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Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe

Titel: Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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war.
    »Faszinierend und zutiefst beunruhigend zugleich.« Er schlug die Beine übereinander. »Ihre Beobachtungen stimmen so ziemlich mit dem überein, was ich im Untergrund erfahren habe. Tief unten in den Astortunnels, an einem Ort, der früher einmal der Kristallpavillon hieß, habe ich eine Art Versammlungsplatz entdeckt, auf dem eine merkwürdige aus menschlichen Schädeln errichtete Hü tte und eine Art Opfertisch ste hen. Als ich mir gerade diesen Tisch ansah, tauchte eine der Kreaturen aus der Dunkelheit auf«
    »Und wie sah sie aus?« fragte Margo eher zögerlich.
    Pendergast runzelte die Stirn. »Schwer zu sagen. Sie kam mir nicht so nahe, daß mein Nachtsichtgerät ein klares Bild geliefert hätte. Aber sie ähnelte im großen und ganzen einem Menschen, wenn auch ihr Gang ein wenig ... seltsam war.« Den FBI-Agent schien seine übliche Beredsamkeit verlassen zu haben. »Beim Laufen beugte sie sich in einem unnatürlichen Winkel nach vorne und hielt etwas in den Händen, das mir wie ein weiterer Schädel für die Hütte schien. Ich habe die Kreatur mit einem Blitz geblendet und sofort auf sie geschossen, aber die plötzliche Helligkeit hat meine Nachtsichtbrille überfordert, und als ich wieder etwas sah, war das Wesen schon verschwunden.«
    »Haben Sie es getroffen?« fragte D'Agosta.
    »Ich glaube ja. Jedenfalls habe ich eine Blutspur bemerkt. Aber ich habe mich nicht mehr lange aufgehalten, sondern mich schleunigst auf den Rückweg nach oben gemacht.« Pendergast hob eine Augenbraue und sah Margo an. »Ich könnte mir vorstellen, daß manche der Kreaturen mehr deformiert sind als andere. Aber wie dem auch sei, drei Dinge können wir als sicher annehmen: Erstens sind diese Geschöpfe sehr schnell. Zweitens können sie im Dunkeln sehen. Und drittens sind sie durch und durch bösartig.«
    »Und sie leben in den Astortunnels«, ergänzte Margo und erschauderte. »Und sind vermutlich alle süchtig nach Glaze. Jetzt, da Kawakita tot ist und seine Pflanzen zerstört sind, leiden sie bestimmt unter den schlimmsten Entzugserscheinungen.«
    »So sieht es aus«, bestätigte Pendergast.
    »Und diese Schädelhütte scheint mir der Ort, an dem Kawakita die Droge an die Wesen verteilt hat«, fuhr Margo fort. »Ihrer Beschreibung nach könnte sie fast eine Art Tempel sein.«
    Pendergast nickte. »Das ist sie vermutlich auch. Über dem Eingang entdeckte ich ein paar japanische Schriftzeichen, die grob übersetzt soviel wie ›Ort des Unsymmetrischen‹ bedeuten. Diese Worte werden manchmal zur Beschreibung von japanischen Teehäusern verwendet.«
    D'Agosta runzelte die Stirn. »Was hat denn ein Teehaus in dieser Umgebung zu suchen?«
    »Das habe ich mich anfangs auch gefragt«, erwiderte Pendergast »Aber je mehr ich darüber nachdachte, desto klarer wurde mir, woran Kawakita beim Bau dieser Hütte gedacht hatte. Die unregelmäßigen Stufen davor, die auf japanisch roji heißen, das Fehlen jeglicher dekorativer Elemente, der einfache Grundriß – das alles sind Elemente der Teezeremonie.«
    »Vielleicht hat er aus der Pflanze ja eine Art Tee bereitet«, rätselte Margo. »Aber warum sollte er sich die Mühe machen, ein Ritual ins Leben zu rufen, außer ...« Sie hielt inne. »Außer, um die Kreaturen ...«
    »Ganz genau das habe ich mir auch überlegt«, sagte Pendergast. »Mit der Zeit muß es für Kawakita immer schwieriger geworden sein, die sich verwandelnden Süchtigen unter Kontrolle zu halten. Vermutlich hat er irgendwann einmal aufgehört, die Droge zu verkaufen und sie nur noch verteilt. Kawakita hat doch auch Anthropologie studiert, oder? Dann wußte er, wie beruhigend und bezähmend Rituale und Zeremonien wirken können.«
    »Und deshalb hat er sich ein Ausgaberitual für die Droge einfallen lassen«, sinnierte Margo. »Schamanen in primitiven Kulturen verwenden solche Zeremonien häufig, um Stämmen ihre Ordnung aufzuzwingen und ihre Macht zu erhalten.«
    »Und Kawakita hat sich für ein Ritual auf der Basis der Teezeremonie entschieden«, sagte Pendergast.
    »Darauf weisen auch die Fragmente hin, die Sie von seinem Laborbuch gefunden haben, Dr. Green.«
    »Ich habe mir die Sachen notiert«, sagte D'Agosta und holte sein Notizbuch aus der Tasche. Er schlug es auf und reichte es Pendergast.
    »Vielen Dank, Vincent. Ah ja, da haben wir's: Gunpowder, Lotus Heart, Green Cloud. Das sind alles mehr oder minder bekannte grüne Tees. Und dann das hier: ›Blaufüßiger Kahlkopf‹. Kommt Ihnen das nicht von

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