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Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe

Titel: Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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beenden.
    Er blieb noch einen Augenblick auf Shakespeares kühlen Schultern sitzen und wußte nicht, was er tun sollte.
    Dann aber fällte er eine Entscheidung. Er kletterte, so rasch er konnte, von der Statue herunter und rannte hinter den Polizisten her in den nächtlich dunklen Park.
     

49
    D’Agosta nahm die nicht angezündete Zigarre aus seinem Mund, pickte einen Tabakkrümel von seiner Zunge und blickte angewidert auf das aufgeweichte Ende. Margo beobachtete, wie er seine Taschen nach Streichhölzern durchsuchte und dann, als er keine fand, fragend zu ihr herübersah. Als sie den Kopf schüttelte, wollte sich D'Agosta an Horlocker wenden, überlegte es sich aber doch anders.
    Der Polizeipräsident preßte ein mobiles Funkgerät ans Ohr und sah überhaupt nicht glücklich aus. »Mizner?« schrie er in das Gerät. »Mizner! Hören Sie mich?«
    Ein für Margo und D'Agosta kaum verständliches Gekrächz antwortete aus dem Lautsprecher.
    »Schlagen Sie den Aufruhr nieder und verhaften Sie alle ...« begann Horlocker.
    Weiteres leises Gekrächz ließ ihn verstummen.
    »Was? Fünfhundert? Aus dem Untergrund? Sie wollen mich wohl auf den Arm nehmen, Mizner. Warum sind die Penner nicht längst in den Asylen?«
    Horlocker hörte wieder zu. Aus dem Augenwinkel sah Margo, wie Pendergast auf der Tischkante saß, ganz in die Lektüre der Policeman's Gazette vertieft.
    »Was weiß denn ich, wie?« bellte Horlocker in sein Funkgerät.
    »Setzen Sie meinetwegen Wasserwerfer und Tränengas ein, aber ... Wie bitte? Demonstranten? Sie kämpfen mit den Demonstranten?« Er setzte das Funkgerät ab, musterte es mit einem ungläubigen Blick und hob es an sein anderes Ohr. »Nein, natürlich dürfen Sie kein Tränengas gegen die Demonstranten einsetzen. Aber Leute kann ich Ihnen auch keine schicken. Die meisten sind im Untergrund und treiben die Obdachlosen nach oben, und der Rest wartet an den Sammelpunkten, um die Penner in die Asyle zu bringen. Sie müssen sich schon selber helfen. Und noch was, Mizner: Sagen Sie Perillo, daß ich in fünf Minuten alle meine Stellvertreter sehen will. Und schicken Sie mehr Leute in den Park, und wenn es Parkwächter sind, haben Sie mich verstanden?«
    Er griff zum Telefon und wählte verärgert eine Nummer.
    »Curtis, machen Sie mir eine Verbindung mit dem Büro des Gouverneurs. Einige der Obdachlosen, die wir aus den Tunnels heraufgetrieben haben, haben angefangen zu randalieren und liefern sich am Central Park Straßenschlachten mit den Demonstranten von ›Säubert New York‹. Wir brauchen Unterstützung von der Nationalgarde. Und dann rufen Sie Masters an, und bestellen Sie für alle Fälle einen Hubschrauber. Außerdem soll er die Wasserwerfer aus dem Depot in der Lexington Avenue zum Einsatz bringen – oder halt, warten Sie, die kommen wahrscheinlich gar nicht durch. Das Revier am Park soll alle seine Kräfte mobilisieren. Den Bürgermeister brauchen Sie nicht zu verständigen, das mache ich selbst«
    Als er den Hörer auflegte, rollte ihm ein dicker Schweißtropfen von seiner blaß gewordenen Stirn. Ohne sich um die herumrennenden Polizisten und die aus allen möglichen Lautsprechern krächzenden Stimmen zu kümmern, sah sich Horlocker in der Kommandozentrale um. Auf Margo machte er den Eindruck eines Mannes, für den innerhalb von Sekunden eine ganze Welt zusammengebrochen war.
    Pendergast faltete sorgfältig seine Zeitung zusammen und legte sie auf den Tisch hinter sich. Dann beugte er sich vor und fuhr sich mit der Hand durch sein weißblondes Haar. »Ich habe nachgedacht«, erklärte er.
    Jetzt kommt's, dachte Margo.
    Pendergast baute sich direkt vor Chief Horlocker auf. »Und zwar bin ich zu dem Schluß gekommen, daß diese Situation viel zu gefährlich ist, um sie der Verantwortung eines einzigen Mannes zu überlassen.«
    Horlocker schloß die Augen, bevor er sie unter größter Willensanstrengung wieder öffnete und auf Pendergasts gelassenes Gesicht richtete. »Wovon reden Sie überhaupt?« fragte er.
    »Sie haben doch Captain Waxie den Auftrag gegeben, die Hydraulikventile zu schließen und damit das Ablassen des Reservoirs zu stoppen.«
    »Und?«
    Pendergast legte seinen Zeigefinger an die Lippen und flüsterte, als würde er Horlocker ein Ge heimnis verraten: »Nun, ich möchte ja niemandem etwas Schlechtes nachsagen, aber Captain Waxie hat sich in letzter Zeit nicht gerade als besonders zuverlässig erwiesen. Wenn er scheitert und die Samen der Mbwun-Pflanze ins Meer

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