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Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe

Titel: Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Margo.
    »Offenbar hat sie eine verjüngende und lebensverlängernde Wirkung. Die Form, die er sich selbst verabreichte, war gegenüber der ursprünglichen Droge, die die Süchtigen im Untergrund nahmen, bereits deutlich verbessert, und selbst nachdem er selbst zum User der Droge geworden war, hat Kawakita sie noch verfeinert.
    Deshalb weisen die Tiere in meinem Labor auch überhaupt keine körperlichen Veränderungen mehr auf. Dennoch macht Glaze auch in seiner verbesserten Form extrem aggressiv, wie Sie an den Mäusen und sogar an den Einzellern sehen konnten.«
    »Aber meiner Meinung nach bleiben noch immer drei wesentliche Fragen unbeantwortet«, sagte D'Agosta.
    »Erstens: Warum haben die Kreaturen Kawakita getötet? Ich jedenfalls bin mir ziemlich sicher, daß sie es waren.«
    »Vielleicht sind sie völlig außer Rand und Band geraten«, meinte Pendergast.
    »Möglicherweise haben sie erkannt, was er ihnen angetan hat und ihnen ihrer Wut umgebracht«, ergänzte Margo. »Oder vielleicht hat es zwischen ihm und einer der Kreaturen eine Art Machtkampf gegeben. Erinnern Sie sich noch, was er in seinem Laborbuch geschrieben hat? ›... und er wird immer gieriger!‹«
    »Ja, richtig, das Laborbuch. Das bringt mich gleich zu meiner zweiten Frage«, fuhr D'Agosta fort. »Wie paßt dieses Unkrautvernichtungsmittel Thyoxin, das er sich dort notiert hat, in unsere Theorie? Und was ist mit dem Vitamin D, das er in seinem Labor synthetisiert hat?«
    »Und vergessen Sie nicht, daß Kawakita in dem Fragment, von dem Sie sprechen, auch das Wort ›unumkehrbar‹ verwendet hat«, gab Pendergast zu bedenken. »Vielleicht hat er am Schluß erkannt, daß das, was er getan hat, sich nicht mehr rückgängig machen ließ.«
    »Das würde auch die Reue erklären, die wir aus seinen Zeilen glauben herauslesen zu können«, sinnierte Margo. »Offenbar hat er sich darauf konzentriert, der Droge die Fähigkeit zur physischen Veränderung ihrer User zu nehmen, und erst viel zu spät bemerkt, was diese neue Variante mit deren Psyche anstellt.«
    »Dritte und letzte Frage«, sagte D'Agosta. »Wozu, um alles in der Welt, hat Kawakita die Hütte nachgebaut, von der in Whittleseys Expeditionstagebuch die Rede ist?«
    Darauf wußte niemand eine Antwort.
    »Sie haben recht, Vincent«, meinte Pendergast nach längerem Schweigen. »Ich kann mir auch nicht erklären, was die Hütte wirklich soll. Und dann sind da noch diese merkwürdigen Metallstücke, die ich auf dem Opfertisch gefunden habe und mit denen ich ebensowenig anzufangen weiß.« Pendergast griff in seine Jackettasche und holte mehrere kleine Gegenstände hervor, die er auf Margos Arbeitstisch ausbreitete.
    D'Agosta nahm sie und begutachtete sie gründlich. »Könnte das nicht einfach irgendwelcher Schrott sein?« fragte er.
    Pendergast schüttelte den Kopf. »Dazu waren sie viel zu sorgfaltig und liebevoll arrangiert«, sagte er. »Fast wie Reliquien in einem Reliquiar.«
    »In was?«
    »In einem Reliquiar. Das ist ein Behältnis, in dem man heilige Gegenstände aufbewahrt«
    »Also mir kommen die Dinger nicht allzu heilig vor«, brummte D'Agosta. »Sie sehen aus, als wären sie Teile von irgendeinem Instrumentenbrett oder einer Maschine oder so. Können Sie sich vielleicht etwas darunter vorstellen, Dr. Green?«
    Margo stand vom Computer auf und kam an den Arbeitstisch.
    Sie nahm ein Metallstück, dessen Ende in ein Stück grauen Gummi eingebettet war, in die Hand. »Das kann alles mögliche sein«, meinte sie, während sie das Ding wieder auf den Tisch legte.
    »Stimmt«, sagte Pendergast. »Aber wenn wir herausfinden, was das für Gegenstände sind und warum sie wie Heiligtümer auf einem steinernen Opfertisch dreißig Stockwerke unter den Straßen von New York lagen dann haben wir auch die Lösung unseres Rätsels. Davon bin ich überzeugt«
     

43
    Hayward setzte sich den Schutzhelm auf, klappte das Visier hoch und blickte auf die blauuniformierte Masse ihrer Kollegen, die sich vor dem U-Bahnhof in der 59th Street versammelt hatte. Sie sollte sich bei Abteilung fünf unter dem Befehl eines Lieutenant Miller melden, was sich in dem Chaos auf dem großen Platz als gar nicht so einfach darstellte.
    Hayward sah, wie Chief Horlocker zusammen mit Jack Masters, dem taktischen Koordinator des Einsatzes, aus einem Streifenwagen stieg. Masters war ein magerer, säuerlich dreinblickender Mann mit langen Armen, die normalerweise herunterhingen wie die eines Gibbons, jetzt aber aufgeregt

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