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Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Titel: Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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und Pendergast schob den Rollstuhl in den Lagerraum. Margo schaltete Pendergasts Taschenlampe auf kleine Stufe und legte sie auf den Schließarm außen an der Tür, wobei sie den schwachen Lichtstrahl hinüber auf die Sicherheitszone richtete. Dann stach sie mit einem Kugelschreiber ein kleines Loch in den Pappendeckel vor dem Fenster, sah sich noch einmal im Gang um und ging hinein zu den anderen.
    Der Lagerraum war groß, stickig und voller Elefantenknochen. Die meisten Skelette waren auseinandergenommen, ihre großen Knochen lagen aufeinandergestapelt wie überdimensionale Holzscheite in den dunklen Regalen. In einer Ecke des Raums stand ein zusammengesetztes Skelett wie ein düsterer Käfig aus Knochen, aus dem zwei gebogene, weiß schimmernde Stoßzähne hervorragten.
    Pendergast verschloß die Tür und schaltete die Bergarbeiterlampe auf seinem Helm aus. Der Lagerraum lag nun in völliger Dunkelheit. Durch das Loch in dem Pappendeckel hatte Margo einen guten Blick auf die offene Tür der Sicherheitszone.
    »Sehen Sie auch mal«, sagte sie zu Pendergast und ging einen Schritt zurück.
    Pendergast trat an das Guckloch. »Ausgezeichnet«, sagte er, nachdem er kurze Zeit hinausgesehen hatte. »Solange die Batterien der Taschenlampe durchhalten, ist das die perfekte Falle.« Er trat von der Tür zurück. »Wieso wußten Sie eigentlich so genau, daß es diesen Raum hier gibt?« fragte er neugierig. Margo lachte schüchtern. »Als Sie uns am Mittwoch in die Sicherheitszone brachten, sah ich das Schild, auf dem ›Dickhäuter‹ stand und wunderte mich, daß man einen Elefantenschädel überhaupt durch diese schmale Tür bringen konnte.« Sie trat wieder vor. »Ich übernehme die Wache«, sagte sie. »Und Sie halten Ihre Waffe für alle Fälle schußbereit.«
    In der Dunkelheit hinter ihnen räusperte sich Frock und fragte:
    »Mr. Pendergast?«
    »Ja?«
    »Entschuldigen Sie bitte, daß ich Sie so etwas frage, aber wie gut können Sie eigentlich mit diesem Revolver umgehen?«
    »Vor dem Tod meiner Frau«, antwortete der Agent, »war ich jeden Winter mehrere Wochen auf Großwildjagd in Ostafrika und der Mongolei. Meine Frau war eine passionierte Jägerin.« »Ach so«, sagte Frock erleichtert. »Diese Kreatur ist zwar bestimmt recht schwer zu erlegen, aber völlig unmöglich ist es meiner Meinung nach nun auch wieder nicht. Ich war wegen meines Leidens nie selbst auf der Jagd, aber dennoch könnte ich Ihnen vielleicht helfen, die Kreatur zur Strecke zu bringen.« »Leider bin ich mit diesem Revolver hier ein wenig gehandikapt«, sagte Pendergast. »Er hat zwar für eine Handfeuerwaffe eine ziemlich hohe Durchschlagskraft, aber man kann ihn natürlich nicht mit einem richtigen Jagdgewehr vergleichen. Es wäre mir allerdings eine große Hilfe, wenn Sie mir sagen könnten, wo das Wesen Ihrer Meinung nach am verwundbarsten sein dürfte.«
    »Nach den Computerergebnissen können wir annehmen, daß es sehr kräftig gebaute Knochen hat. Wie Sie ja bereits festgestellt haben, sind Schüsse auf seinen Kopf praktisch wirkungslos. Aber auch mit einem Treffer im oberen Schulterbereich oder der Brust kann man es vermutlich nicht töten, denn dort dürfte die Kugel mit ziemlicher Sicherheit in den starken Muskeln und Knochen steckenbleiben, bevor sie ins Herz dringen kann. Wenn Sie es allerdings seitlich erwischen könnten, wäre es eventuell möglich, knapp unterhalb seiner Vorderbeine ins Herz zu treffen, aber auch nur dann, wenn die Rippen nicht so stark ausgebildet sind wie die restlichen Knochen der Kreatur. Wenn ich so richtig darüber nachdenke, komme ich zu dem Schluß, daß wohl keines seiner lebenswichtigen Organe sonderlich verwundbar sein dürfte. Sicher, wenn Sie ihm einen Bauchschuß verpassen, geht es möglicherweise auf lange Sicht gesehen daran ein, aber bestimmt nicht, bevor es sich bitterlich an Ihnen gerächt hat.«
    »Auch nicht gerade ein beruhigender Gedanke«, sagte Pendergast.
    Frock fuhr in der Dunkelheit rastlos mit seinem Rollstuhl hin und her. »Blöde Geschichte, das gebe ich selber zu.«
    Eine Weile sagte niemand etwas. Dann meldete sich Pendergast wieder zu Wort: »Vielleicht gibt es doch eine Möglichkeit.«
    »Und die wäre?« fragte Frock neugierig.
    »Vor ein paar Jahren haben meine Frau und ich in Tansania Buschböcke gejagt. Wie so oft waren wir ohne Träger unterwegs und hatten zudem als einzige Waffen nur leichte Jagdgewehre dabei. Da griff uns auf einmal aus dem Unterholz am Ufer eines Flusses

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