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Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Titel: Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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hierher und vergesse bei meinen geliebten Dinosauriern die Kopfschmerzen, die mir die ganze Verwaltungsarbeit verursacht.« Wright kicherte leise vor sich hin und nahm noch einen Schluck.
    »Verstehe«, sagte Cuthbert ärgerlich.
    »Ein Teil der Ausstellung befindet sich in einem Raum, in dem vor vielen Jahren einmal Schaukästen mit fossilen Krebsen standen. Früher habe ich dort viel gearbeitet. Nun, jedenfalls gibt es dort einen kleinen Durchgang zum Hauptkorridor. Die Tür wurde vor vielen Jahren mit Brettern vernagelt, damit man einen weiteren Schaukasten davorstellen kann. Ich bin mir ziemlich sicher, daß sie hinter den Sperrholzwänden der Ausstellung noch existiert. Wir könnten sie eintreten oder nötigenfalls das Schloß aufschießen.«
    »Das klingt machbar!« sagte Rickman eifrig.
    »Ich kann mich nicht erinnern, beim Aufbau der Ausstellung etwas von so einer Tür gehört zu haben«, sagte Cuthbert zweifelnd. »Ich bin mir sicher, daß die Leute von der Sicherheitsabteilung etwas davon gewußt hätten.«
    »Ich habe doch gesagt, daß das alles schon Jahre her ist«, antwortete Wright gereizt. »Man hat die Tür zugenagelt und vergessen.«
    In der langen Stille, die folgte, goß sich Wright noch einen Whisky ein.
    »Henry«, verlangte Cuthbert, »stell bitte das Glas wieder hin.« Der Direktor nahm einen tiefen Schluck und ließ den Kopf hängen. Seine Schultern sackten nach vorn.
    »Wie konnte das nur passieren, Ian?« murmelte er schließlich.
    »Wir sind ruiniert, weißt du das?«
    Cuthbert schwieg.
    »Lassen Sie uns doch den Patienten nicht schon vor der Diagnose beerdigen«, sagte Rickman mit einer verzweifelt fröhlichen Stimme. »Gute PR -Arbeit kann auch den ärgsten Schaden wiedergutmachen.«
    »Lavinia, wir sprechen hier nicht von ein paar vergifteten Kopfschmerztabletten«, sagte Cuthbert. »Zwei Stockwerke unter uns liegt mindestens ein halbes Dutzend toter Menschen, vermutlich sogar mehr. Und dann ist auch noch der
Bürgermeister
hier eingeschlossen. In ein paar Stunden werden alle Spätnachrichten des Landes über uns berichten.«
    »Wir sind ruiniert«, wiederholte Wright. Ein seltsames, halb ersticktes Schluchzen entrang sich seiner Brust, und er stützte den Kopf auf den Tisch.
    »Herrgott noch mal«, murmelte Cuthbert, nahm Wright Flasche und Glas weg und brachte sie in einen dunklen Winkel des Labors.
    »Es ist alles vorbei, nicht wahr?« stöhnte Wright, ohne den Kopf zu heben.
    »Ja, Henry, es ist alles vorbei«, sagte Cuthbert. »Aber ehrlich gesagt, bin ich schon froh, wenn ich hier lebendig wieder herauskomme.«
    »Ian, Henry, wollen wir nicht hier weggehen?« flehte Rickman.
    »Bitte!«
Sie stand auf und ging zur Tür, die Wright zuvor hinter ihnen geschlossen hatte. Sie drehte den Knauf und machte sie langsam auf.
    »Hier war nicht mal abgesperrt!« sagte sie vorwurfsvoll.
    »Großer Gott!« rief Cuthbert und sprang auf. Wright kramte, ohne einmal aufzublicken, in seinen Taschen und hielt wortlos einen Schlüssel hoch.
    »Er paßt an beiden Türen«, sagte er mit erstickter Stimme.
    Mit zitternden Händen sperrte Rickman geräuschvoll ab.
    »Was haben wir bloß falsch gemacht?« fragte Wright jammernd.
    »Das liegt doch auf der Hand«, sagte Cuthbert. »Vor fünf Jahren hätten wir die Gelegenheit gehabt, diese Sache zu erledigen.«
    »Wie meinen Sie das?« fragte Rickman, die wieder von der Tür zurückgekommen war.
    »Das wissen Sie genauso gut wie ich. Ich spreche von Montagues Verschwinden. Damals hätten wir uns um das Problem kümmern müssen, anstatt so zu tun, als wäre nichts gewesen. Ich spreche von dem Blut unten im Keller neben Whittleseys Kisten und der Tatsache, daß Montague kurz vorher spurlos verschwunden war. Im nachhinein wissen wir ja jetzt wohl, was mit ihm geschehen ist. Aber wir hätten
damals
der Angelegenheit auf den Grund gehen sollen. Erinnerst du dich noch, Henry? Wir saßen zusammen in deinem Büro, als Ippolito hereinkam und uns die Sache meldete. Du hast damals angeordnet, daß der Boden saubergemacht und nicht mehr von dem Vorfall gesprochen werden sollte. Wir haben unsere Hände in Unschuld gewaschen und gehofft, daß das
Ding,
das Montague getötet hatte, von selbst wieder verschwinden würde.«
    »Aber es gab keinen Beweis dafür, daß er getötet wurde!« heulte Wright auf und hob den Kopf. »Es hätte ja auch das Blut eines streunenden Hundes sein können, oder etwa nicht?«
    »Gut, wir wußten nicht genau, was passiert war. Aber vielleicht

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