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Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe

Titel: Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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meine Idee, sie und Frock bei der Untersuchung hinzuzuziehen. Frock war so bärbeißig wie immer, aber Margo ...«
    D'Agosta hielt inne. »Sie wissen ja, wie sie auf die Museumsmorde reagiert hat. Sie joggt täglich, macht Krafttraining und schleppt immer eine Pistole mit sich herum.«
    »Das ist keineswegs ungewöhnlich bei einer posttraumatischen Streßsimation«, meinte Pendergast.
    »Menschen, die schreckliche Erlebnisse hinter sich haben, wollen für den Fall, daß ihnen so etwas noch einmal widerfährt, besser gewappnet sein. Meiner Meinung nach ist das eigentlich sogar eine recht gesunde Reaktion. Ehrlich gesagt, ich kann mir kaum etwas Schlimmeres vorstellen als das, was Dr. Green und ich vor eineinhalb Jahren gemeinsam durchgemacht haben«, fügte er mit einem grimmigen Grinsen an. »Immerhin kam das Mbwun-Monster in dem dunklen Museumskorridor direkt auf uns zu, und wenn ich es nicht mit einem Schuß ins Auge erlegt hätte, dann ...«
    Er ließ den Satz unvollendet.
    »Stimmt«, sagte D'Agosta, »aber ich finde trotzdem, daß Margo übertreibt. Wollen wir bloß hoffen, daß sie jetzt nicht hysterisch wird und durchdreht Hoffentlich habe ich keinen Fehler begangen, als ich sie zu dem Fall hinzuzog.«
    »Nein, bestimmt nicht, Vincent. Und jetzt, wo wir wissen, daß es sich bei dem unbekannten Skelett um Kawakita handelt, brauchen wir Dr. Greens Sachverstand um so mehr. Ich nehme doch an, daß Sie versuchen werden, Kawakitas letzten Aufenthaltsort herauszufinden.«
    D'Agosta nickte.
    »Vielleicht sollten Sie sich von Dr. Green dabei helfen lassen«, schlug Pendergast vor, während er weiterhin die Wände des Tunnels ableuchtete. Dann spähte er in die Dunkelheit, die vor ihnen lag, und fragte: »Na, wie steht's, Vincent? Sind Sie bereit?«
    »Ich denke schon. Aber eine Frage hätte ich noch: Was machen wir eigentlich, wenn wir angegriffen werden?«
    »Man wird uns nicht angreifen. Wenn man die nötigen Tauschwaren dabeihat, kann man die Leute bei Laune halten«, entgegnete Pendergast mit einem leisen Lächeln.
    »Doch nicht etwa Drogen?« fragte D'Agosta ungläubig.
    Pendergast nickte und öffnete seinen Trenchcoat. Im Schein der Taschenlampe sah D'Agosta, daß er mehrere kleine Taschen in das speckige Futter eingenäht hatte.
    »Fast jeder hier unten war einmal nach der einen oder anderen Substanz hier süchtig oder ist es noch immer«, sagte Pendergast und deutete auf die vielen kleinen Abteilungen. »Ich trage hier einen regelrechten Giftschrank mit mir herum: Crack, Kokain, Methylphenidylat, Carbrital und Seconal. Dieses Zeug kann uns das Leben retten, Umcent. Diese Erfahrung habe ich schon bei meinem ersten Ausflug hierher gemacht«
    Pendergast griff in eine der kleinen Taschen und holte eine längliche schwarze Kapsel hervor. »Biphetanrin«, erklärte er.
    »Hier im Untergrund besser bekannt als ›Black Beauty‹«
    Er sah sich die Kapsel einen Augenblick lang nachdenklich an, dann steckte er sie sich in den Mund.
    »He, was machen Sie denn da?« ereiferte sich D'Agosta, aber Pendergast brachte ihn mit einer Handbewegung zum Schweigen.
    »Es genügt nicht, die Rolle zu spielen«, flüsterte er. »Man muß sie leben. Dieser Mephisto ist allem Anschein nach ein extrem vorsichtiger und mißtrauischer Mann, den keiner so leicht hinters Licht führt. Das dürfen Sie keinen Augenblick lang vergessen, Vincent«
    D'Agosta sagte nichts mehr. Ihm wurde klar, daß sie sich nun wirklich außerhalb der Gesellschaft und jenseits von Recht und Ordnung befanden.
    Er folgte Pendergast in den Seitentunnel, in dem ein aufgelassener Schienenstrang in die Dunkelheit führte.
    Immer wieder blieb Pendergast stehen und sah auf eine mitgebrachte Skizze.
    D'Agosta war überrascht, wie schnell er selbst jegliche Orientierung und sogar sein Zeitgefühl verloren hatte.
    Auf einmal deutete Pendergast auf einen rötlichen Lichtpunkt, der etwa hundert Meter vor ihnen in der Dunkelheit auftauchte. »Ein Feuer mit Menschen«, flüsterte der FBI-Agent »Vermutlich eine kleine Gruppe aus den oberen Stockwerken, die am Rand von Mephistos Machtbereich lebt.« Er starrte eine Weile auf das flackernde Licht, dann wandte er sich an D'Agosta. »Sind Sie bereit für ein kleines Kamingespräch, Vincent?«
    fragte er den Lieutenant und ging, ohne dessen Antwort abzuwarten, auf das Feuer zu. D'Agosta folgte ihm.
    Als sie näher kamen, bemerkte D'Agosta im Licht der Flammen etwa ein Dutzend auf dem Boden kauernde oder auf alten Kisten hockende

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