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Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe

Titel: Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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eine neue Droge namens Glaze herzustellen«, begann Margo mit ihren Ausführungen.
    »Neben der morphologischen dürfte das Virus nämlich auch eine stark narkotische oder halluzinatorische Wirkung haben. Ich nehme an, daß Kawakita das Rauschgift einer ausgewählten Gruppe von Süchtigen verkauft und sich so das Geld für seine Forschungen beschafft hat. Außerdem konnte er an den Usern der Droge die Fortschritte seiner Arbeit testen. Irgendwann allerdings muß er damit begonnen haben, die Droge selbst zu nehmen, denn nur so lassen sich meiner Meinung nach die grotesken Veränderungen an seinem Skelett erklären.«
    »Aber wenn dieses Zeug so schreckliche Nebenwirkungen hat, wieso hat Kawakita es dann genommen?« wollte Horlocker wissen.
    Margo runtzelte die Stirn. »Das kann ich Ihnen auch nicht sagen. Vermutlich hat er geglaubt, er habe die negativen Eigenschaften der Droge eliminiert. Außerdem muß er irgendeinen Nutzen für sich darin gesehen haben. Zur Zeit führe ich zusammen mit meiner Assistentin umfangreiche Tests mit den Pflanzenresten durch, die ich in Kawakitas Labor gefunden habe. Wir haben die Droge mehreren Versuchstieren injiziert und werten gerade die Ergebnisse aus.«
    »Warum hat mir niemand etwas davon gesagt?« polterte Waxie auf einmal los.
    »Wenn du dich hin und wieder dazu bequemen würdest, deine Voice-Mail abzuhören, wüßtest du, daß wir dir jeden gottverdammten Schritt mitgeteilt haben«, fuhr D'Agosta ihn an.
    Horlocker hob die Hand. »Das genügt, Vincent. Wir alle wissen, daß bei dieser Untersuchung Fehler gemacht wurden, aber jetzt ist nicht die Zeit für Schuldzuweisungen.«
    D'Agosta lehnte sich wieder in seinem Stuhl zurück. Margo hatte ihn noch nie so wütend gesehen. Es kam ihr so vor, als mache er alle in diesem Raum – sich selbst mit eingeschlossen für die Tragödie in der U-Bahn verantwortlich.
    »Im Augenblick haben wir eine unglaublich ernste Situation zu meistern«, fuhr Horlocker fort. »Der Bürgermeister sitzt mir schon seit Tagen im Genick und drängt auf sofortige Fahndungserfolge, und jetzt, nach diesem Massaker, stößt der Gouverneur ins selbe Horn.« Horlocker tupfte sich mit einem Taschentuch den Schweiß von der Stirn. »Nun gut. Wenn das stimmt, was Dr. Green sagt, dann haben wir es wohl mit einer Gruppe von Drogenabhängigen zu tun, die dieser Kawakita mit Stoff versorgt hat. Jetzt, wo er tot ist und sie nicht mehr beliefern kann, werden sie da unten in diesen Astortunnels, von denen D'Agosta uns vorhin erzählt hat, vermutlich halb wahnsinnig vor Gier nach dem Zeug. Wenn sie es nicht bekommen, dann müssen sie eine bestimmte Drüse aus dem menschlichen Gehirn essen, genau wie die Mbwun-Kreatur damals. Das wäre in der Tat eine ziemlich plausible Erklärung für die Morde, die uns allen soviel Kopfzerbrechen bereiten.«
    Horlocker hielt inne und blickte herausfordernd in die Runde. »Gibt es Beweise, die diese Theorie untermauern?«
    »Die Mbwun-Pflanzen, die wir in Kawakitas Labor gefunden haben«, meinte Margo.
    »Und den Umstand, daß die meisten Morde in der Nähe der Astortunnels begangen wurden«, ergänzte D'Agosta. »Das hat Pendergast herausgefunden.«
    »Purer Zufall«, schnaubte Waxie.
    »Und was ist mit den Aussagen zahlreicher Maulwürfe, daß sich im Dachboden des Teufels merkwürdige Lebewesen eingenistet haben?«
    »Sie werden doch nicht einer Bande von Pennern und Junkies Glauben schenken!«
    »Und warum sollten sie lügen, bitte schön?« warf Margo ein.
    »Wer weiß denn besser, was dort unten vor sich geht, als sie?«
    »In Ordnung!« sagte Chief Horlocker und hob abermals die Hand. »Angesichts dieser Beweise glaube ich, daß wir die Theorie akzeptieren sollten. Keine andere Spur hat bisher etwas gebracht, und von ganz oben wird von uns erwartet, daß wir so rasch wie möglich handeln. Nicht morgen oder nächste Woche, sondern jetzt sofort.«
    Frock räusperte sich leise. Es war das erste Geräusch, das er seit Margos Vortrag von sich gegeben hatte.
    »Wollen Sie etwas sagen, Professor?« fragte Horlocker.
    Frock rollte langsam nach vorn. »Entschuldigen Sie meine Skepsis, aber ich finde diese Theorie doch ein wenig zu phantastisch und konstruiert«, begann er mit einem leicht tadelnden Blick hinüber zu Margo. »Da man mich bei den jüngsten Untersuchungen nicht hinzugezogen hat, bin ich natürlich mehr oder weniger auf Mutmaßungen angewiesen, aber ich bin trotzdem nach wie vor der Meinung, daß selbst bei einem Fall wie diesem

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