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Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Titel: Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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erhobener Stimme. »Bitte gehen Sie jetzt.«
    Pendergast nickte. »Schönen Tag noch, Herrschaften.« Dann drehte er sich um und ging schweigend hinaus.
    Nachdem er die Tür geschlossen hatte, blieb Pendergast einen Augenblick im Vorzimmer stehen und zitierte mit Blick zur Tür:
    »Und so zum Liebsten flücht ich mich voll Scham
    und dreifach gibt mir Übel, was es nahm.«
    »Was war denn das?« fragte Wrights Sekretärin und hörte mit dem Kaugummikauen auf.
    »Shakespeare«, antwortete Pendergast und ging zum Aufzug.
     
    Drinnen im Büro griff Wright mit zitternden Händen zum Telefon.
    »Was, zum Teufel, machen wir jetzt?« explodierte Cuthbert. »So ein blöder Scheißbulle kann uns doch nicht einfach aus unserem eigenen Museum werfen.«
    »Sei ruhig, Cuthbert«, sagte Wright. Dann sprach er in den Hörer. »Verbinden Sie mich sofort mit dem Gouverneur!«
    Während er warten mußte, war alles still. Wright blickte über den Hörer hinweg zu Cuthbert und Rickman und hatte Mühe, seinen Atem unter Kontrolle zu bringen. »Es ist höchste Zeit, daß ich meine Beziehungen spielen lasse«, sagte er. »Wir werden ja sehen, wer hier das letzte Wort hat: irgendein degenerierter Albino aus dem Süden oder der Direktor des drittgrößten Museums der Welt.«

32
    Die Vegetation hier ist höchst ungewöhnlich. Die Zykadazeen und die Farne erscheinen mir fast urzeitlich, als hätte es sie schon vor dem Übergang von der Kreidezeit zum Tertiär gegeben. Schade, daß ich nicht mehr Zeit habe, um sie genauer zu untersuchen. Eine besonders faserige Art davon haben wir als Packmaterial für die Kisten verwendet. Wenn Jorgensen daran interessiert ist, kannst du ihn gerne einen Blick darauf werfen lassen.
    In einem Monat werde ich hoffentlich mit dir im Explorer Club sitzen und unseren Erfolg mit ein paar trockenen Martinis und einem guten Macanudo feiern. Bis dahin, das weiß ich, kann ich dir dieses Material und meinen guten Ruf getrost anvertrauen.
    Dein Kollege
    Whittlesey
    S mithback blickte von dem Brief auf. »Hier drinnen können wir nicht bleiben. Lassen Sie uns in mein Büro gehen.«
    Sein Kämmerchen lag tief in einem Labyrinth von kleinen Büros hinter der Mineralien- und Edelstein-Ausstellung im Erdgeschoß des Museums. Die vielen sich kreuzenden Gänge mit ihrer lauten Betriebsamkeit kamen Margo nach den feuchten, hallenden Kellergängen in der Nähe der Sicherheitszone wie eine Erholung vor. Sie gingen an einer großen, grünen Mülltonne vorbei, die bis zum Rand mit alten Ausgaben des Museumsmagazins gefüllt war. Vor Smithbacks Büro befand sich ein schwarzes Brett, an dem zur allgemeinen Erheiterung der Mitarbeiter des Magazins eine Auswahl von besonders erbosten Leserbriefen hing.
    Schon einmal, als sie dringend eine Nummer von
Nature
gebraucht hatte, die in der Bibliothek ewig ausgeliehen gewesen war, hatte Margo Smithback in seiner unaufgeräumten Bude besucht. Auch jetzt war sie genauso, wie sie sie in Erinnerung hatte: Auf dem Schreibtisch befand sich ein wildes Durcheinander von fotokopierten Artikeln, halbfertigen Briefen, Resten chinesischer Mitnahmemenüs und diversen Büchern und Magazinen, nach denen man in der Museumsbibliothek bestimmt schon verzweifelt suchte.
    »Setzen Sie sich doch«, sagte Smithback und schob einen halbmeterhohen Stapel Papier von der Sitzfläche eines Stuhls einfach auf den Boden. Dann schloß er die Tür und ging um seinen Schreibtisch herum zu einem altmodischen Schaukelstuhl. Dabei raschelten auf Schritt und Tritt irgendwelche Papiere.
    »Okay«, sagte er mit gedämpfter Stimme. »Sind Sie sich ganz sicher, daß das Tagebuch nicht dort war?«
    »Ich habe Ihnen doch schon gesagt, daß ich nur die eine Kiste untersuchen konnte, die Whittlesey selbst gepackt hat. Aber in den anderen kann es ja eigentlich kaum gewesen sein.«
    Smithback besah sich noch einmal den Brief. »Wer ist dieser Montague, an den er adressiert ist?« fragte er.
    »Ich weiß nicht«, antwortete Margo.
    »Und was ist mit Jorgensen?«
    »Von dem habe ich auch noch nie was gehört.«
    Smithback zog das Telefonverzeichnis des Museums aus dem Regal. »Kein Montague hier«, murmelte er und blätterte weiter. »Natürlich könnte das auch ein Vorname sein. Aha! Hier haben wir Jorgensen. Botanik. Er ist aber schon in Pension, steht da. Wie kommt es, daß er dann immer noch ein Büro hat?«
    »Das ist hier nichts Ungewöhnliches«, antwortete Margo. »Pensionierte Kuratoren sind unabhängige, wohlhabende Leute, die

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