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Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Titel: Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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nichts anderes mit ihrer Zeit anzufangen wissen. Wo ist denn sein Büro?«
    »In Sektion Einundvierzig, im dritten Stock«, sagte Smithback, schlug das Buch zu und legte es auf den Schreibtisch. »In der Nähe des Herbariums.« Er stand auf. »Gehen wir.«
    »Einen Moment, Smithback. Es ist fast vier Uhr. Ich sollte Frock anrufen und ihm sagen, daß wir –«
    »Später«, sagte Smithback und ging zur Tür. »Nun kommen Sie schon, Lotosblüte. Mein journalistischer Spürsinn hat seit Wochen keine solche Fährte mehr gewittert.«
     
    Jorgensens Büro war ein kleines, fensterloses Labor mit einer hohen Decke. Darin befanden sich weder Pflanzen noch Blumen, die Margo im Labor eines Botanikers eigentlich erwartet hätte. Tatsächlich war der Raum bis auf einen großen Arbeitstisch, einen Stuhl und einen Kleiderständer praktisch leer. In einer offenen Schublade des Arbeitstisches befanden sich ein paar Werkzeuge, denen man einen langjährigen Gebrauch ansah. Jorgensen beugte sich über die Tischplatte und schraubte an einem kleinen Motor herum.
    »Dr. Jorgensen?« fragte Smithback.
    Der alte Mann drehte sich um und sah ihn an. Er war fast vollkommen kahl und hatte buschige, weiße Augenbrauen und intensiv blickende Augen, die die Farbe von ausgebleichtem Jeansstoff hatten. Er war mager und stand vornübergebeugt vor dem Tisch. Margo schätzte, daß er mindestens zwei Meter groß sein mußte.
    »Ja?« sagte er mit ruhiger Stimme.
    Bevor Margo etwas sagen konnte, gab Smithback Jorgensen den Brief.
    Schon bei den ersten Zeilen zuckte der alte Mann sichtbar zusammen. Ohne die Augen von dem Brief abzuwenden, zog er einen wackeligen Stuhl heran und ließ sich vorsichtig auf ihm nieder.
    »Wo haben Sie das her?« wollte er wissen, nachdem er zu Ende gelesen hatte.
    Margo und Smithback sahen sich an.
    »Er ist echt«, sagte Smithback.
    Jorgensen starrte die beiden an. Dann gab er Smithback den Brief zurück. »Ich kann Ihnen dazu nichts sagen«, meinte er.
    Es war eine Weile still im Raum. »Dieser Brief stammt aus der Kiste, die Julian Whittlesey vor sieben Jahren von seiner Expedition ins Amazonasbecken zurückgeschickt hat«, half Smithback ihm erwartungsvoll auf die Sprünge.
    Jorgensen starrte sie immer noch an. Dann wandte er sich wieder seinem Motor zu.
    Die beiden sahen ihm eine Weile beim Basteln zu. »Es tut mir leid, daß wir Sie bei der Arbeit gestört haben«, sagte Margo schließlich. »Vielleicht sind wir nicht zur richtigen Zeit gekommen.«
    »Von was für einer Arbeit reden Sie denn?« fragte Jorgensen, ohne sich umzudrehen.
    »Was immer das ist, was Sie da tun«, antwortete Margo.
    Jorgensen ließ auf einmal ein bellendes Lachen hören. »Das hier?« sagte er und wandte sich wieder zu ihnen um. »Das ist keine Arbeit. Ich repariere einen kaputten Staubsauger. Seit dem Tod meiner Frau muß ich die Hausarbeit allein machen. Das verdammte Ding ist mir vorgestern unter den Händen praktisch explodiert. Ich habe es nur hierhergebracht, weil mein ganzes Werkzeug hier ist. Ich habe nicht mehr allzuviel Arbeit zu erledigen.«
    Jorgensen rutschte auf dem knarzenden Stuhl herum und blickte hinauf zur Decke. »Ich wußte nichts von der Existenz eines solchen Briefes. Der Briefkopf mit den beiden gekreuzten Pfeilen ist das Familienwappen der Whittleseys. Und die Handschrift ist auch die seine. Da werden auf einmal alte Erinnerungen wieder wach.«
    »Was für Erinnerungen?« fragte Smithback begierig.
    Während Jorgensen ihn ansah, zogen sich seine Augenbrauen ärgerlich zusammen. »Das geht Sie überhaupt nichts an«, sagte er bissig. »Oder zumindest haben Sie mir noch nicht gesagt, weshalb Sie etwas damit zu tun haben.«
    Margo bedeutete Smithback mit einem Blick, daß er still sein sollte. »Ich bin eine Doktorandin, die für Dr. Frock arbeitet. Mein Kollege hier ist Journalist. Dr. Frock meint, daß zwischen den Kisten der Whittlesey-Expedition und den Morden im Museum ein Zusammenhang besteht.«
    »Ein
Fluch?
« fragte Jorgensen und hob theatralisch die Augenbrauen.
    »Nein, kein Fluch. Ein Zusammenhang«, sagte Margo.
    »Ich bin froh, daß Sie nicht daran glauben. Es gibt keinen Fluch. Außer Sie bezeichnen eine Mischung aus Gier, menschlichen Verirrungen und Eifersucht zwischen Wissenschaftlern als solchen. Man braucht keinen Mbwun, um zu erklären, warum –« Er brach ab. »Warum interessiert Sie das eigentlich?« fragte er mißtrauisch.
    »Um was zu erklären?« mischte Smithback sich ein.
    Jorgensen sah

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