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Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe

Titel: Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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die einfachste Erklärung auch die wahrscheinlichste ist.«
    »Und was ist die einfachste Erklärung Ihrer Meinung nach?« fragte D'Agosta ungeduldig dazwischen.
    Frock quittierte die Unterbrechung mit einem eisigen Blick.
    »Vielleicht lassen Sie mich erst einmal ausreden, Lieutenant«
    »Beruhigen Sie sich, Vincent«, sagte Horlocker zu D'Agosta.
    »Vielleicht hat Kawakita ja wirklich an der Mbwun-Pflanze gearbeitet«, fuhr Frock fort. »Und ich stimme Margo sogar zu, wenn sie sagt, daß wir vor achtzehn Monaten möglicherweise zu übereilte Schlüsse in Hinblick auf die Museumskreatur gezogen haben. Aber wo sind die Beweise dafür, daß Gregory eine Droge hergestellt und vertrieben hat?« Frock streckte den anderen seine leeren Hände entgegen.
    »Großer Gott, Doktor, wieso sollte er denn sonst ständig Besucher in seinem Labor in Long Island Gity gehabt haben? Und was ist mit ...«
    Frock brachte D'Agosta mit einem weiteren kühlen Blick zum Schweigen. »Ich möchte fast wetten, daß auch Sie in Ihrer Wohnung in Queens Besucher haben«, erwiderte der Wissenschaftler, wobei er das Wort »Queens« besonders abfällig aussprach. »Aber das bedeutet noch lange nicht, daß Sie ein Drogendealer sind, Lieutenant. Was auch immer Kawakita in seinen Geheimlabors gemacht hat, mag vielleicht nach ethischen Maßstäben verwerflich gewesen sein, aber deshalb muß es noch lange nichts mit einer Bande jugendlicher Verbrecher zu tun haben, die im Untergrund die Menschen abschlachten. Außerdem dürfen wir nicht vergessen, daß Gregory selbst zu den Opfern in diesem Fall zählt. Wie Sie daraus eine Verbindung zu den Tätern konstruieren wollen, ist mir schlichtweg schleierhaft.«
    »Und wie erklären Sie sich dann seine körperlichen Veränderungen?« fragte Horlocker.
    »Na schön, dann hat er eben Drogen hergestellt und sie vielleicht sogar selbst genommen. Aus Achtung vor Margo möchte ich sogar so weit gehen und sagen – ohne einen stichhaltigen Beweis, wohlgemerkt –, daß diese Droge möglicherweise morphologische Mißbildungen hervorrufen kann. Aber das heißt immer noch nicht, daß Kawakita diese Drogen an andere Süchtige verkauft hat, die wiederum alle diese Morde begangen haben.
    Und was die Theorie anbelangt, daß die Mbwun-Kreatur in Wirklichkeit John Whittlesey war, da muß ich doch schon sehr bitten ... das würde ja jeglicher Evolutionstheorie widersprechen.«
    Nichtjeglicher, aber deiner Evolutionstheorie, dachte Margo.
    Horlocker fuhr sich mit dem Taschentuch über die Stirn und schob dann Papiere und leere Kaffeetassen von einer Karte, die auf dem Tisch ausgebreitet lag.
    »Ihre Einwände habe ich zur Kenntnis genommen, Dr. Frock«, sagte er. »Aber es ist mittlerweile egal, wer diese Kreaturen sind. Wir wissen, was sie tun, und haben eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wo sie leben. Jetzt müssen wir eigentlich nur noch etwas gegen sie unternehmen.«
    D'Agosta schüttelte den Kopf. »Ich halte das noch für verfrüht. Natürlich ist mir klar, daß es auf jede Minute ankommt, aber wir tappen in vielerlei Hinsicht noch zu sehr im dunkeln. Ich war damals bei der Ausstellungseröffnung dabei und habe die Kreatur gesehen. Wenn diese Drogensüchtigen auch nur einen Bruchteil von ihrer Kraft und ihren Fähigkeiten haben, dann gute Nacht ...« D'Agosta atmete tief durch. »Ich bin deshalb dafür, daß wir erst dann losschlagen, wenn wir genau wissen, womit wir es zu tun haben. Pendergast ist vor achtundvierzig Stunden zu einer Erkundungstour in die Astortunnels aufgebrochen. Ich finde, wir sollten warten, bis er wiederkommt.«
    Frock sah D'Agosta erstaunt an, und Horlocker schnaubte:
    »Pendergast? Ich mag den Mann nicht, und seine Methoden mag ich noch viel weniger. Außerdem fallen die Morde nicht in seinen Zuständigkeitsbereich. Wenn er also da unten herumkriecht, dann ist das sein Privatvergnügen. Vermutlich ist er schon längst nicht mehr am Leben. Und machen Sie sich mal keine Sorgen wegen der Kreaturen, die sich womöglich in den Tunnels herumtreiben. Wir verfügen über genügend Feuerkraft, um es mit ihnen aufzunehmen.«
    Waxie signalisierte durch eifriges Nicken seine Zustimmung.
    D'Agosta gab nicht auf. »Dann halten wir eben die Tunnelausgänge unter Beobachtung. Aber es wäre wirklich klüger zu warten, bis Pendergast sich meldet. Geben Sie ihm noch vierundzwanzig Stunden, Sir.«
    »Sie wollen die Eingänge unter Beobachtung halten«, wiederholte Horlocker sarkastisch und blickte in die Runde.

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