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Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe

Titel: Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Strom von Spinnern und Wichtigtuern, die wegen der von Smithback ausgesetzten Belohnung anriefen, langsam zu versiegen begann. Vielleicht hatte ja selbst diese Leute inzwischen die Panik ergriffen, die von der Times mit ihrem Bericht über den Bitterman-Mord ausgelöst worden war.
    D'Agosta blickte auf seinen Schreibtisch, der vor Berichten über die erfolglosen Aktionen des Tages regelrecht überquoll, und starrte dann zum hundertstenmal an diesem Abend auf den Stadtplan an der Wand, als könne er ihm allein durch die Intensität seines Blickes seine Geheimnisse entreißen. Da mußte es doch irgendein Muster geben. Aber welches? »Finde das Muster« lautete eine der goldenen Regeln der Verbrechensaufklärung.
    D'Agosta war es scheißegal, was Horlocker meinte. Sein Instinkt sagte ihm, daß die Morde von mehreren Tätern begangen worden waren. Aber nicht nur sein Instinkt, auch eine Reihe von Fakten sprachen für D'Agostas Theorie: Erstens gab es zu viele Morde, um von einem Täter begangen worden zu sein, und zweitens waren sich die Vorgehensweisen zwar ähnlich, aber doch nicht ähnlich genug. Manche Opfer waren enthauptet worden, anderen hatte man den Schädel eingeschlagen, wieder andere hatte man lediglich an den Gliedmaßen verstümmelt. Vielleicht hatten sie es ja mit einer Art bizarrem Kult zu tun, dachte D'Agosta. Aber um diese oder andere Theorien zu beweisen, bedurfte es langwieriger methodischer Detektivarbeit. Und für die hatte niemand Zeit, denn Horlocker verlangte rasche Ergebnisse.
    Mein Gott, jetzt klinge ich schon fast wie Pendergast, dachte D'Agosta und mußte über sich selbst lachen.
    Aus dem kleinen Lagerraum, der direkt neben seinem Büro lag, drang eine Reihe von schleifenden Geräuschen. Vor ein paar Minuten war Hayward, die mal eben Pause machte, dort hineingegangen. D'Agosta starrte eine Weile auf die Tür und lauschte. Schließlich stand er auf, öffnete die Tür und trat ein.
    Hayward stand in seltsamer Haltung in der Mitte des kleinen Raumes: Ihren linken Arm hatte sie gerade nach vorn gestreckt, die rechte Hand mit ausgestreckten Fingern an die Schläfe gelegt. Viel zu konzentriert, um D'Agosta zu bemerken, drehte Hayward ihren kleinen Körper um neunzig Grad nach links und wechselte mit den Armen die Position, so daß nun die rechte Hand die Stellung einnahm, in der sich vorher die linke befunden hatte und umgekehrt. Nach kurzem Innehalten drehte sie sich abermals um neunzig Grad weiter und wiederholte den Wechsel der Arme. Eine weitere Drehung brachte sie schließlich Angesicht zu Angesicht mit D'Agosta, der noch immer im Türrahmen stand und sie staunend betrachtete. Während sie mit einer langsamen, genau abgezirkelten Bewegung ihre Hände vor den Körper zusammenbrachte, fragte sie mit leiser Stimme: »Brauchen Sie etwas, Lieutenant?«
    »Nur eine Erklärung für das, was Sie hier machen«, erwiderte D'Agosta.
    Hayward richtete sich langsam auf, atmete laut hörbar aus und sah ihm in die Augen. »Da ist eine der Heian-Figuren des Kata.«
    »Und was ist das, bitte schön?«
    »Formale Übungen des Shotokan-Karate«, erklärte sie und fügte, als sie seinen verständnislosen Gesichtsausdruck sah, noch hinzu: »Ich mache das, um mich zu erholen und in Form zu bleiben. Ich habe im Moment nämlich Pause, wenn Sie nichts dagegen haben.«
    »Nein, überhaupt nicht. Fahren Sie ruhig fort«, murmelte D'Agosta und drehte sich um. Bevor er die Tür schloß, fragte er Hayward noch: »Und was haben Sie für einen Gürtel?«
    Sie sah ihn einen Augenblick lang an, bevor sie ihm eine Antwort gab. »Den weißen.«
    »Ach so.«
    Hayward lächelte. »Shotokan ist die ursprüngliche japanische Schule des Karate. Bei der gibt es nicht so viele Farbschattierungen der Gürtel wie anderswo. Zuerst kommen acht Stufen des weißen Gürtels, dann der braune und schließlich der schwarze.«
    D'Agosta nickte. »Und welche Stufe haben Sie?« fragte er neugierig.
    »Nächsten Monat mache ich die Prüfung für den braunen Gürtel.«
    D'Agosta hörte, wie die Tür seines Büros geöffnet wurde, und ging hinaus. Er sah sich Captain Waxie gegenüber, der ohne ein Wort zu dem Stadtplan an der Wand trat. Mit hinter dem Rücken gefalteten Händen betrachtete er das Durcheinander an roten und weißen Nadeln. »Ich erkenne hier ein Muster«, sagte er.
    »Wirklich?« fragte D'Agosta, der sich bemühen mußte, seine Stimme neutral zu halten.
    Waxie nickte wissend, ohne sich zu D'Agosta umzudrehen.
    »Und es hat hier seinen

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