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Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Titel: Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Weg gehen. Früher oder später wird er einen Riesenaufstand machen, weil du ihm den Zugang zu diesen Kisten verweigerst. Womöglich hängt er dann diese Mbwun-Sache auch noch an die große Glocke. Aber auf jeden Fall wird es Streit geben, soviel ist gewiß.«
    Cuthbert nickte. »Na und, dann gibt es eben Streit. Im Moment ist doch bloß wichtig, daß wir Zeit gewinnen. Wenn die Ausstellung erst einmal eröffnet ist, von der Presse gelobt wird und wir vierzigtausend zahlende Besucher am Tag haben, kann Frock von mir aus so lange Stunk machen, wie er nur will.«
    Wieder waren alle lange still.
    »Ich will mich zwar hier nicht zum Propheten aufspielen«, ergriff Cuthbert nach einer Weile das Wort, »aber wenn sich erst mal die ganze Aufregung gelegt hat, wird das Museum einen großen Anstieg der Zuschauerzahlen zu verzeichnen haben, dessen bin ich mir sicher. Die Gerüchte um diesen Fluch sind momentan zwar möglicherweise lästig, aber wenn der Mörder erst mal gefaßt ist, kommen die Leute massenweise ins Museum, um die Mbwun-Figur mit eigenen Augen zu sehen und dabei wohlig zu erschaudern. Ab dem Moment wird der Fluch für uns zum Bombengeschäft. Ich sage dir, Henry, wir hätten es gar nicht besser einfädeln können.«
    Wright sah seinen Stellvertreter stirnrunzelnd an. »Wer sagt dir denn, daß es sich bei dem Fluch bloß um Gerüchte handelt? Vielleicht ist ja doch mehr dahinter, sieh dir doch bloß mal die Katastrophen an, die dieser häßlichen kleinen Figur um den halben Erdball gefolgt sind.« Er lachte nervös.
    »Das meinst du doch nicht ernst«, sagte Cuthbert.
    »Ich sage dir, was ich ernst meine«, fauchte Wright. »Ich will nicht, daß du dich Frock gegenüber jemals wieder so aufführst. Der Mann hat Freunde in wichtigen Positionen. Wenn er denen etwas von der Sache erzählt – nun, du weißt ja, wie schnell sich solche Sachen herumsprechen. Alle Welt wird denken, daß du bewußt wichtige Informationen zurückhältst und daß du die Morde im Museum dazu benützt, um mehr Besucher in die Ausstellung zu locken. Und was wäre
das
dann für eine Publicity, he?«
    »Du hast ja recht«, sagte Cuthbert mit einem eisigen Lächeln. »Aber ich darf dich wohl daran erinnern, daß unsere ganze Diskussion sowieso umsonst ist, wenn die Ausstellung nicht fristgerecht eröffnet wird. Wenigstens so lange muß Frock an die kurze Leine gelegt werden. Jetzt läßt er schon andere Leute die Schmutzarbeit für sich machen. Einer von ihnen hat vor einer Stunde sogar versucht, sich in die Sicherheitszone zu schleichen.«
    »Wer war das?« wollte Wright wissen.
    »Der Wachmann da unten hat die Sache leider völlig versaut«, antwortete Cuthbert. »Er weiß nur, daß der Mann mit Vornamen Bill hieß.«
    »Bill?« fragte Rickman und setzte sich auf.
    »Ja, ich glaube, das war der Name«, antwortete Cuthbert und wandte sich der Direktorin für Öffentlichkeitsarbeit zu. »Heißt so nicht auch der Journalist, der das Buch über die Ausstellung schreibt? Der Mann arbeitet doch für Sie, nicht wahr? Haben Sie ihn denn auch richtig unter Kontrolle? Ich habe gehört, daß er überall eine Menge unbequemer Fragen stellen soll.«
    »Vollkommen«, entgegnete Rickman mit einem breiten Grinsen. »Wir hatten zwar anfänglich unsere Probleme miteinander, aber jetzt tanzt er brav nach meiner Pfeife. Wenn du die Quellen kontrollierst, hast du auch den Journalisten unter Kontrolle, sage ich immer.«
    »Er tanzt also nach Ihrer Pfeife?« fragte Wright. »Warum mußten Sie dann heute vormittag Gott und der Welt per Computerrundschreiben diese merkwürdige Nachricht zukommen lassen und den Leuten einschärfen, nicht mit Fremden zu reden?« Mrs. Rickman hob rasch ihre Hand mit den rotlackierten Fingernägeln. »Um Smithback brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen.«
    »Das möchte ich auch schwer hoffen«, sagte Cuthbert. »Sie waren von Anfang an in dieser Sache mit drinnen, Lavinia. Es liegt also auch in Ihrem Interesse, daß Ihr Journalist nicht in der schmutzigen Wäsche herumwühlt.«
    Aus dem Lautsprecher der Gegensprechanlage knisterte es, und die Stimme von Wrights Sekretärin sagte: »Mr. Pendergast möchte Sie sprechen, Sir.«
    »Schicken Sie ihn rein«, sagte Wright und warf den beiden anderen einen ärgerlichen Blick zu. »Sehen Sie, da haben wir den Salat.«
    Dann erschien Pendergast, der eine Zeitung unter den Arm geklemmt hatte, in der Tür und blieb einen Augenblick auf der Schwelle stehen.
    »Mein Gott, ist das ein Anblick!«

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