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Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Titel: Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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und alle Morde wurden in der unmittelbaren Umgebung von Medicine Creek begangen. Alle mit den Ermittlungen befassten Dienststellen gehen davon aus, dass es sich bei dem Mörder um einen Ortsansässigen handelt, Sheriff Hazen wird Ihnen das bestätigen. Ich kann Ihnen zusichern, dass die – äh – Aktivitäten nicht auf das Gebiet von Deeper überschwappen werden. Wir haben hier seit 1911 keinen Mord mehr gehabt.«
    Hazen hüllte sich in Schweigen.
    »Gut.« Fisk nickte zufrieden, seine Hängebäckchen nickten mit. »Mr. Raskovich ist hier, um die Arbeit der Polizei zu unterstützen.« Seine Blickrichtung machte klar, dass der Sheriff von Medicine Creek und sein Deputy gemeint waren. »Wir sehen es als unser gemeinsames Interesse an, den offensichtlich geistig gestörten Mörder aufzuspüren – und natürlich auch die Leiche meines Kollegen Dr. Chauncy, die, soweit ich weiß, bisher nicht gefunden werden konnte.«
    »Das ist richtig«, bestätigte Hazen.
    »Er wird dabei engen Kontakt zu Ihnen halten, Mr. Larssen, damit Sie und die Bevölkerung immer über die aktuelle Entwicklung unterrichtet sind«, fuhr Fisk fort. »Es versteht sich von selbst, dass Verlautbarungen über das Versuchsfeld und seine vorgesehene Lage verschoben werden müssen, bis die allgemeine Aufregung abgeklungen ist. Aber unter uns kann und möchte ich hiermit bekannt geben, dass es ein zu Deeper gehörendes Gebiet sein wird. Irgendwelche Fragen?«
    Allgemeines Schweigen.
    »Sheriff Hazen, gibt es irgendetwas Neues über den Stand der Ermittlungen?«
    Das war der Moment, auf den Hazen gewartet hatte. »Ja«, sagte er in freundlichem, gelassenem Ton. »Es gibt in der Tat neue, bemerkenswerte Erkenntnisse.«
    Alle hingen wie gebannt an seinen Lippen. Hazen lehnte sich zurück und ließ einen Augenblick verstreichen, um die Spannung auf den Siedepunkt zu treiben.
    »So wie es aussieht, hat Chauncy einen Fußmarsch zum Bachufer unternommen, um sich anhand verschiedener Proben – die er alle genau markiert und eingesammelt hat – ein Bild vom Reifegrad der Maiskolben zu machen. Das ist jedenfalls nach dem gegenwärtigen Stand der Ermittlungen anzunehmen.«
    Larssen, Fisk und Raskovich nickten.
    »Die andere Neuigkeit ist, dass es sich bei dem Mörder nichtum einen in Medicine Creek Ansässigen handelt.« Hazen schaffte es, seine Stimme beiläufig klingen zu lassen.
    Alle richteten sich mit einem Ruck auf.
    »Im Übrigen zeichnet sich immer deutlicher ab, dass es sich bei dem Täter nicht um einen psychopathischen Serienmörder handelt. Er hat es nur darauf angelegt, dass es so aussieht. Das Skalpieren, die Abdrücke von nackten Füßen, die versteckte Symbolik, die unwillkürliche Erinnerung an die Geisterkrieger, das Massaker und den Fluch der Fünfundvierzig – das alles war lediglich Teil eines ausgeklügelten Täuschungsmanövers. Nein, der Mörder hat sich vom ältesten Motiv der Welt leiten lassen: der Gier nach Geld.«
    »Wieso das?«, fragte Fisk.
    »Er hat das erste Mal drei Tage vor Dr. Chauncys angekündigter Ankunft zugeschlagen und dann zum zweiten Mal einen Tag nach Chauncys Eintreffen.«
    »Das kann reiner Zufall sein«, warf Larssen ein. »Was soll er denn mit den beiden Morden bezweckt haben?«
    »Er wollte Chauncy klar machen, dass Medicine Creek nicht der richtige Ort für die Versuchsanlage ist.«
    Damit war die Katze endgültig aus dem Sack. Lähmendes Schweigen breitete sich aus.
    »Die beiden ersten Morde waren der Versuch, Chauncy davon zu überzeugen, dass es besser sei, Medicine Creek nicht mehr in Betracht zu ziehen und stattdessen den Blick auf Deeper zu richten. Aber Chauncy hat sich nicht beirren lassen, deshalb musste der Mörder ihn töten. Und genau das hat er getan. Und zwar am Vorabend der angekündigten Entscheidung.«
    »Nun mach aber einen Punkt!«, wollte Sheriff Larssen ihm in die Parade fahren.
    »Lassen Sie ihn ausreden!«, sagte Fisk.
    Hazen nickte dankbar. »Diese so genannten Serienmorde waren in Wirklichkeit nichts anderes als der Fingerzeig, dass Medicine Creek für ein derart sensitives Projekt ungeeignetsei. Und damit zugleich nahe zu legen, dass das Versuchsfeld viel besser in Deeper aufgehoben wäre. Die Verstümmelungen, die indianisch anmutenden Rituale und das ganze makabre Beiwerk dienten lediglich dem Zweck, die Einwohner von Medicine Creek so lange zu beunruhigen, bis sie sich in ihrer Hysterie wie ein Haufen aufgescheuchter, abergläubischer Hinterwäldler benahmen.« Hazens Blick nagelte

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