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Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Titel: Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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hallte durch den Korridor.
    »Hat gerade irgend jemand versucht, in die Sicherheitszone zu gelangen?« fragte er.
    »Ja, Sir. Da war ein Mann, der hinein wollte. Und dann kam eine Frau dazu. Gerade sind sie gegangen.«
    »Wer?« wollte Cuthbert wissen. »Waren es die Leute, mit denen Sie eben gesprochen haben?«
    »Ja, Sir. Der Mann hatte ein Formular dabei, das aber nicht gegengezeichnet war. Also habe ich ihn nicht hineingelassen.«
    »Sie haben ihn
nicht
hineingelassen?«
    »Richtig, Sir.«
    »Wer hat das Formular ausgestellt? Frock?«
    »Ja, Sir. Dr. Frock.«
    »Hat dieser Mann Ihnen seinen Namen genannt?«
    »Ich glaube, er heißt Bill. Den Namen der Frau weiß ich nicht, aber –«
    »Bill?
Bill?
Das ist ja wirklich phantastisch. Das
erste,
was Sie von den Leuten verlangen müssen, ist ihr Ausweis.«
    »Tut mir leid, Sir. Er war so hartnäckig und behauptete immer, es sei –«
    Aber Cuthbert stapfte bereits verärgert zurück. Seine Schritte wurden langsam leiser.
    Smithback nickte Margo zu, die sich den Staub von den Kleidern klopfte. Sie traten in den Gang hinaus.
    »Hey, Sie da!« rief der Wachmann. »Kommen Sie her, ich muß Ihre Ausweise überprüfen! Warten Sie!«
    Smithback und Margo sprinteten los, rannten um eine Ecke und eine breite Betontreppe hinunter.
    »Wo laufen wir hin?« keuchte Margo.
    »Keine Ahnung.«
    Als sie auf dem unteren Treppenabsatz angelangt waren, spähte Smithback vorsichtig einen Gang entlang. Dann öffnete er eine Tür, auf der stand: »Säugetiere. Abteilung Primaten.«
    Drinnen rangen sie nach Atem. Der Raum war still und kühl. Als Margos Augen sich an das düstere Licht gewöhnt hatten, bemerkte sie die ausgestopften Gorillas und Schimpansen, die wie Soldaten in Reih und Glied dastanden, und die Fellbündel, die in hölzernen Regalen lagen. In einem anderen Regal befanden sich Hunderte von Primatenschädeln.
    Smithback horchte eine Weile angestrengt an der Tür. Dann wandte er sich an Margo. »Nun zeigen Sie mal, was Sie gefunden haben«, sagte er.
    »Nicht viel«, sagte Margo schwer atmend. »Ein paar ziemlich unbedeutende Gegenstände, die ich mitgenommen habe. Aber dann ist mir noch das hier in die Hände gefallen«, sagte sie und kramte in ihrer Umhängetasche herum. »Er steckte im Deckel der kleineren Kiste.«
    Der nicht zugeklebte Umschlag trug lediglich die Aufschrift: »An R. H. Montague,
New York Museum of Natural History

    In das vergilbte Schreibpapier war ein merkwürdiges Wappen mit zwei Pfeilen eingeprägt. Während Smithback ihr über die Schulter lugte, hielt Margo das Blatt sorgfältig ins Licht und fing an zu lesen.
    Oberlauf des Xingú
    17 . Sept. 1986
     
    Montague,
    ich habe mich entschlossen, Carlos mit der letzten Kiste zurückzuschicken und die Suche nach Crocker allein weiterzuführen. Carlos ist vertrauenswürdig, und ich will nicht riskieren, daß die Kiste verlorengeht, falls mir etwas zustoßen sollte. Besonders solltest du die Schamanenrassel und die anderen Ritualobjekte beachten. Sie scheinen einzigartig zu sein. Die kleine Holzfigur aber, die ich in einer verlassenen Hütte hier in der Nähe gefunden habe, ist der Beweis für das, wonach ich gesucht habe. Schau dir bloß die übertrieben großen Krallen an, die reptilischen Merkmale, die Haltung des Tieres, die darauf hindeutet, daß es auf zwei Beinen geht. Die Kothoga existieren, und die Mbwun-Legende scheint keine bloße Erfindung zu sein.
    Alle meine Aufzeichnungen befinden sich in meinem Tagebuch –

31
    T ödliche Stille herrschte im Büro des Direktors, in dem Mrs. Lavinia Rickman auf einem Lehnstuhl aus weinrotem Leder saß. Durch die Doppelverglasung der Turmfenster drang nicht einmal der Verkehrslärm von der Straße zwei Stockwerke weiter unten herein. Wright selbst saß an seinem riesigen Schreibtisch aus Mahagoni, der ihn direkt klein wirken ließ. Hinter ihm blickte ein Porträt, das Sir Joshua Reynolds von Ridley für A. Davis, den Gründer des Museums, gemalt hatte, düster von der Wand.
    Dr. Ian Cuthbert hatte sich auf einem Sofa an der gegenüberliegenden Wand niedergelassen und beugte sich, die Ellenbogen auf die Knie gestützt, nach vorn. Sein Tweedanzug hing lose um seinen mageren Körper. Cuthbert, der ohnehin ziemlich humorlos und leicht reizbar war, blickte an diesem Nachmittag besonders finster drein.
    Schließlich brach Wright das Schweigen.
    »Heute nachmittag hat er schon zweimal angerufen«, blaffte er Cuthbert an. »Ich kann ihm nicht ewig aus dem

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