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Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Titel: Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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dem Umschlag und legte es sorgfältig auf die Tischfläche.
    »O mein Gott«, sagte Wright und starrte auf das Foto. »Das ist ja fürchterlich.«
    »Wir werden Jolleys Leiche genauestens auf Parallelen zu den anderen Morden untersuchen«, sagte Pendergast. »Zum Beispiel haben wir Blutspritzer an der rechten Wand des Treppenhauses gefunden. Hier, sehen Sie sich das Foto davon an.«
    Er gab es Wright, der das Bild rasch über das erste legte.
    »Es ist nicht schwierig, die Flugbahn dieser Blutspritzer zu berechnen«, fuhr Pendergast fort. »In diesem Fall sieht es so aus, als wäre Jolley von oben her aufgerissen und praktisch sofort seiner Eingeweide beraubt worden.«
    Pendergast steckte die Fotos wieder in den Umschlag und sah auf die Uhr. »Lieutenant D’Agosta wird sich an Sie wenden und darauf achten, daß alles so abläuft, wie eben besprochen«, sagte er. »Eine letzte Frage hätte ich noch an Sie, Doktor. Welcher Ihrer Kuratoren weiß am besten über die anthropologischen Sammlungen des Museums Bescheid?«
    Dr. Wright schien die Frage gar nicht gehört zu haben. Schließlich antwortete er aber doch mit einer kaum hörbaren Stimme: »Dr. Frock.«
    »Sehr gut«, sagte Pendergast. »Ach, Doktor, noch etwas: Ich habe Ihnen vorhin gesagt, daß das Museum geöffnet bleiben kann,
wenn sich nichts Gravierendes ändert.
Sollte aber noch jemand in diesem Gebäude ums Leben kommen, wird es sofort geschlossen werden. Selbst ich kann dann nichts mehr für Sie tun. Haben Sie das verstanden?«
    Nach einer langen Pause nickte Dr. Wright.
    »Wunderbar«, sagte Pendergast. »Ich bin mir vollkommen bewußt, daß Ihre Aberglaube-Ausstellung am kommenden Wochenende eröffnet werden soll und daß Sie für den Freitag abend eine große Eröffnungsparty planen. Ich hoffe, daß diese Veranstaltung ungestört über die Bühne geht, aber das wird unter anderem davon abhängen, was wir in den nächsten vierundzwanzig Stunden herausfinden werden. Möglicherweise werden wir die Eröffnungsfeier aus Sicherheitsgründen verschieben müssen.«
    Wrights linkes Augenlid begann zu zucken. »Das ist völlig unmöglich. Das würde unsere gesamte Marketingkampagne aus dem Gleis werfen. Die Wirkung auf die Öffentlichkeit wäre verheerend.«
    »Wir werden sehen«, antwortete Pendergast. »Falls Sie nun keine weiteren Fragen mehr haben, wollen wir Ihre wertvolle Zeit nicht länger in Anspruch nehmen. Vielen Dank.«
    Wright, dem alle Farbe aus dem Gesicht gewichen war, stand auf und ging ohne ein weiteres Wort mit steifen Schritten aus dem Raum.
    Als die Tür sich hinter ihm geschlossen hatte, grinste D’Agosta und sagte: »Dem haben Sie es aber ordentlich gegeben.«
    »Wie meinen Sie das, Lieutenant?« fragte Pendergast, lehnte sich in seinem Lederstuhl zurück und nahm das Buch erneut zur Hand.
    »Nun kommen Sie schon, Pendergast«, sagte D’Agosta und sah den FBI -Agenten reserviert an. »Ich schätze, Sie können Ihre Höflichkeit abstellen, wenn Sie wollen.«
    Pendergast blinzelte D’Agosta unschuldig an. »Tut mir leid, Lieutenant. Ich möchte mich in aller Form für etwaiges schlechtes Benehmen meinerseits entschuldigen. Ich kann einfach solche aufgeblasenen, wichtigtuerischen Bürokraten nicht leiden. Ich fürchte, daß mir bei ihnen häufig der Geduldsfaden reißt.« Er blätterte wieder in dem Buch. »Es ist eine schlechte Angewohnheit, die sich leider nur sehr schwer ablegen läßt.«

17
    V om Labor aus hatte man einen weiten Blick auf den East River mit seinen Lagerhäusern und die heruntergekommenen Industrieanlagen von Long Island City. Lewis Turow stand am Fenster und beobachtete einen gewaltigen Schleppkahn voller Müll, der, begleitet von einem riesigen Möwenschwarm, hinaus aufs Meer gezogen wurde.
Soviel Abfall produziert New York vermutlich in einer einzigen Minute,
dachte er.
    Turow wandte sich vom Fenster ab und seufzte. Er haßte New York, aber manchmal mußte man sich eben für das kleinere von zwei Übeln entscheiden. Bei ihm sah das so aus: Entweder mußte er die Stadt ertragen und konnte dafür in einem der besten gentechnischen Labors der Staaten arbeiten, oder er mußte sich mit irgendeiner zweitklassigen Klitsche begnügen, dürfte dafür aber irgendwo in einer netten, ländlichen Umgebung leben. Bisher hatte er sich für die Stadt entschieden, aber langsam war er mit seiner Geduld am Ende.
    Turow hörte ein leises Piepen und gleich danach das Zischen eines schallgedämpften Laserdruckers. Die Ergebnisse wurden

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