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Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe

Titel: Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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der als letzter den Raum betreten hatte, schloß die Tür und lehnte sich mit dem Rücken dagegen.
    Der Gefangene hatte mit seinen Verwünschungen aufgehört und starrte die Neuankömmlinge durch seine ihm wild in die Augen hängenden Haare hindurch an. Als er Hayward sah, blieb sein Blick einen Augenblick auf ihr ruhen. »Wieso starrt ihr mich so an?« brüllte er schließlich.
    »Keine Ahnung«, erwiderte der Lieutenant ruhig. »Haben Sie vielleicht eine Erklärung dafür?«
    »Du kannst mich mal, Bulle.«
    D'Agosta seufzte. »Kennen Sie Ihre Rechte?«
    Der Gefangene grinste und entblößte dabei eine Reihe kleiner, bräunlicher Zähne. »Der Fettsack neben Ihnen hat sie mir schon vorgelesen, aber ich brauche keinen Anwalt, der mir Händchen hält.«
    »Paß auf, was du sagst«, fauchte Waxie, dessen Gesicht knallrot angelaufen war.
    »Schlag mich doch, Fettarsch, wenn du dich traust!« schrie der Gefangene und brach in hysterisches Gelächter aus. Hayward an der Wand bemühte sich nicht einmal, ein Grinsen zu unterdrücken.
    D'Agosta fragte sich, ob das ganze Verhör bislang auf diesem Niveau abgelaufen war. »Also, was ist im Park geschehen?« wollte er wissen.
    »Das habe ich doch schon hundertmal gesagt. Ad eins kam er an meinen Schlafplatz, ad zwei hat er mich angezischt wie die ägyptische Schlange, ad drei war er nicht von Gott gesegnet, ad vier ...«
    »Das wissen wir jetzt schon«, unterbrach ihn Waxie ungehalten.
    »Erzähl uns von den anderen.«
    Jeffrey blieb stumm.
    »Wird's bald?« drängte Waxie. »Wen hast du sonst noch umgebracht?«
    »Viele«, kam schließlich die Antwort. »Mir pinkelt nämlich keiner ungestraft ans Bein. Und du schon gleich gar nicht, Fettarsch.« Er beugte sich drohend vor. »Paß bloß auf, daß ich dir nicht ein Stück Speck aus deinem wabbligen Wanst schneide.«
    D'Agosta legte Waxie besänftigend eine Hand auf den Arm.
    »Sagen Sie uns, wen Sie alles umgebracht haben«, verlangte er von dem Festgenommenen.
    »Ach, das wißt ihr doch ohnehin schon. Man nennt mich nicht umsonst Jeffrey, die Cherubskatze. Ich gehe meinen Weg.«
    »Was ist mit Pamela Wisher?« mischte Waxie sich wieder ein. »Jetzt streite bloß nicht ab, daß du sie getötet hast, Jeffrey.«
    Der Gefangene kniffdie verschleierten Augen zusammen. »Das tue ich ja gar nicht. Diese Schweine waren alle respektlos zu mir. Sie haben ihren Tod verdient«
    »Und was hast du mit den Köpfen gemacht?« fragte Waxie atemlos.
    »Welche Köpfe?« entgegnete Jeffrey. D'Agosta kam es so vor, als käme er ins Stocken.
    »Es hat keinen Sinn zu leugnen, Jeffrey«, sagte Waxie. »Dazu steckst du viel zu tief da drinnen.«
    »Ach so, die Köpfe. Die habe ich aufgegessen.«
    Waxie warf D'Agosta einen triumphierenden Blick zu. »Und jetzt erzähl uns von Nick Bitterman, den du im Belvedere Castle umgebracht hast. Du erinnerst dich doch an ihn?«
    »Das war ein guter Mord«, sagte der Mann und rutschte auf seinem Stuhl herum. »Der Kerl hatte keinen Respekt. Er war ein Heuchler. Ein Geizhals. Er war der Feind.«
    »Der Feind?« fragte D'Agosta stirnrunzelnd.
    »Ja. Der Prinz der Feinde.«
    »Verstehe«, mischte Pendergast sich mit verständnisvoll klingender Stimme ein. »Und du mußt diese Feinde bekämpfen, den Mächten der Dunkelheit Paroli bieten, habe ich recht?« Es waren seine ersten Worte, seit er den Raum betreten hatte.
    Der Gefangene rutschte noch unruhiger hin und her. »Ja, ja.«
    »Mit deiner elektrischen Schutzhaut.«
    Das Herumgerutsche hörte plötzlich auf.
    »Mit deinen Laseraugen«, fuhr Pendergast fort. Dann drückte er sich von der Tür ab und trat langsam auf den Verhafteten zu, wobei er ihn unverwandt fixierte.
    Jeffrey starrte Pendergast entgeisicn en. »Wer bist du?« hauchte er.
    Pendergast blieb eine Weile still. »Ich bin Kit Smart«, sagte er dann, ohne die Augen von Jeffrey zu nehmen.
    Die Verwandlung, die sich an dem Verhafteten zeigte, fand D'Agosta geradezu schockierend: Im Bruchteil einer Sekunde wich sämtliche Farbe aus seinem Gesicht, und sein Mund formte unhörbare Worte, während er noch immer unverwandt auf Pendergast starrte. Dann rutschte er auf einmal mit solcher Kraft nach hinten, daß der Stuhl umkippte und auf den Boden krachte. Hayward und die beiden uniformierten Polizisten stürzten herbei, um den laut schreienden Jeffrey zu bändigen.
    »Großer Gott, Pendergast, was haben Sie ihm denn gesagt?« fragte Waxie und erhob sich mühsam.
    »Offenbar genau das Richtige«, entgegnete

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