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Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe

Titel: Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Augen.
    »Wir sind hier in den Nebenabflußkanälen«, sagte Duffy. »Sollte der Hauptkanal des Reservoirs einmal überlastet sein, nehmen sie das überschüssige Wasser auf und transportieren es zum Flaschenhals.« Duffy riß die Augen auf und warf einen raschen Blick auf seine Uhr. »O Gott, der Flaschenhals! Wir müssen sofort hier raus! In neunzig Minuten ist hier die Hölle los.«
    »Wieso denn? Was geschieht denn in neunzig Minuten?« fragte Smithback und leuchtete den Tunnel vor ihnen ab.
    »In neunzig Minuten wird das Reservoir abgelassen, und alle diese Tunnels werden völlig unter Wasser gesetzt!«
    »Wieso denn das?« japste Smithback.
    »Die Polizei will die Astortunnels überfluten, die tiefsten Ebenen unter der Stadt. So wollten sie die Kreaturen töten. Aber jetzt haben sie es sich anders überlegt. Doch nun ist es zu spät ...«
    »Die Astortunnels?« fragte Smithback. Das mußte The Devil's Attic sein, von dem Mephisto gesprochen hatte.
    Anstatt eine Antwort zu geben, riß Duffy ihm auf einmal die Taschenlampe aus der Hand und hastete weiter den Tunnel entlang.
    Smithback folgte ihm. Nach ein paar Metern stieß der Kanal auf einen größeren, der sich in weiten Spiralen immer tiefer in die Erde schraubte wie ein riesiger hohler Korkenzieher. Bis auf den zitternd hin und her tanzenden Strahl der Taschenlampe war es stockdunkel. Smithback versuchte, an den Seiten des Tunnels zu gehen und nicht in das dünne Rinnsal zu treten, das an seinem Boden entlangfloß, aber eigentlich hätte er sich die Mühe sparen können, denn Duffy platschte mittendurch und machte genügend Lärm, um alle Kreaturen der Welt auf ihre Fährte zu locken.
    Nach ein paar Minuten blieb Duffy abrupt stehen und lauschte in die Dunkelheit. »Da war was!« winselte er, als Smithback bei ihm angelangt war. »Ich habe sie gehört!«
    »Sie müssen sich getäuscht haben«, erwiderte Smithback und lauschte in die Dunkelheit.
    Duffy entdeckte eine dunkle Öffnung in der Wand des Tunnels und verschwand darin. Smithback rannte ihm hinterher, aber er kam nicht weit. Nach wenigen Metern verlor er den Boden unter den Füßen und glitt auf dem Rücken eine feuchte, glatte Rutsche nach unten, von wo schon Duffys klagendes Gewimmer heraufdrang. Smithback versuchte verzweifelt, sich irgendwo festzuhalten, fand aber keinen Halt. Es war wie in einem jener Alpträume, in denen man glaubt, in ein tiefes Loch zu stürzen, nur noch viel schlimmer; denn Smithback wußte, daß er nicht in seinem warmen Bett aufwachen würde, sondern in einem finsteren Tunnelsystem irgendwo tief unter den Straßen von Manhattan. Von unten hörte Smithback ein lautes Platschen, und eine Sekunde später landete auch er umsanft auf einer harten Fläche, die an die dreißig Zentimeter unter Wasser stand.
    Als er sich aufrappelte, taten ihm sämtliche Glieder weh, aber wenigstens hatte er wieder festen Boden unter den Füßen. Der Tunnel, in den sie gefallen waren, schien eben zu sein, und das Wasser roch relativ frisch.
    Duffy stand neben ihm und schluchzte unkontrolliert vor sich hin.
    »Seien Sie doch still!« zischte Smithback ihn an. »Sie locken diese Biester sonst auch noch an.«
    »O mein Gott«, winselte Duffy.
    »Das darf doch nicht wahr sein. Was sind das überhaupt für Kreaturen? Wo ...«
    Smithback tastete in der Dunkelheit nach Duffys Arm und zog den Mann ganz nah an sich heran. »Halten Sie den Mund!« knurrte er ihm ins Ohr.
    Das Schluchzen ging in ein gedämpftes Glucksen über.
    »Wo ist die Taschenlampe?« flüsterte Smithback.
    Leise weinend schaltete Duffy die Lampe an, die er wie durch ein Wunder bei dem Sturz nicht verloren hatte.
    »Wo sind wir?«
    Duffy hörte auf zu greinen.
    »Duffyl Wo sind wir, verdammt noch mal?«
    »Woher soll ich das denn wissen? Vielleicht in einem Überlaufkanal.«
    »Haben Sie eine Ahnung, wo er hinführt?«
    »Hier führen alle Kanäle irgendwann zum Flaschenhals«, schniefte Duffy. Wenn wir der Fließrichtung des Wassers folgen, müßten wir eigentlich hinkommen.«
    »Und wie kommen wir von dort nach oben?« flüsterte Smithback.
    »Keine Ahnung.«
    Smithback wischte sich mit der Hand übers Gesicht und sagte nichts. Er versuchte, seine Panik zu einer kleinen Kugel zu formen und sie irgendwo in seinem Inneren zu versenken. Am besten, er dachte an die Geschichte, die er über dieses Abenteuer später schreiben würde. Mit etwas Glück konnte er vielleicht sogar noch etwas über die Straßenschlacht nach der

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