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Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Titel: Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Vierbeiner, wie Larssen das rätselhafte Wesen inzwischen im Stillen nannte, kam mit geradezu unheimlicher Geschwindigkeit auf sie zugerast. Als er in eine der flachen Wasserlachen patschte, stieg dichter Sprühnebel aus unzähligen Wassertropfen auf.
    »Feuervorbehalt!«, rief Larssen verunsichert. »Feuererlaubnis erst auf mein Kommando!«
    Das Rätsel war gelöst, es war einer der Spürhunde.
    Er rannte in hohem Tempo auf sie zu, hatte sie aber offenbar noch gar nicht bemerkt. Seine großen Pfoten hörten sich wie ein unheimliches Stakkato an. Als er an ihnen vorbeihetzte, sahLarssen, dass er blutüberströmt war. Eins seiner Ohren war abgerissen, auch ein Teil des Unterkiefers fehlte, und von der hechelnd heraushängenden Zunge tropfte blutiger Schaum.
    Nach wenigen Sekunden hatte ihn die Nacht wie einen bösen Spuk verschluckt, die unterirdische Welt war wieder gespenstisch still geworden. Alles war so unheimlich schnell gegangen, dass Larssen sich im Stillen fragte, ob er die Szene womöglich nur geträumt hatte.
    »Was war das für ein Scheißspiel?«, flüsterte Brast ihm zu.
    »Haben Sie gesehen…«
    Larssen schluckte, aber seine Kehle war so ausgedörrt wie eine Sandwüste. »Er muss ausgerutscht und gestürzt sein«, brachte er endlich keuchend heraus.
    »Blödsinn!«, sagte Cole grob. »Davon verliert kein Hund den halben Unterkiefer. Irgendjemand muss ihn traktiert haben.
    Darum ist er auch in solcher Panik vorbeigerannt. Irgendwer muss ihm höllische Angst gemacht haben.«
    »Oder irgendetwas«, murmelte Brast.
    »Mann Gottes, Brast! Reißen Sie sich zusammen!«, schnauzte ihn Larssen barsch an, weil ihm selber keine Erklärung einfiel.
    »Sehen wir zu, dass wir schnell hier wegkommen!«
    Diesmal hatte keiner etwas dagegen einzuwenden. Als sie auf dem Rückweg waren, versuchte Larssen, den Spuren des Hundes zu folgen. Er klammerte sich an die Hoffnung, dass ihnen das irgendwie weiterhelfen könne.
    Und plötzlich sagte Brast: »Ich hab was gehört.«
    Sie blieben stehen und lauschten. Zunächst glaubte Larssen, Brast sei das Opfer seiner überreizten Phantasie geworden, doch dann vernahm er das Geräusch selber. Es hörte sich nach patschenden Schritten durch eine der Wasserlachen an. Er suchte die Umgebung ab, konnte aber nichts Verdächtiges sehen.
    »Wahrscheinlich nur Sickerwasser«, sagte er achselzuckend und folgte weiter den Hundespuren. Aber nach drei, vier Schritten blieb er abrupt stehen.
    »Muh!«, blökte ihn eine Stimme aus dem Dunkel an.
    Brast stieß einen lauten Schrei aus, und im selben Augenblick spürte Larssen, wie irgendetwas von hinten so brutal auf ihn prallte, dass er der Länge nach auf den Boden stürzte. Brast schrie und jammerte immer noch, und plötzlich stieß auch Cole einen schrillen Schrei aus.
    Larssen war bei dem Sturz das Nachtsichtgerät weggeflogen, er kroch auf dem Boden herum und fand zum Glück tatsächlich nach ein paar Metern die Okulare, ohne die er sich wie ein Blinder vorgekommen war. Er setzte sie mit zitternden Fingern auf und versuchte hektisch, sich einen Überblick zu verschaffen.
    Cole lag schreiend auf dem Boden und hielt sich den Arm. Brast war es wie Larssen ergangen, er kroch auf allen vieren auf die Felswand zu und suchte keuchend und tapsend nach seinem Nachtsichtgerät.
    »Mein Arm!«, schrie Cole immer wieder. Ein seltsam verkrümmter, spitzer Knochen ragte aus seinem rechten Arm, er blutete stark.
    Larssen mochte nicht länger hinsehen, stattdessen suchte er die Umgebung nach dem unsichtbaren Angreifer ab. Er hielt die Flinte schussbereit, aber außer einem verschwommenen Umriss an der Höhlenwand konnte er kein Ziel ausmachen. Es war ihm, als höre er ein höhnisch triumphierendes Lachen, aber es war so schnell wieder verstummt, dass er immer noch nicht wusste, in welche Richtung er zielen sollte.
    Nur in einem Punkt war er sich absolut sicher: Das mysteriöse Wesen lauerte ihnen ganz in der Nähe auf.

66
    Corporal Shurte von der Kansas Highway Patrol schaukelte auf den Fußballen vor und zurück, fingerte an der Flinte herum und warf einen Blick auf seine Armbanduhr. Dreiundzwanzig Uhr dreißig. Hazen und die anderen waren vor weit über einer Stunde in das Höhlensystem eingestiegen. Wie lange dauerte es denn noch, bis sie McFelty geschnappt hatten und in Handschellen herausbrachten? Es war entnervend, hier draußen herumzulungern und keinen Kontakt mit der Einsatzgruppe zu haben. Er hatte sein Leben von Kindesbeinen an in diesem Teil von

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