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Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Titel: Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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gesicherten Schuppen. Er öffnete das Schloss, nahm die Kette ab und zog die beiden Torflügel auf. Corrie machte eine schimmernde Karosserie aus. Pendergast verschwand im Halbdunkel, und kurz darauf fing ein Motor geschmeidig zu schnurren an. Corrie machte große Augen, als das Auto nahezu lautlos ausder Garage glitt. So eine Staatskarosse hatte sie noch nie gesehen.
    Als der Agent ausgestiegen war, fragte sie verdutzt: »Wo kommt der plötzlich her?«
    »Ich habe immer geahnt, dass ich womöglich irgendwann auf Ihre Dienste verzichten muss. Darum habe ich meinen eigenen Wagen herbringen lassen.«
    »Das ist Ihrer? Was ist das für ein Schlitten?«
    »Ein neunundfünfziger Rolls-Royce Silver Wraith.«
    Jetzt erst ging Corrie auf, was der Agent eben gesagt hatte.
    »Was meinen Sie mit ›auf meine Dienste verzichten‹?«
    Pendergast drückte ihr einen Umschlag in die Hand. »Darin finden Sie Ihren Lohn bis Ende der Woche.«
    »Wieso? Bleibe ich etwa nicht Ihre Assistentin?«
    »Nachdem mir eine offizielle Abmahnung erteilt wurde, ist das nicht mehr möglich. Ich kann Ihnen nicht zumuten, meinetwegen mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten, wovor ich Sie zurzeit nicht schützen könnte. Daher muss ich Sie bedauerlicherweise bitten, sich von Ihren Pflichten entbunden zu sehen. Ich würde vorschlagen, dass Sie nach Hause fahren und Ihr normales Leben fortsetzen.«
    Corrie war wie vor den Kopf geschlagen. »Welches normale Leben? Mein normales Leben können Sie vergessen! Es muss doch irgendetwas geben, was ich für Sie tun kann!«
    Sie fühlte sich vor Zorn und Hilflosigkeit wie gelähmt. Ausgerechnet jetzt, wo sie anfing, sich für die Mordfälle zu interessieren und sogar einer gewissen Faszination zu erliegen, wollte er sie abservieren! Jetzt, wo sie endlich jemanden gefunden hatte, den sie respektieren, dem sie vertrauen konnte! Sie spürte, dass ihr eine Träne über die Wange lief, und wischte sie rasch weg.
    Pendergast deutete eine seiner altmodischen Verbeugungen an. »Sie könnten mir einen letzten Dienst erweisen und mir verraten, wo die Quelle entspringt, der Medicine Creek sein vorzügliches Trinkwasser verdankt.«
    Corrie starrte ihn fassungslos an. Der Mann war wirklich unmöglich! Unmöglich!
    »Es soll angeblich aus den Quellen eines unterirdischen Flusses kommen.« Corrie bemühte sich, ihre Stimme so gelangweilt wie möglich klingen zu lassen.
    »Ein unterirdischer Fluss«, wiederholte Pendergast versonnen. Sein Blick war so leer, als habe er ihn nach innen gerichtet. Dann deutete er abermals eine Verbeugung an, ergriff ihre Hand und führte sie bis knapp vor seine Lippen. Er stieg in seinen Rolls-Royce, fuhr davon und ließ Corrie mit ihrem Zorn und all ihrem Elend zurück.

42
    Der geländegängige Dienstwagen flog mit hundertzehn Meilen an den Reihen der Maispflanzen vorbei. Zugegeben, die Klimaanlage funktionierte mal wieder nicht, aber hier draußen bewies der Fünflitermotor, was in ihm steckte. Das schwere Chassis schaukelte hin und her, ein paar Maisstängel hatte Hazen bereits abgesäbelt, wie er bei einem Blick in den Rückspiegel zufrieden feststellte.
    Er fühlte sich so wohl wie lange nicht mehr. Pendergast war abgemeldet, jetzt waren die Morde seine Angelegenheit, und die hatte er fest im Griff. Er schielte kurz zu Chester Raskovich hinüber, der neben ihm saß. Der Sicherheitsfritze sah ein bisschen grau um die Nase aus und schwitzte aus allen Poren. Offenbar behagte es ihm nicht, dass Hazen so auf die Tube drückte. Tja, da erlebte er eben mal, was Polizeiarbeit war! Und später gedachte Hazen, ihm eine eindrucksvolle Lehrstunde in Polizeitaktik zu erteilen.
    Hazen hätte viel lieber seinen Deputy als Beifahrer gehabt, und er ertappte sich einmal mehr bei dem Wunsch, dass sein Sprössling mehr von Tads Eigenschaften gehabt hätte. Tadwar respektvoll, mit Eifer bei der Sache und nicht so vorlaut und aufsässig wie Brad. Nur, für fromme väterliche Wünsche war jetzt keine Zeit. Jetzt ging es darum, diesen Raskovich – und mit ihm Dr. Fisk – in das abgekartete Spiel zu verstricken, das Hazen ausgeklügelt hatte. Wenn er die Sache geschickt einfädelte, war er sicher, dass Medicine Creek das Versuchsfeld bekam.
    Die erste zu Deeper gehörende Farm flog vorbei. Hazen drosselte die Geschwindigkeit, er wollte keinen Ärger wegen Nichteinhaltung des Tempolimits mit den Kollegen bekommen. Nicht auszudenken, wenn er womöglich einen Farmerjungen platt fuhr! Dann konnte er sich alle

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