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Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Titel: Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Nachtsichtokulare im hohen Bogen ins Dunkel flogen.
    Der Schlag löste die Lethargie, die Raskovich befallen hatte. Er fing hastig zu kriechen an, natürlich rückwärts, denn er wollte schnell weg von diesem unheimlichen Wesen.
    Er hörte, wie das Fabelwesen mit schlurfenden Schritten und schmatzenden Lauten auf ihn zukam, stemmte sich hoch, schaffte es, auf die Beine zu kommen, und wich weiter blindlings nach hinten aus. Bis er plötzlich das Gleichgewicht verlor – ein Gefühl, als wäre der Boden unter ihm weggekippt. Er rechnete damit, irgendwo hart aufzuschlagen. Aber es gab nichts, wo er aufschlagen konnte. Es gab nur den wirbelnden Wind, der an ihm zauste, während er immer schneller in einen nicht enden wollenden Abgrund stürzte.

65
    Hank Larssen drehte sich zu den beiden Troopern um, die im rötlichen UV-Licht mit ihren Nachtsichtgeräten an glotzäugige Marswesen erinnerten. »Ehrlich gesagt, ich glaube nicht, dass das der richtige Weg ist.«
    Cole und Brast hüllten sich in Schweigen. Offenbar waren sie selbst mit ihrem Latein am Ende und wollten sich nicht festlegen.
    Sheriff Larssen wurde nachträglich klar, dass es besser gewesen wäre, in der Höhle mit dem Stalaktitenwald zu warten, bis sie genau wussten, wo Hazen und Lefty abgeblieben waren.Aber als das Gebell der Hunde plötzlich verstummt war, hatte er es für eine gute Idee gehalten, einen der zahlreichen Nebenwege als Abkürzung zu nutzen. Den Fußspuren nach hätte es die richtige Entscheidung sein können. Nur, der neue Weg hatte sich ebenfalls verzweigt, und so waren sie schließlich in einem Labyrinth gelandet. Einmal war es Larssen so vorgekommen, als habe Hazen nach ihnen gerufen. Aber seit diesem vermeintlichen Lebenszeichen waren mindestens zehn Minuten vergangen. Wenn er ehrlich war, musste er sich eingestehen, dass er die Orientierung verloren hatte.
    Er fragte sich, wieso Cole und Brast überhaupt dazu kamen, in ihm so etwas wie ihren Pfadfinder zu sehen. Schließlich waren die Trooper und nicht er speziell für solche Einsätze ausgebildet worden! Er war absolut nicht scharf darauf, das Kindermädchen für die beiden zu spielen.
    »Also, was ist? Habt ihr nicht gehört, was ich gesagt habe? Ich glaube nicht, dass Hazen und die anderen diesen Weg genommen haben.«
    »Ich weiß nicht recht«, sagte Brast ausweichend. »Mir kommt er gar nicht so falsch vor.«
    »So, Ihnen kommt er ›gar nicht so falsch vor‹, wie?«, wiederholte Larssen sarkastisch. »Und was meinen Sie, Cole?«
    Cole zuckte nur die Achseln.
    »Okay«, sagte Larssen, »damit ist die Sache entschieden. Wir machen kehrt und sehen zu, dass wir einen Weg finden, der aus diesem Labyrinth herausführt.«
    »Und Hazen und Weeks?«, fragte Cole.
    »Sheriff Hazen und Officer Weeks haben Erfahrung mit solchen Situationen, sie werden sich schon zu helfen wissen. Sind wir in diesem Punkt einer Meinung?«
    »Was mich angeht, ja.« Brast war die offensichtliche Erleichterung deutlich anzuhören.
    »Mir gefällt der Gedanke nicht, die anderen einfach im Stich zu lassen«, widersprach Cole.
    Larssen kochte vor Wut. Ausgerechnet jetzt den Heldenspielen, das hatte ihm gerade noch gefehlt! »Sergeant Cole, es ist doch völlig sinnlos, hier unten herumzuirren! Weiß der Henker, wo die anderen stecken. Wir halten uns natürlich bereit, sie nötigenfalls zu unterstützen. Aber es würde mich nicht wundern, wenn sie längst auf dem Rückweg wären.«
    Cole fuhr sich unschlüssig mit der Zunge über die Lippen. Dann gab er seinen Widerstand auf. »Ja, gut.«
    »Na also! Gehen wir!«
    In der Hoffnung, zurück zum Stalaktitenwald zu finden, irrten sie eine Weile auf den einander kreuzenden Wegen herum und kamen schließlich zu einer Wegespinne, die sie, wenn Larssen nicht alles täuschte, noch nie gesehen hatten. Und genau dort hörte Larssen zum ersten Mal das rätselhafte Geräusch. Cole und Brast mussten es auch gehört haben, denn sie fuhren ebenfalls herum. Es schien noch weit entfernt zu sein, klang aber eindeutig nach raschen, stampfenden Schritten. Nur, es waren mit Sicherheit nicht die Tritte eines Zweibeiners, dafür war die Schrittfolge zu schnell. Es musste ein Tier sein, und zwar ein ziemlich großes.
    »Feuerbereitschaft!«, befahl Larssen, ging kniend in Anschlag und richtete den Lauf seiner Waffe ins Dunkel. Er kam sich bei der martialischen Geste selber ein wenig albern vor, denn seine Flinte war eigentlich für Einsätze bei Aufruhr und Straßenkämpfen gedacht.
    Der

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