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Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe

Titel: Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Hand. »Schön leicht. Aber von der Reichweite her ist sie eher was für Kurzsichtige.«
    »Ihr Freund Brad war mir eine große Hilfe. Er hat mir das richtige Zielen beigebracht und wie man die verstellbare Kimme richtig einstellt. Ich habe alle meine Schießübungen mit dieser Pistole absolviert. Mit was anderem könnte ich vermutlich gar nicht umgehen.«
    »Das möchte ich bezweifeln«, sagte D'Agosta und gab ihr die kleine Waffe zurück. »Wer so gut trifft wie Sie, der kommt mit jeder Kanone zurecht.« Er deutete in Richtung Tür. »Machen wir, daß wir aus diesem Lärm herauskommen. Ich begleite Sie nach oben.«
    Am Tisch des diensthabenden Beamten blieb Margo stehen, um sich auszutragen und die Ohrenschützer zurückzugeben.
    Zu ihrem Erstaunen setzte auch D'Agosta seine Unterschrift in das Buch. »Haben Sie denn auch geschossen?« fragte sie.
    »Warum nicht? Selbst alte Hasen wie ich müssen ab und zu mal üben.« Sie verließen den Schießstand und gingen zur Treppe.
    »Bei Fällen wie diesem werden wir alle irgendwie nervös. Besonders nach den Ergebnissen Ihrer Untersuchung. Da ist es gut, wenn man sich davon überzeugt, daß man im Notfall noch halbwegs treffsicher ist.«
    Margo gab keine Antwort und stieg rasch die restlichen Stufen der steilen Treppe hinauf. Oben angekommen, blieb sie stehen und wartete, daß D'Agosta nachkam. Er war sichtlich außer Atem, als sie durch die Drehtür hinaus auf die 31st Street traten. Es war ein kühler Abend mit wenig Verkehr. Margo sah auf die Uhr: kurz vor acht Genug Zeit, um nach Hause zu joggen, sich etwas zu essen zu machen und früh ins Bett zu gehen.
    »Diese verfluchte Treppe hat bestimmt mehr Herzinfarkte verursacht als sämtliche Sahnetorten in ganz New York«, schnaufte D'Agosta. »Ihnen scheint sie allerdings nicht das geringste Problem zu bereiten.«
    Margo zuckte mit den Achseln. »Ich halte mich eben fit«
    »Das ist mir nicht entgangen. Sie sind nicht mehr dieselbe Frau wie vor eineinhalb Jahren. Äußerlich zumindest. Was treiben Sie denn für einen Sport?«
    »Hauptsächlich Krafttraining. Sie wissen schon: viel Gewicht, wenige Wiederholungen.«
    D'Agosta nickte. »Ein paarmal die Woche?«
    »Ich trainiere abwechselnd die Muskulatur des Oberkörpers und des Unterleibs. Wenn's geht, halte ich mein Trainingsprogramm ein.«
    »Nicht schlecht«, lobte D'Agosta anerkennend. Sie gingen in Richtung auf die Sixth Avenue. »Und es hat gewirkt?«
    »Wie bitte?«
    »Ob das Training schon gewirkt hat?«
    Margo runzelte die Stirn. »Ich weiß nicht, was Sie meinen«, sagte sie, aber dann verstand sie auf einmal, worauf D'Agosta hinauswollte. »Nein«, antwortete sie nach kurzem Zögern. »Jedenfalls nicht ganz.«
    »Ich möchte ja nicht aufdringlich wirken«, erklärte D'Agosta und klopfte seine Jackettaschen nach einer Zigarre ab, »aber ich bin manchmal sehr direkt, falls Sie das noch nicht bemerkt haben sollten.« Als er eine Zigarre gefunden hatte, holte er sie heraus, wickelte sie aus ihrer Zellophanhülle und riß die Bauderole ab.
    »Dieser Mist im Museum geht uns wohl allen ziemlich an die Nieren.«
    Als sie die Avenue erreichten, zögerte Margo einen Augenblick. »Tut mir leid«, sagte sie. »Es fallt mir schwer, darüber zu reden.«
    »Das weiß ich«, erwiderte D'Agosta. »Und jetzt vermutlich noch viel mehr.« Beide schwiegen, während er seine Zigarre anzündete. »Passen Sie gut auf sich auf, Dr. Green«, Margo lächelte ihn an. »Sie auch, Lieutenant Und noch mal vielen Dank für das da.« Sie klopfte auf ihre Umhängetasche, fing an zu laufen und joggte an den Autos vorbei in Richtung auf die West Side und ihre Wohnung.
     

20
    D’Agosta sah auf die Uhr: Es war zehn Uhr abends, und sie hatten noch immer keine vorzeigbaren Ergebnisse. Seine Leute, verstärkt von uniformierter Polizei, hatten sich in allen Obdachlosenasylen, Betreuungsstätten und Suppenküchen der Stadt umgehört, ob dort irgendwer ein gesteigertes Interesse an Mbwun kundgetan hatte. Hayward, deren Wissen über die Obdachlosen im Untergrund für D'Agosta immer wertvoller wurde, hatte mehrere Ausflüge in alte U- und Eisenbahn-Schächte unternommen, war aber mit ebenso leeren Händen wiedergekommen wie ihre Kollegen an der Oberfläche. Die Maulwurfmenschen hatten sich sofort in die Dunkelheit zurückgezogen, und Hayward war klar, daß sie nur die obersten Schichten eines weit in die Tiefe gehenden Tunnelsystems erreichen konnte. Die einzig positive Entwicklung des Tages war, daß der

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