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Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe

Titel: Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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wanderte, verzog D'Agosta das Gesicht noch mehr. Erst vor einer Woche hatte man dieses und ein Dutzend gleicher Schilder überall im Revier angebracht.
    Ohne sich groß um das Verbot zu kümmern, zog der Lieutenant die Zigarre aus seiner Brusttasche und wickelte sie aus ihrer Zellophanhülle. Das war ja Gott sei Dank noch gestattet. Nachdem er die Zigarre genüßlich zwischen den Fingern gerollt und ihre Banderole kritisch begutachtet hatte, steckte er sie sich in den Mund.
    Eine Weile blieb er regungslos so sitzen, dann zog er mit einem lauten Fluch die oberste Schreibtischschublade auf und suchte darin herum, bis er ein Päckchen Streichhölzer gefunden hatte. Er riß eines davon an der Sohle seines Schuhs an und hielt die Flamme an die Spitze der Zigarre. Dann lehnte er sich mit einem wohligen Seufzer zurück, lauschte dem leisen Knistern des brennenden Tabaks und sog genüßlich den Rauch ein, den er langsam durch die Nase wieder entweichen ließ.
    Auf einmal schrillte das Haustelefon auf seinem Tisch. Ja«, meldete sich D'Agosta. Wollte sich vielleicht schon jemand darüber beschweren, daß er rauchte? Er hatte die Zigarre doch eben erst angezündet.
    »Sergeant Hayward wünscht Sie zu sprechen, Sir«, hörte er die Stimme der Sekretärin.
    »Ich kenne keinen Sergeant Hayward. Schicken Sie ihn weg«, knurrte er.
    »Sergeant Hayward ist eine Dame, Lieutenant, und sie sagt, daß Sie sie herbestellt hätten.«
    An D'Agostas halb offenstehender Bürotür erschien eine Frau in Uniform, die der Lieutenant interessiert musterte: Sie war klein und schlank, hatte blasse Haut, tiefschwarze Haare und einen ziemlich großen Busen.
    »Sind Sie Lieutenant D'Agosta?« fragte sie.
    D'Agosta war verblüfft daß eine so kleine Frau eine so tiefe Stimme haben konnte. »Nehmen Sie doch Platz«, sagte er und deutete auf einen Stuhl.
    Offenbar sah Sergeant Hayward es als eine Selbstverständlichkeit an, bei einem ranghöheren Beamten unangemeldet ins Büro zu platzen.
    »Ich kann mich nicht daran erinnern, daß wir einen Termin vereinbart hätten, Sergeant«, meinte D'Agosta.
    »Das hatten wir auch nicht«, antwortete Hayward ungeniert.
    »Aber ich bin mir sicher, daß Sie mich auch ohne Termin sehen wollen.«
    D'Agosta lehnte sich in seinem Stuhl zurück und zog langsam an seiner Zigarre. Er würde sich anhören, was die Frau zu sagen hatte, und sie dann nicht allzu freundlich hinausbefördern.
    Obwohl er niemand war, der kleinlich auf die Einhaltung von Dienstvorschriften pochte, fand er die Art, wie sie sich in sein Büro gedrängt hatte, doch ein ziemlich starkes Stück. Er fragte sich, ob sie sich vielleicht über einen seiner Männer beschweren wollte, der ihr im Archiv oder sonstwo an die Wäsche gegangen war. Ein Fall von sexueller Belästigung war das Letzte, was er im Augenblick brauchen konnte.
    »Es geht um die Leichen, die Sie im Humboldt Kill gefunden haben«, erklärte Sergeant Hayward.
    »Was ist mit ihnen?« fragte D'Agosta und wurde sofort mißtrauisch. Eigentlich hatte er über die Details dieser Angelegenheit eine interne Nachrichtensperre verhängt.
    »Ich war bei der Bahnpolizei, bevor man sie aufgelöst hat«, erklärte Sergeant Hayward und nickte, als wäre das allein schon eine ausreichende Erklärung für ihr Eindringen in D'Agostas Büro. Jetzt gehe ich immer noch Streife in der U-Bahn und kümmere mich um die Obdachlosen in der Penn Station, Hell's Kirchen und den Eisenbahndepots ...«
    »Moment mal«, unterbrach D'Agosta, »Sie wollen mir doch nicht etwa erzählen, daß Sie die Penner aus der U-Bahn verjagen?«
    Er wußte sofort, daß er einen Fehler gemacht hatte. Als Hayward seinen ungläubigen Ton hörte, setzte sie sich kerzengerade hin und hob die Augenbrauen. Eine Weile herrschte zwischen den beiden eine unangenehme Stille.
    »Wir haben es nicht gerne, wenn man von wegjagen spricht«, Lieutenant, meinte sie schließlich.
    »In meinem Büro sage ich, was ich will«, entgegnete D'Agosta, der viel zu viele andere Sorgen hatte, um sich auch noch Gedanken um die Gefühle seines ungebetenen Gastes zu machen.
    Hayward blickte ihn eine Sekunde lang durchdringend an.
    D'Agosta sah, wie aus ihren braunen Augen das Wohlwollen schwand, mit dem sie ihn zu Anfang des Gesprächs noch angesehen hatte. »Bitte«, sagte sie, »wenn Sie meinen.« Sie atmete tief durch. »Als ich von diesen Skeletten hörte, mußte ich an einige Morde denken, die sich in letzter Zeit bei den Maulwürfen ereignet haben.«
    »Bei was

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