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Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Titel: Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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gedacht, es wär eine Kuh, die sich verlaufen hat. Es war jedenfalls was Großes. Hat sich so komisch geduckt bewegt, wie auf allen vieren.«
    »Wo genau war das?«
    »Na, ungefähr in der Mitte zwischen der Stadt und hier, links von der Straße. Sah aus, als hätte es auf jemanden gewartet. Als ich um die Kurve kam, hab ich im Scheinwerferlicht gerade noch gesehen, wie die Kuh – ich meine, wenn’s eine war – ins Maisfeld getrottet ist. Nein, nicht getrottet, es kam mir eher wie ein schneller Sprung vor. Aber völlig sicher bin ich nicht, es kann auch ein dunkler Schatten gewesen sein. Nur, dann muss es ein verdammt großer gewesen sein.«
    Pendergast nickte. Dann fragte er Corrie: »Haben Sie noch irgendwelche Fragen, Miss Swanson?«
    Corrie zuckte zusammen. Verdammt, was sollte das? IhreGedanken überschlugen sich. Was, zum Teufel, konnte sie Breen fragen?
    Und dann hatte sie’s. »Äh – ja, ich hätte eine Frage. Wenn das der Mörder war, was kann er denn gewollt haben? Auf Stott warten? Er konnte doch nicht wissen, dass Stotts Auto ausgerechnet dort schlappmacht. Könnte er es nicht auf Gro-Bain abgesehen haben?«
    Jimmy Breen stutzte. »Verdammt, das weiß ich nicht. Aber wenn ich’s mir überlege…die Idee klingt einleuchtend.«
    »Himmelarschundzwirn!«, brüllte Ridder plötzlich los. »Jimmy, du hast einen Vogel durchrutschen lassen!«
    Er hetzte hinter dem Laufband her, schnappte sich einen der Truthähne, stieß ihm die Hand in den aufgeschlitzten Bauch, riss ihm mit einer schnellen Drehbewegung die Eingeweide heraus und schleuderte sie mit triumphierendem Grinsen in die Absaugvorrichtung.
    »Siehst du, Jimmy, so macht man das!«, sagte er und wischte die schmierige Hand an einem Papiertaschentuch ab. »Als ich hier angefangen habe, gab’s den ganzen modernen Kram noch gar nicht, da haben wir das immer so gemacht. Ich hoffe, du hast gut zugesehen und was dazugelernt.« Er drehte sich zu Pendergast um. »Tja, ich denke, wir können jetzt in mein Büro…«
    »Nicht nötig, Mr. Ridder, ich denke, wir sind fertig«, fiel ihm der Agent ins Wort. »Ich danke Ihnen für Ihre verständnisvolle Unterstützung.«
    Damit wandte er sich um und trat mit weit ausholenden Schritten den Rückweg an. Dass er Ridders ausgestreckte Hand nicht schüttelte, lag vielleicht an der Eile, mit der er aufbrach. Aber nur vielleicht.

25
    Corrie stand, die Hände in die Hüften gestemmt, am Straßenrand und sah zu, wie der Agent irgendwelche mysteriösen Metallteile aus dem Kofferraum des Gremlin nahm und zusammenschraubte. Die Teile waren ihr schon aufgefallen, als sie ihn bei Winifred Kraus abgeholt hatte. Er musste ihre neugierigen Blicke bemerkt haben, hatte sich aber während der Fahrt zu keiner Erklärung bequemt.
    »Es scheint Ihnen Spaß zu machen, andere im Dunkel tappen zu lassen, wie?«, hielt sie ihm vor.
    Der Agent schraubte in aller Ruhe das letzte Metallteil an und probierte das Gerät aus. Mehr als ein leises Brummen kam nicht dabei heraus. Das schien ihm völlig zu genügen, er nickte zufrieden. Corrie hatte es ja immer geahnt: Er war eben ein komischer Kauz.
    Pendergast schaltete das Gerät aus und ging dann endlich auf Corries Bemerkung ein: »Ich kann mir nichts Langweiligeres vorstellen als langatmige Erklärungen.«
    Corrie musste unwillkürlich lachen. Wo er Recht hatte, hatte er Recht! Alle – ihre Mutter, der Klassenlehrer und Medicine Creeks dickbauchiger Sheriff – verlangten bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit Erklärungen von ihr. Da muss dir aber eine sehr gute Erklärung einfallen! Einer jener Sprüche, die ihr zum Hals raushingen.
    Die Sonne schob sich langsam über die höchsten Maiskolben. Sie brannte schon unbarmherzig und dörrte den ohnehin staubtrockenen Boden noch mehr aus. Pendergast fragte scheinbar beiläufig: »Darf ich aus Ihrem Interesse schließen, dass Sie allmählich Freude an Ihrem Job als Assistentin finden?«
    »Gehen Sie lieber davon aus, dass mich das Geld reizt, das ich bei Ihnen verdiene. Aber davon mal abgesehen, wenn ich schon vor Tau und Tag aus dem Bett gescheucht werde, möchte ich wenigstens erfahren, warum.«
    »Na gut, ich sag’s Ihnen. Heute werden wir bei den Hügeln dem Geheimnis des so genannten Massakers der Geisterkrieger nachspüren.«
    Corrie warf einen skeptischen Blick auf das Gerät, das Pendergast zusammengesetzt hatte. »Das sieht mir nicht nach einer Wünschelrute aus, mit der man Geister aufspüren kann. Ich würde es eher für

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