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Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe

Titel: Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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für Maulwürfen?«
    »Bei den Tunnelmenschen, meine ich«, verbesserte sie sich und sah D'Agosta mit einem herablassenden Blick an, den dieser als ausgesprochen irritierend empfand. »Oder bei den Obdachlosen in den U-Bahn-Schächten, wenn Ihnen das lieber ist. Ich bin hier, weil ich heute in der Post diesen Artikel gelesen habe. Den über Mephisto.«
    D'Agosta verzog das Gesicht. Dieser sensationslüsterne Smithback hatte wieder einmal seine Leser aufgestachelt und damit eine ohnehin schon prekäre Situation noch weiter zugespitzt.
    Bei den Ereignissen um die Museumsmorde waren D'Agosta und Smithback zwar so etwas wie Freunde geworden, aber jetzt, wo der Journalist sich als Polizeireporter gerierte, ging er D'Agosta gewaltig auf den Geist.
    Unzählige Male schon hatte Smithback ihn um Insider-Informationen angegangen, obwohl er genau wußte, daß D'Agosta sie ihm nie und nimmer geben würde.
    »Ein Obdachloser hat in dieser Stadt an sich schon eine sehr geringe Lebenserwartung«, sagte Hayward,
    »und bei den Maulwürfen ist sie noch viel niedriger. Aber in letzter Zeit ereignen sich unten in den Tunnels auch noch diese extrem brutalen Morde: Enthauptungen, aufgerissene Körper und so weiter. Ich dachte, es würde Sie vielleicht interessieren, daß dieser Journalist sich die Geschichte nicht aus den Fingen gesaugt hat.« Sergeant Hayward rutschte auf ihrem Stuhl herum und sah D'Agosta mit ihren durchdringenden braunen Augen an.
    »Aber wer weiß, vielleicht hätte ich mir die Mühe ja sparen sollen.«
    D'Agosta entschloß sich, diese Frechheit zu überhören. »Von wie vielen enthaupteten Leichen reden Sie denn, Hayward?« wollte er wissen. »Von zwei? Oder drei?«
    »Eher von einem halben Dutzend«, sagte Hayward nach einer kurzen Pause.
    D'Agosta sah sie entgeistert an und vergaß, an seiner Zigarre zu ziehen. »Von einem halben Dutzend?«
    »Sieben innerhalb der letzten vier Monate, um genau zu sein. Bevor ich zu Ihnen kam, habe ich mir noch einmal die Akten durchgesehen.«
    D'Agosta ließ die Hand mit der Zigarre sinken. »Verstehe ich Sie da richtig, Sergeant? Da läuft eine Art Jack the Ripper im Untergrund herum, und niemand interessiert sich dafür'?«
    »Moment mal!« verteidigte sich Hayward. »Das ist bloß so eine Idee von mir, okay? Nichts Offizielles.«
    »Und warum haben Sie diese Idee nicht auf dem normalen Dienstweg Ihrem Vorgesetzten mitgeteilt?«
    »Das habe ich ja. Kennen Sie Captain Waxie?«
    Jeder bei der Polizei kannte Jack Waxie.Er war der fetteste und faulste Polizei Captain von ganz New York City, ein Mann, der sich seine Position durch Nichtstun und Schleimerei ersessen hatte. Vor einem Jahr, nach den Museumsmorden, hätte eigentlich D'Agosta zum Captain befördert werden sollen, aber dann war Bürgermeister Harper abgewählt worden, und sein Nachfolger, der für massive Steuersenkungen gekoppelt mit einem rigorosen Sparkurs eintrat, hatte ihn einfach übergangen und statt dessen Waxie zum Captain gemacht.
    Seither verstand D'Agosta die Welt nicht mehr.
    Hayward schlug die Beine übereinander und sah ihn an. »Morde an den Tunnelmenschen sind etwas anderes als Morde an der Oberfläche,, sagte sie. »Die meisten Leichen werden nie gefunden und wenn, dann sind sie oft stark von Ratten oder Hunden angefressen und nur schlecht zu identifizieren. Aber selbst wenn die Leichen völlig intakt sind, haben sie oft keine Papiere, keine Angehörigen und niemanden, der sie vermißt. Und die anderen Maulwürfe würden sich lieber die Zunge abbeißen, als der Polizei einen Hinweis zu geben.«
    »Und so legt Jack Waxie einen Fall nach dem anderen zu den Akten, stimmt's?« fragte D'Agosta.
    Hayward runzelte wieder die Stirn. »Er schert sich einen Dreck um die Tunnelmenschen.«
    D'Agosta sah sie eine Weile an und fragte sich, was ein alter Chauvie wie Waxie wohl von dieser einen Meter siebenundfünfzig großen Ex-Bahnpolizeibeamtin hielt. Aber er brauchte nur seinen Blick über ihre schlanke Taille, ihre glatte Haut und ihre braunen Augen gleiten lassen, und schon lag die Antwort auf der Hand.
    Sergeant Hayward war wirklich hübsch anzuschauen. »Okay, Sergeant«, sagte er. »Ich habe angebissen.
    Können Sie mir sagen, wo diese Leichen gefunden wurden?«
    »Das kann ich gerade noch, aber darüber hinaus sind die Informationen mehr als dürftig.«
     
    D'Agostas Zigarre war ausgegangen; er nahm ein weiteres Streichholz aus der Schachtel. »Also, wo hat man sie gefunden?«
    »Ich habe hier eine Liste für

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