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Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Titel: Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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sein. Der Täter hat ihn offenbar – genau wie das Halsband und die Hundemarke – mitgenommen.«
    Tad hatte Mühe, mit seinen Notizen nachzukommen – die Informationen waren sicher wichtig. Obwohl, fiel ihm ein, Sheriff Hazen den Bericht inzwischen wahrscheinlich auch bekommen hatte. Trotzdem konnte es nichts schaden, sich sicherheitshalber die eine oder andere Notiz zu machen.
    »Ich habe die Spuren des Barfußläufers vom Tatort aus zurückverfolgt. Der Täter hat exakt denselben Weg gewählt wie neulich bei dem Mordfall Swegg. Bis runter zum Bach, dort verlieren sich die Spuren, weil der Täter durchs Bachbett gewatet ist. Ich habe also am folgenden Morgen Mrs. Tealander aufgesucht, um bei ihr nähere Informationen über die hiesigen Einwohner einzuholen. Ich fürchte allerdings, die Recherchen werden sich länger hinziehen, als ich ursprünglich…«
    Und da kam auf einmal Winifred Kraus die Treppe heruntergetapst, im Nachthemd und – ungeachtet der Hitze – in einem Morgenmantel. Als sie die Küche betrat, stand Tad auf.
    »Oh, hallo Tad!«, begrüßte sie den Deputy. »Sie haben vermutlich schon gehört, dass ich nicht ganz auf der Höhe war. Mr. Pendergast war so freundlich, sich um mich zu kümmern.«
    »Ja, Ma’am.«
    »Aber bitte – setzen Sie sich doch, Tad!« Sie ließ sich mit einer von Seelenqualen gezeichneten Miene am Tisch nieder.
    »Ich habe es im Bett einfach nicht mehr ausgehalten. Ich weiß gar nicht, wie Schwerkranke das ertragen. Ach, Mr. Pendergast, wären Sie wohl so freundlich, mir einen Becher von Ihrem köstlichen grünen Tee zuzubereiten? Ich habe den Eindruck, er beruhigt meine Nerven.«
    »Wird mir ein Vergnügen sein«, versicherte der Agent und ging zum Herd.
    »Ist das nicht alles ganz schrecklich, Tad?«, wandte sie sich an den Deputy. »Die tote Frau, der tote Hund. Wer könnte das getan haben? Weiß man schon etwas?«
    »Wir verfolgen verschiedene vielversprechende Spuren, Ma’am«, leierte Tad die nichts sagende Floskel herunter, zu der Sheriff Hazen in solchen Fällen Zuflucht nahm.
    Miss Kraus zog sich den Morgenmantel enger um die Schultern. »Ich habe Angst, große Angst. Zu wissen, dass der Täter immer noch frei herumläuft! Und dass es, wenn man der Zeitung glauben darf, einer aus unserer Mitte ist!«
    »Ja, Ma’am.« Tad fühlte sich ein wenig hilflos.
    Und als Pendergast den Becher mit dem Tee vor Winifred Kraus abstellte, vertraute sie Tad mit Grabesstimme an: »Ich habe Angst um unsere kleine Stadt. Ja, solange dieser Mörder dort draußen herumläuft, habe ich ehrlich Angst um Medicine Creek.«

17
    Corrie Swanson brachte den Gremlin unter beachtlicher Staubentwicklung mit stotterndem Motor zum Stehen. Großer Gott, war das heute heiß!
    »So, da wären wir.« Aus den Augenwinkeln stellte sie erleichtertfest, dass der Agent doch nicht eingeschlafen war, er erwiderte sogar ihren Blick. »Nur, Sie haben mir noch nicht gesagt, was wir überhaupt hier draußen wollen.«
    »Wir werden James Draper einen Besuch abstatten.«
    »Brushy Jim?«
    »Ich habe von Andeutungen über das Medicine-Creek-Massaker gehört, die er angeblich gemacht haben soll, und darüber möchte ich mehr erfahren.«
    Corrie lachte. »Brushy Jim erzählt alles Mögliche, das sollten Sie nicht so ernst nehmen. Der lügt doch schon, wenn er guten Morgen sagt.«
    »Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Lügner im Endeffekt mehr zur Wahrheitsfindung beitragen als Leute, die ständig beteuern, wie sehr sie sich der Wahrheit verpflichtet fühlen. Unter Berufung auf die eigene Wahrheitsliebe lügt es sich nämlich besonders leicht.«
    Corrie verzog das Gesicht. Pendergast redete wieder mal in Rätseln. Aber was sollte man von verschrobenen Typen wie ihm auch anderes erwarten?
    Brushy Jims mit Stacheldraht eingezäuntes Grundstück erstreckte sich über gut und gern eine Achtelquadratmeile entlang der Deeper Road. Das ein Stück von der Straße zurückversetzte, aus rohen Planken gefügte Blockhaus wirkte nicht gerade einladend. Eine einsame Pappel gab sich redliche Mühe, wenigstens einen Anflug von Wohnlichkeit zu verbreiten, aber der rings um das Haus gelagerte Schrott machte das zunichte. Wohin man auch sah: rostige Autowracks, ausrangierte Wassertanks, Kühlschränke und Waschmaschinen, verrottete Bootskörper und sogar der bauchige Kessel einer abgewrackten Dampflokomotive.
    Corrie wollte den Wagen näher ans Haus fahren, gab aber auf der unebenen Fahrspur zu viel Gas, was der Gremlin mit

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