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Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe

Titel: Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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durch die Luft wirbelten, als er einer Gruppe von Lieutenants Anweisungen gab, auf Karten deutete und imaginäre Anmarschrouten in die Luft malte. Horlocker stand daneben, hielt einen Zeigestab wie ein Offiziersstöckchen in der Hand und deute
    te damit ab und zu auf die Karte, um einen besonders wichtigen Punkt herauszustreichen. Schließlich entließ Horlocker die Lieutenants, und Masters griff zu einem Megaphon. »Achtung, Achtung«, schallte gleich darauf seine rauhe Stimme über den Platz.
    »Haben alle Abteilungen sich jetzt gesammelt?«
    Das allgemeine Gemurmel, das wohl »nein« heißen sollte, erinnerte Hayward irgendwie an ein Pfadfinderlager.
    »Abteilung eins sammelt sich hier vor dem Bahnhof«, bellte Masters und deutete auf den Platz vor der Tür.
    »Abteilung zwei auf der Ba hnsteigebene. Abteilung drei...«
    Nacheinander wies Masters den einzelnen Abteilungen ihre Position zu. Als Hayward zu der für Abteilung fünf vorgesehenen kam, breitete Lieutenant Miller gerade eine Karte aus, in der das Gebiet, das er zu durchkämmen hatte, blau eingezeichnet war.
    Miller trug eine hellgraue Kampfuniform, deren lockerer Sitz seine enorme Leibesfülle nur mangelhaft kaschieren konnte.
    »Also hört mal her, Leute«, sagte er gerade, als Hayward zu der Gruppe stieß, »wir haben die Aufgabe, die tieferen U-Bahn und Versorgungstunnels unter dem Columbus Circle von Pennern zu säubern. Ich will keine unnötigen Konfrontationen, daß das klar ist. Und daß mir ja keiner den Helden spielt, okay? Was wir hier tun, ist im Grunde genommen genauso aufregend wie ein Einsatz als Verkehrspolizist. Sollten wir auf massiven Widerstand stoßen, setzt ihr eure Masken auf und schießt Tränengas, mehr nicht. Laßt euch nicht provozieren, sondern zeigt den Pennern, wer das Sagen hat. Aber ich rechne eigentlich nicht mit größeren Schwierigkeiten. Wenn ihr euren Job richtig macht, dann sind wir in einer Stunde wieder draußen.«
    Hayward öffnete den Mund, hielt ihren Kommentar dann aber doch zurück. Ihr kam der Einsatz von Tränengas im Untergrund äußerst problematisch vor. Vor Jahren, als die Bahnpolizei noch eigenständig gewesen war, hatte ein dahingehender Vorschlag eines hohen Vorgesetzten fast eine Revolte bei den unteren Rängen ausgelöst. Tränengas war schon an der Oberfläche schlimm genug, unter der Erde jedoch war es geradezu mörderisch.
    Miller blickte in die Runde. Um seinen Hals baumelte an einem neonfarbenen Band eine dunkle Sonnenbrille.
    »Denkt daran, daß die meisten der Maulwürfe besoffen sind oder unter irgendwelchen Drogen stehen«, verkündete er. »Zeigt Autorität, und sie werden euch folgen. Scheucht sie auf und treibt sie nach oben wie Kühe, wenn ihr versteht, was ich meine. Wenn sie erst einmal in Bewegung sind, könnt ihr sie am Laufen halten.
    Treibt sie zu diesem Sammelpunkt hier, wo auch die Gruppen vier und sechs ihre Leute hinbringen. Von dort aus schaffen wir die Maulwürfe dann durch den parkseitigen Ausgang nach oben.«
    »Lieutenant Miller?« meldete sich Hayward, die nicht länger schweigen konnte, nun doch zu Wort.
    Der Lieutenant sah sie an.
    »Ich bin in diesen Tunnels Streife gegangen und kenne die Obdachlosen dort recht gut. Ich glaube nicht, daß sie sich so einfach hinaufführen lassen werden, wie Sie denken.«
    Millers Augen weite ten sich erstaunt »Sie wollen da unten Streife gegangen sein?« fragte er ungläubig.
    »Ja, Sir«, antwortete Hayward und nahm sich vor, dem nächsten, der ihr diese Frage stellte, einen kräftigen Tritt in die Eier zu verpassen. »Ich war früher bei der Bahnpolizei.«
    »Großer Gott«, sagte Miller kopfschüttelnd.
    Auch die anderen Polizisten starrten Hayward jetzt an.
    »Sind sonst noch irgendwelche Ex-Bahnpolizisten unter euch?« fragte Miller in die Runde. Ein Polizist hob die Hand.
    Er war ein dicker Schwarzer mit einer Figur wie ein Kleiderschrank.
    »Name?« bellte Miller.
    »Carlin«, antwortete der Mann langsam.
    »Sonst noch wer?« fragte Miller. Niemand rührte sich.
    »Okay.«
    »Schade, daß man nicht mehr von uns zu diesem Ausflug eingeladen hat, Sir«, meinte Carlin mit seiner weichen, tiefen Stimme. »Wir kennen diese Tunnels wie unsere Westentasche und wissen, daß es dort unten ziemlich gefährlich werden kann.«
    »Was Sie nicht sagen, Carlin«, entgegnete Miller, »aber jetzt hören Sie mir mal gut zu: Sie haben Ihr Gas, Ihren Gummiknüppel und Ihre Waffe, also machen Sie sich mal nicht vor Angst in die Hosen. Und wenn ich

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