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Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Titel: Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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wobei nicht ganz klar wurde, an wen der Vorwurf gerichtet war. Das gewöhnlich gesunde Rot seines Gesichts hatte einen violetten Schimmer angenommen, in seinem Haar hatte sich eine weiße Flaumfeder verfangen und wippte im Rhythmus seines Wutausbruchs auf und ab. »Hier haben nur Betriebsangehörige Zutritt, das ist doch allgemein bekannt!«
    »Tut mir Leid, Sir«, stammelte Bart Bledsoe zerknirscht. »Er ist einfach reinspaziert. Hat gesagt, dass er Ermittlungen im Fall…«
    »Ich weiß selber, um was für Ermittlungen es geht!«, fiel Ridder ihm barsch ins Wort. Dann ließ er den Jungen stehen und schickte sich an, die Stufen zum Metallrost zu erklimmen. Als er sich unvermutet Pendergast gegenübersah, vollzog sich eine wundersame Verwandlung: Er knipste sofort das Lächeln an, das er zu seinem Markenzeichen erkoren hatte.
    »Oh, Agent Pendergast! Wie geht es Ihnen?«
    Pendergast nickte ihm höflich zu, konnte sich aber nicht verkneifen, Ridder daran zu erinnern, dass der Gro-Bain-Boss bisher immer einen großen Bogen um ihn gemacht hatte. »Es ist mir ein Vergnügen, Sie kennen zu lernen«, sagte er mit einem kaum auszumachenden süffisanten Unterton.
    Ridder, aus dem Konzept gebracht, musterte Corrie mit hochgezogenen Augenbrauen. »Was machst du denn hier?«
    Corries Mund klappte auf und schnell wieder zu, ihr Seitenblick zu Pendergast war ein stummer Hilferuf.
    »Miss Swanson ist mit mir hier«, sprang Pendergast in die Bresche. »Sie ist meine Assistentin.«
    Nach so viel fehlgeschlagenen Anläufen brauchte Ridder dringend ein Erfolgserlebnis. Also musste Bart Bledsoe alsBlitzableiter herhalten. »Du gehst zurück zur Laderampe, wir sprechen uns später!« Dann fiel ihm eine Lösung für sein Problem ein. »Mr. Pendergast«, sagte er honigsüß, »darf ich Sie einladen, mich in mein Büro zu begleiten? Wir haben es dort wesentlich bequemer.«
    »Danke, aber zunächst möchte ich ein paar Fragen an Mr. Breen richten.«
    »Kein Problem, ich lasse ihn herholen…«
    Aber da war Pendergast bereits unterwegs zu dem Mann, der von sich behauptete, Willie Stott als Letzter lebend gesehen zu haben. Er unterbrach seine Arbeit nicht, sodass ihr Gespräch immer dann, wenn Breen einem Truthahn das Absaugrohr in den Bauch gerammt hatte, von einem schlürfenden, schmatzenden Geräusch untermalt wurde.
    »Der arme Kerl, schrecklich so was!«, sagte Breen kopfschüttelnd. »Aber es war ja kein Wunder bei der alten Rostlaube. Ich sag’s nicht gern, aber wenn Willie nicht sein ganzes Geld zu Swede getragen, sondern stattdessen die Karre mal in die Werkstatt gebracht hätte, wär sie wahrscheinlich nicht alle naslang liegen geblieben…«
    Inzwischen hatte sich Ridder hinter Breen aufgebaut, und wie zu erwarten, dauerte es nicht lange, bis er sich einmischte. »Hoch mit dem Rüssel, Jimmy! Du hältst ihn viel zu tief, verdammt noch mal! Gib mal her, ich zeig’s dir.« Er bewegte den Pumpenschlauch ein paarmal vor und zurück, um Breen zu zeigen, wie er ihn richtig ansetzen musste. »Kapiert?«
    »Alles klar, Mr. Ridder.«
    Als Ridder endlich Ruhe gab, griff Pendergast den Gesprächsfaden wieder auf. »Sie sagten eben, Mr. Stott sei mit seinem Wagen liegen geblieben…«
    »Ja, genau. Und letzten Monat war’s genauso, da musste ich ihm meinen Wagen leihen, und er hat mich dann morgens abgeholt. Ich wette, die Karre hat’s nicht mehr getan, und er hat versucht, zu Fuß zu Swede zu kommen. Unterwegs muss der Mörder ihn dann so gotterbärmlich zugerichtet haben.«
    »Haben Sie, als es passierte, nachts gearbeitet?«
    »Ja, da hab ich noch Nachtwache geschoben. Mit dem Saugrüssel arbeite ich heute zum ersten Mal, darum klappt’s auch noch nicht so.«
    »Was hatten Sie denn bei der Nachtwache zu tun?«
    »Na ja, da haben wir dafür gesorgt, dass alles vorbereitet ist und funktioniert, damit’s keine Verzögerungen gibt, wenn der erste Sattelschlepper ankommt. Da muss es sofort losgehen, die Viecher dürfen nicht zu lange in der Hitze schmoren, bloß weil sich im letzten Moment rausstellt, dass schnell noch irgendwas repariert werden muss.«
    »Kommt so was oft vor?«
    Breen zuckte nervös die Achseln und drehte sich Hilfe suchend zu Ridder um.
    »Praktisch nie«, warf Ridder rasch ein.
    »Wenn Sie nachts zum Gro-Bain-Gelände gefahren sind, haben Sie da unterwegs irgendjemanden oder irgendetwas Verdächtiges gesehen?«
    »Und ob! Was glauben Sie, warum ich gebeten habe, mich für die Tagesschicht einzuteilen? Erst hab ich

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