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Pendergast 03 - Formula - Tunnel des Grauens

Pendergast 03 - Formula - Tunnel des Grauens

Titel: Pendergast 03 - Formula - Tunnel des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Sie spüren den beängstigenden, unaufhaltsamen Verfall Ihrer körperlichen Kräfte. Ein Geschick, das uns allen beschieden ist.« Sein angedeutetes Lächeln schien zu verraten, dass er diese Verschleißerscheinungen selber nur zu gut kannte. »Wird Ihnen allmählich klar, dass Sie einen tödlichen Fehler begangen haben?«
    Fairhaven sagte nichts.
    »In Wahrheit ist es so, dass Sie absolut nichts über Leng wissen«, fuhr Pendergast fort. »Vor allem wissen Sie nicht, woran er wirklich gearbeitet hat. Ein Projekt, für das die Verlängerung des Lebens nur so etwas wie das Ergebnis einer vorbereitenden Studie gewesen ist.«
    Jahrelanges Training in der rauen Welt des Konkurrenzkampfes hatte Fairhaven darin geschult, nie irgendwelche Gefühle preiszugeben, weder durch das Mienenspiel noch durch eine verräterische Frage. Aber seine Verblüffung war so groß – und das keimende Misstrauen so stark –, dass er beides nicht gänzlich verhehlen konnte. Woran sollte Leng angeblich gearbeitet haben? Worauf wollte Pendergast mit seinem irritierenden Wortgeklingel hinaus?
    Er dachte nicht daran, auch nur ein Wort zu sagen. Schweigen war immer die beste Methode, den anderen aus seiner Reserve zu locken. Wenn man den Mund hielt, rückte der andere irgendwann von selber mit seinem Wissen heraus. Wer wirklich etwas Wichtiges weiß, will es nicht für sich behalten. Aber Pendergast schien beschlossen zu haben, sich ebenfallsin Schweigen zu hüllen. Er stand einfach mit arroganter Miene da und ließ den Blick gelangweilt über die Wände des Kellerraums gleiten.
    Die Stille schien kein Ende zu nehmen. Fairhaven dachte nervös an seine Ressource, die auf dem Operationstisch lag. Den Colt auf Pendergast gerichtet, riskierte er einen raschen Blick auf die Monitore. Die Lebenszeichen waren klar auszumachen, aber die Kurve flachte bedenklich ab. Wenn er sich nicht bald um seine Ressource kümmerte, war sie nicht mehr zu gebrauchen.
    Töte ihn!, ermahnte ihn die innere Stimme.
    »Was meinen Sie mit: ›woran er wirklich gearbeitet hat‹?«, brachte er schließlich heraus.
    Pendergast gab ihm keine Antwort.
    Und nun rührte sich doch ein Anflug von Zweifel in Fair-haven, den er allerdings sofort unterdrückte. Welches Spielchen trieb der Agent mit ihm? Er wollte ihn wahrscheinlich nur hinhalten, und wenn es so war, hatte das bestimmt einen guten Grund. Also war es das Beste, Pendergast endlich zu töten. Zumal Nora Kelly keine Chance hatte, ihm zu entkommen. Er konnte sich, wann immer er wollte, in aller Ruhe mit ihr beschäftigen, völlig ungestört. Sein Finger krümmte sich um den Abzug.
    Aha, auf einmal bequemte sich Pendergast doch, den Mund aufzumachen! »Leng hat Ihnen bis zum Schluss nichts verraten, nicht wahr? Es hat nichts gebracht, ihn zu foltern. Sie können mit Opfern, die Sie in dieses Haus verschleppen, im Grunde nichts anfangen. Aber das stört Sie nicht, ihre Opfer sind nur menschlicher Müll für Sie. Ich dagegen weiß, woran Leng gearbeitet hat. Ich kenne ihn nämlich sehr gut. Oder ist Ihnen die Ähnlichkeit gar nicht aufgefallen?«
    »Was?«, platzte Fairhaven heraus.
    »Leng war mein Urgroßonkel.«
    Fairhaven fiel es wie Schuppen von den Augen, der Griff, mit dem er den Colt hielt, wurde schlaff. Er erinnerte sich anLengs fein gemeißelte Gesichtszüge, an das helle, fast weiße Haar und die blassblauen Augen – Augen, die ihn unbewegt anstarrten, in denen aber kein Flehen und kein Betteln zu lesen gewesen war. Es war derselbe leere Blick gewesen, mit dem Pendergast ihn jetzt anstarrte.
    Na und? Am Schluss waren die Augen im Tod gebrochen. Und genauso würde es bei Pendergast sein.
    Dann tu’s endlich!, drängte ihn die innere Stimme. Was er dir erzählen kann, ist nicht so wichtig wie sein Tod. Geh kein Risiko ein, verzichte auf diese Ressource! Töte ihn!
    Er zog den Abzug bis kurz vor den Druckpunkt durch. Auf diese Distanz konnte er Pendergast nicht verfehlen.
    »Das Geheimnis liegt gut versteckt in diesem Haus, nur ein paar Schritte weit entfernt«, sagte Pendergast in gelangweiltem Ton. »Die Formel für Lengs ultimatives Projekt. Sie haben die ganze Zeit über nach dem falschen Papier gesucht. Und deshalb werden Sie im Alter eines quälend langsamen Todes sterben. Sie werden leiden wie wir alle. Und während des Dahinsiechens der verpassten Chance nachtrauern.«
    Drück ab!, hämmerte die Stimme auf Fairhaven ein.
    Aber Pendergasts Tonfall machte ihn stutzig. Der Mann wusste irgendetwas – etwas

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