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Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe

Titel: Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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sicher.«
    Donovan überprüfte das Magazin seines M-1-Sturmgewehrs, zündete eine weitere Magnesiumfackel an und warf sie in den Pulverdampf vor ihnen. Dann bewegte er sich an der Tunnelwand entlang langsam nach vorn.
    Als der Qualm sich verzog, konnte Snow seinen dunklen Schatten über die Wand des Tunnels huschen sehen.
    Vorsichtig tastete sich Donovan durch die regungslos am Boden liegenden Gestalten zum Eingang des fünfeckigen Raumes. Er verschwand um die Ecke, und Snow blieb alleine zurück. Auf einmal erinnerte sich Snow daran, daß er noch immer den Beutel mit den Blendgranaten am Körper trug, den er während des Kampfes völlig vergessen hatte. Er drängte das Bedürfnis zurück, sich dieser Bürde zu entledigen, und dachte an Rachlin, der ihm gesagt hatte, daß er den Beutel bis zum Ende des Einsatzes bei sich behalten müsse.
    Rachlin ... Es schien Snow noch immer unmöglich, daß die Kreaturen sechs schwerbewaffnete SEALs getötet hatten. Diese Männer hatten Kampferfahrung, hatten sich in unzähligen Einsätzen bewährt. Wenn die anderen Tunnels auch mit Leitern am Ende bestückt sind, dachte Snow, dann konnten vielleicht ein paar von den Kampftauchern entkommen. Wenn das der Fall ist, dann sollten wir...
    Auf einmal hielt Snow in seinen Gedanken inne und wunderte sich über seine eigene Kaltblütigkeit. Vielleicht war er doch mutiger, als er dachte. Oder auch nur dümmer. Wenn ihn nur Fernandez, dieser Bastard, jetzt sehen könnte ...
    Mit langsamen, vorsichtigen Schritten kam Donovan zurück in den Tunnel und winkte ihm zu. Snow ging an den toten Kreaturen vorbei in den fünfeckigen Raum, wo die Ausrüstung der SEAIs noch immer fein säuberlich an einer der Wände aufgereiht war. Er ging in die Hocke und suchte nach seinen Flossen.
    »Beeil dich!« drängte Donovan. »Wir müssen von hier verschwinden.«
     
    Als Snow sich nach dem SEAL umdrehte, sah er, wie sich urplötzlich aus der Dunkelheit des Gewölbes über Donovan ein Schatten löste, an der herabhängenden Kette mit einem schrillen Schrei nach unten glitt und dem Marinetaucher direkt ins Genick sprang.
    Mit Mühe gelang es Donovan, den Angreifer abzuschütteln, aber rasch folgten diesem zwei weitere Wesen nach, die sich ebenfalls auf Donovan stürzten und ihn zu Fall brachten. Snow sprang auf und riß sein Gewehr hoch. Hier im Dämmerdunkel war es schwierig, richtig zu zielen. Dann kam eine vierte Kreatur mit einem kruden Messer in der Hand auf Donovan zu. Der SEAL stieß einen ungewöhnlich hohen, schrill klingenden Schrei aus, und Snow sah mit lähmendem Entsetzen, wie die Kreatur ihr Messer über Donovans Hals rasch hin und her zog und dann mit einem gutturalen Knurren triumphierend seinen abgeschnittenen Kopf in die Luft hielt, dessen Augen sich noch immer in ihren Höhlen bewegten.
    Snow drückte ab. In kurzen Feuerstößen, so wie Donovan es ihm beigebracht hatte, jagte er das ganze Magazin in die Gruppe von Kreaturen, die sich obszön grunzend über Donovans Leiche gebeugt hatten. Er bemerkte, daß er irgend etwas brüllte, wußte aber nicht, was. Als das Magazin leer war, riß er es heraus, rammte ein zweites in die Patronenkammer und verschoß laut schreiend auch dieses. Dann war es still, nur der Nachhall der Schüsse klang Snow noch immer in den Ohren.
    Vorsichtig wedelte er den Pulverdampf beiseite, besah sich die Leichen der Angreifer und Donovans grotesk entstellten Rumpf und lief dann zurück in den Gang, in dem die Magnesiumfackel noch immer ihr rötliches Licht verbreitete. Dort kletterte er die Leiter am Ende des Tunnels in Windeseile hinauf.
     

61
    Margo schloß die Augen und versuchte, sich gegen die Schmerzen zu wappnen, die ihren bevorstehenden Tod begleiten würden. Die Sekunden vergingen, dann packte sie jemand, hob sie hoch und trug sie mitsamt ihrer schweren Umhängetasche fort. Trotz des Schreckens, den sie dabei empfand, verspürte sie eine gewisse Erleichterung, daß sie noch am Leben war.
    Durch tiefe, ekelhaft stinkende Finsternis wurde sie in einen großen, rötlich erleuchteten Raum gebracht. Verzweifelt blickte sie sich um und sah marmorne Wände und matte Spiegel, die über und über mit getrocknetem Schlamm bespritzt waren, und die verschimmelten Reste eines alten Wandbehanges, auf dem mehrere Einhörner dargestellt waren. Hoch über ihrem Kopf hing der große Lüster, über dem sie noch vor wenigen Minuten gestanden und hinab in den Saal geblickt hatte. Jetzt war sie selbst unten im

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