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Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Titel: Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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wahr? Darauf habe ich schon ungeduldig gewartet.« Er ließ sich das leicht zerknitterte Blatt aushändigen, überflog den Inhalt und reichte es mit einem in die Breite zerfließenden Grinsen Pendergast.
    »Eine offizielle Abmahnung, Pendergast! Direkt aus der für den Südwesten zuständigen FBI-Zentrale. Sie halten sich ab sofort aus dem Fall heraus!«
    »Ach, tatsächlich?«, fragte Pendergast, nachdem er den Text sorgfältig gelesen hatte. »Darf ich das Schreiben behalten, Sheriff?«
    »Dürfen Sie, Pendergast, dürfen Sie. Behalten Sie es, rahmen Sie es ein, hängen Sie es von mir aus in Ihre Bude!« Hazens Tonfall hörte sich plötzlich nicht mehr liebenswürdig an.
    »Und jetzt, Mr. Pendergast, darf ich Sie höflich, aber entschieden auffordern, den Ort meiner polizeilichen Ermittlungen zu verlassen. Nicht autorisierte Personen haben keinen Zutritt zum Fundort einer Leiche.« Seine geröteten Augen musterten Corrie. »Und das gilt ebenso für Ihre – wenn ich’s mal so ausdrücken darf – ständige Begleiterin.«
    Corrie starrte ihn finster an.
    Pendergast faltete das Fax zusammen, steckte es ein und fragte lächelnd: »Wollen wir, Miss Swanson?«
    Corrie sah ihn zornig an. »Agent Pendergast, Sie lassen sich das doch nicht einfach gefallen?«
    »Das ist weder der richtige Ort noch der richtige Zeitpunkt für Diskussionen«, sagte er nachsichtig und fasste sie sanft am Arm.
    »Aber Sie können doch nicht…«
    Pendergast schob sie mit sanfter Gewalt vor sich her, und bevor sie sich beruhigen konnte, waren sie schon auf dem unbefestigten Weg angekommen, auf dem sie den Gremlin abgestellt hatte. Sie rutschte vor Wut zitternd hinters Lenkrad. Pendergast beeilte sich, auf dem Beifahrersitz Platz zu nehmen, ehe sie womöglich ohne ihn losfuhr.
    Corrie nagte stumm an ihrer Wut herum. Der dämliche Sheriff hatte es tatsächlich gewagt, ihren Boss abzukanzeln und sie als Flittchen hinzustellen! Und Pendergast hatte nichts dagegen unternommen! Ihr war zum Heulen zumute.
    »Ach, was ich Ihnen noch sagen wollte, Miss Swanson: Das Leitungswasser in Medicine Creek ist von vorzüglicher Qualität. Sie wissen ja, ich trinke gern grünen Tee. Und ob Sie’s glauben oder nicht, ich habe bisher nirgendwo ein frischeres, reineres Wasser gefunden.«
    Corrie gab ihm keine Antwort, das Beschwichtigungsmanöver war zu durchsichtig.
    »Setzen Sie mich bitte wieder beim Krausschen Haus ab! Dann sollten Sie schleunigst heimfahren und an Ihrem Wohnwagen alle Fenster sichern. Es soll ein Sandsturm aufkommen.«
    Corrie schnaubte nur verächtlich. »Ich hab schon mehr Stürme erlebt.«
    »Keinen von solcher Stärke. Sandstürme gehören zu den bösartigsten meteorologischen Überraschungen. In Zentralasien wüten sie oft mit solcher Gewalt, dass die Einheimischen ihnen Namen geben, um sie freundlich zu stimmen. Selbst in unseren Breiten sind schon Menschen bei so genannten schwarzen Blizzards unter der Staubglocke erstickt.«
    Corrie bog mit quietschenden Reifen auf die feste Straße ein. Irgendwie kam ihr das, was draußen im Maisfeld passiert war, immer noch wie ein böser Traum vor. Sie kaute noch eine Weile stumm an ihrem Zorn herum. Dann brach es aus ihr heraus.
    »Ich kann’s nicht fassen, dass Sie dem Saftsack von Sheriff so eine Frechheit durchgehen lassen!«
    »Welche Frechheit?«
    »Das fragen Sie noch? Er hat Sie wie einen Lakaien behandelt und einfach weggescheucht.«
    Pendergast lächelte.
»Nisi paret imperat.
Frei übersetzt: Wer nicht gehorchen will, muss das Kommando übernehmen.«
    »Heißt das, Sie werden der Anweisung nicht folgen?«
    »Miss Swanson, es gehört nicht zu meinen Gewohnheiten, meine Pläne mit anderen zu erörtern. Nicht mal mit einer Assistentin, die mein volles Vertrauen genießt.«
    Sie lief rot an, obwohl sie immer noch vor Zorn kochte. »Wir werden den aufgeblasenen Fettsack also einfach links liegen lassen und mit unseren Ermittlungen fortfahren?«
    »Der aufgeblasene Fettsack, wie Sie ihn in Ihrer blumenreichen Sprache charakterisieren, wird künftig für Sie kein Problem mehr sein. Ich kann nicht zulassen, dass Sie sich wegen meiner mit ihm anlegen. Ah, ich sehe gerade, dass wir schon da sind. Wären Sie so freundlich, mich diesmal bei den Garagen hinter dem Haus abzusetzen?«
    Corrie lenkte den Wagen ums Haus herum bis vor die hölzernen Schuppen, die einst als Garagen benutzt worden waren. Pendergast stieg aus und ging zu einem noch relativ stabil aussehenden, mit einer nagelneuen Stahlkette

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