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Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Titel: Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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benachbarten Stämme führte. Nur sehr wenige Kultgegenstände der Kothoga wurden jemals gefunden, und dies ist das einzige bekannte Abbild von Mbwun. Außer ein paar Spuren in den Legenden des Amazonasbeckens ist nur äußerst wenig von den Kothoga und ihren geheimnisvollen »Teufel« bekannt.
    Margo verspürte ein eiskaltes Kribbeln unter der Kopfhaut. Sie besah sich die Figur genauer und war abgestoßen von den reptilienhaften Gesichtszügen, den kleinen, bösen Augen – und den Krallen. Jeweils drei an jedem Vorderglied.
    Großer Gott.
Das durfte doch nicht wahr sein.
     
    Plötzlich sagte Margos Instinkt ihr, daß sie sich vollkommen still verhalten sollte. Eine Minute verging, dann eine zweite.
    Und dann kam es wieder, das Geräusch, das sie hatte erstarren lassen. Es war ein seltsames Rascheln, langsam, bedächtig und aufreizend leise. Auf dem dicken Teppich mußten die Schritte ihr schon nahe, sehr nahe sein. Ein schrecklicher Gestank drohte sie fast zu ersticken.
    Margo blickte ängstlich um sich und suchte nach einem rettenden Ausgang. Die sie umgebende Dunkelheit war undurchdringlich. So leise wie möglich schlich sie aus der Sackgasse heraus zu der Gabelung. Als sie abermals ein leises Rascheln hörte, rannte sie los, Hals über Kopf in die Dunkelheit, an gespenstischen Schaukästen und grinsenden Statuen vorbei, die aus der Finsternis auf sie zuzuspringen schienen. Sie rannte durch verschlungene Gänge und Abzweigungen und versuchte dabei, immer den Weg zu nehmen, der ihr am meisten Deckung gab.
    Schließlich, als sie überhaupt nicht mehr wußte, wo sie sich befand, und zudem völlig außer Atem war, kauerte sie sich in eine Nische, in der die Medizin der primitiven Völker dargestellt wurde. Keuchend versteckte sie sich hinter einem Schaukasten, in dem ein aufgebohrter menschlicher Schädel auf einem eisernen Pfahl steckte. Margo lauschte hinaus in die Dunkelheit.
    Es war nichts; kein Geräusch, keine Bewegung. Sie wartete, bis ihr Atem sich beruhigt hatte und sie wieder halbwegs klar denken konnte. Da draußen war nichts. Es war auch nie etwas gewesen – alles war nur eine Einbildung ihrer überreizten Phantasie, die auf dieser abenteuerlichen Tour durch die Ausstellung zuviel Nahrung gefunden hatte.
Es war idiotisch von mir, mich hier einzuschleichen,
dachte Margo.
Ich weiß nicht, ob ich mir diese Ausstellung noch einmal ansehen werde – nicht einmal an einem gutbesuchten Samstag nachmittag.
    Wie dem auch sei, sie mußte auf alle Fälle einen Weg nach draußen finden. Obwohl es jetzt schon spät war, hoffte sie, daß sich noch irgendwo Leute befanden, die ihr Klopfen hören würden, falls sie nur einen versperrten Ausgang finden würde. Es wäre zwar peinlich, ihr Eindringen einem Wachmann oder Polizisten erklären zu müssen, aber zumindest kam sie aus der Ausstellung heraus.
    Margo spähte aus ihrer Nische. Selbst
wenn
es nur ihre Phantasie gewesen war, die ihr einen Streich gespielt hatte, hatte sie wenig Lust, wieder in dieselbe Richtung zurückzugehen. Mit angehaltenem Atem trat sie leise aus der Nische und horchte. Nichts.
    Sie wandte sich nach links, ging langsam den Korridor entlang und fragte sich, in welcher Richtung wohl ein Ausgang sein mochte. An einer großen Abzweigung blieb sie stehen, starrte angestrengt in die Dunkelheit und wußte nicht, welchen der beiden Gänge sie nehmen sollte.
Eigentlich müßte es doch Schilder geben, die einem den Weg zum Ausgang weisen, oder? Ich schätze, die bringen sie erst in letzter Minute an. Ist doch wieder einmal typisch.
Aber der Gang vor ihr sah recht vielversprechend aus: Auch wenn sie es in der Dunkelheit nicht genau erkennen konnte, schien er doch in eine Art großes Foyer zu führen.
    Auf einmal registrierte Margo am Rand ihres Gesichtsfeldes eine Bewegung. Sie erstarrte und blickte zögernd nach rechts. Ein Schatten glitt, schwarz vor schwarz, verstohlen auf sie zu, indem er sich dunkel und geschmeidig an Schaukästen und grinsenden Statuen vorbeibewegte.
    Von Angst getrieben rannte Margo den Gang entlang. Sie spürte mehr als daß sie sah, wie sich die Wände neben ihr auseinanderbewegten. Und dann erkannte sie zwei vertikale Lichtschlitze in der Dunkelheit vor sich. Das mußte eine große Doppeltür sein. Ohne ihren Lauf zu verlangsamen, warf Margo sich dagegen. Die Türen flogen auf, hinter ihnen fiel etwas klappernd zu Boden. Das gedämpfte rote Licht des nächtlichen Museums umfing sie, und ein kühler Lufthauch strich über

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