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Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Titel: Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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hätten wir das herausgefunden, wenn du Ippolito erlaubt hättest, diesen riesigen Blutfleck der Polizei zu melden. Auch Sie, Lavinia, haben, soweit ich mich erinnere, damals dafür plädiert, das Blut einfach wegzuwischen.«
    »Es hatte doch keinen Sinn, einen unnötigen Skandal zu provozieren, Ian. Sie wissen ganz genau, daß das Blut von weiß Gott was hätte stammen können«, winselte Rickman. »Und wieso haben Sie jetzt darauf bestanden, daß die Kisten in die Sicherheitszone gebracht wurden? Hatten Sie Angst, daß während Ihrer Ausstellung unbequeme Fragen über Whittlesey gestellt würden? Und warum haben Sie sein Tagebuch an sich genommen und mir bis zum Ende der Ausstellung zur Aufbewahrung übergeben? Dieses Tagebuch hat wohl nicht ganz in Ihre Theorien gepaßt, stimmt’s?«
    »Ach, Sie haben doch keine Ahnung!« schnaubte Cuthbert.
    »Julian Whittlesey war mein Freund. Zumindest war er das früher einmal. Dann bekamen wir Streit wegen eines Artikels, den er geschrieben hatte, und wir haben uns nie mehr versöhnt. Jetzt ist es dafür natürlich zu spät. Aber ich habe sein Tagebuch deshalb zurückgehalten, damit seine Theorien nicht der Lächerlichkeit preisgegeben wurden.«
    Cuthbert blickte der PR -Chefin direkt in die Augen. »Ich habe lediglich einen Kollegen beschützt, der ein wenig durchgedreht war, Lavinia.
Ich
habe keinen Mord vertuscht. Und was ist mit dem Museumsmonster, das immer mal wieder gesehen wurde, Henry? Du hast doch mindestens ein paar Mal im Jahr gemeldet bekommen, daß jemand nach Dienstschluß etwas Seltsames gehört oder gesehen hat. Aber du hast nie etwas in dieser Richtung unternommen, nicht wahr?«
    »Wie hätte ich denn wissen sollen, daß das alles nicht erfunden war?« antwortete Wright mit abgehackter Stimme. »Wer hat denn diesen Unsinn schon geglaubt? Das war doch alles dummes Gewäsch von irgendwelchen Wichtigtuern –«
    »Könnten wir jetzt bitte das Thema wechseln?« rief Rickman. »Ich kann einfach nicht mehr hier im Dunklen sitzen und warten. Können wir denn nicht aus dem Fenster springen? Die Feuerwehr hat bestimmt ein Sprungtuch für uns.«
    »Nein«, sagte Wright mit einem tiefen Seufzer und rieb sich die Augen. »Diese Stäbe des Gitters sind aus fünf Zentimeter starkem gehärtetem Stahl.« Er blickte sich in dem dunklen Labor um. »Wo ist mein Whisky?«
    »Du hast schon genug getrunken«, sagte Cuthbert.
    »Ach, laß mich doch mit deinen verdammten presbyterianischen Moralvorstellungen in Ruhe!« sagte Wright, stand langsam auf und stapfte schwankend zu seinem Aktenschrank.
     
    Im Treppenhaus blickte D’Agosta hinüber zu Bailey.
    »Danke«, sagte er.
    »Nichts zu danken, Lieutenant.«
    Unter ihnen drängte sich die Gruppe der Ausstellungsgäste schniefend und schluchzend auf den Stufen zusammen. D’Agosta drehte sich ihnen zu und sprach sie an.
    »Okay«, sagte er ruhig. »Wir müssen jetzt schnell machen. Auf dem nächsten Treppenabsatz gibt es eine Tür in den Keller. Wir gehen dort hinunter und treffen uns mit ein paar anderen Leuten, die einen Weg nach draußen wissen. Haben Sie mich alle verstanden?«
    »Ja, wir haben verstanden«, antwortete eine Stimme, die D’Agosta als die des Bürgermeisters erkannte.
    »Gut«, sagte D’Agosta und nickte. »Dann lassen Sie uns mal losgehen. Ich übernehme die Spitze und leuchte mit der Taschenlampe. Sie, Bailey, bilden die Nachhut. Melden Sie sich, wenn es Probleme gibt.«
    Langsam stieg die Gruppe die Treppe hinab. Unten wartete D’Agosta, bis ihm Bailey signalisiert hatte, daß alles in Ordnung war. Dann legte er die Hand auf den Türgriff.
    Er ließ sich nicht nach unten drücken.
    D’Agosta drückte abermals, diesmal fester. Keine Chance.
    »Was zum –?« D’Agosta leuchtete mit der Taschenlampe auf den Türgriff. »Mist«, murmelte er. Dann sagte er etwas lauter: »Bleiben Sie alle einen Augenblick hier und verhalten Sie sich so ruhig wie möglich. Ich muß mal kurz mit Officer Bailey sprechen.« Er ging zurück ans Ende der Gruppe.
    »Hören Sie zu, Bailey«, sagte D’Agosta leise, »wir können nicht in den Keller. Wir haben vorhin bei der Schießerei anscheinend die Tür getroffen, und jetzt ist sie so verzogen, daß sie nicht mehr aufgeht. Ohne Brecheisen haben wir keine Chance.«
    Sogar in der Dunkelheit konnte D’Agosta sehen, wie Bailey die Augen aufriß. »Und was sollen wir jetzt tun? Etwa wieder nach oben gehen?«
    »Lassen Sie mich einen Augenblick nachdenken«, erwiderte D’Agosta.

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