin leergeschossen hatte. Der scharfe Geruch des Pulverdampfs vermischte sich mit dem widerlichen Gestank, und aus der Halle des Himmels waren auf einmal Schreie zu hören.
    D’Agosta stolperte die Treppe hinauf, wäre oben fast über etwas gefallen und sprang hinaus in die Halle. »Wo ist es, Bailey? Wo ist es?« schrie er, während er, noch immer halb blind vom Mündungsfeuer, das Magazin seiner Schrotflinte nachlud.
    »Ich weiß es nicht«, rief Bailey. »Ich kann nichts mehr sehen!«
    »Ist es nach unten oder in die Halle?«
Zwei Patronen im Magazin. Drei, vier –
    »Ich weiß es nicht! Ich weiß es nicht!«
    D’Agosta zog seine Taschenlampe heraus und leuchtete Bailey an. Der Polizist war blutüberströmt. Fleischfetzen hingen ihm in den Haaren und vor den Augen. Er wischte sich mit dem Ärmel seiner Uniformjacke über das Gesicht. Ein ekelerregender Gestank erfüllte die Luft.
    »Ich bin okay!« sagte Bailey zu D’Agosta. »Glaube ich wenigstens. Ich

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