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Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Titel: Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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gesehen.«
    »Sagen Sie mit bitte, warum Sie ausgerechnet dieses Feld für Ihre Experimente ausgewählt haben. Und worin die Experimente bestehen.«
    Chauncy fuhr zornig hoch. »Tut mir Leid, Mr. Pendergast, aber das wissenschaftliche Konzept ist derart komplex, dass Sie als Laie es nicht verstehen können.«
    Pendergast lächelte ihn gewinnend an. »Vielleicht können Sie es so vereinfacht darstellen, dass ich doch mitkomme?«
    »Gut, ich werde es versuchen. Wir interessieren uns für einen Streifen Land, auf dem wir Mais zur Gewinnung von Biotreibstoff anpflanzen können. Sie wissen, was das ist?« Und als Pendergast nickte: »Der Boden muss ein ausreichendes Maß an Amylum ausweisen – das ist schlicht gesagt Stärke – und genügend eigene Pestizide produzieren, sodass keine Fremdpestizide notwendig sind. Das ist natürlich nur die grobe Erklärung für Laien. Ich hoffe, dass Sie mir folgen konnten, Mr. Pendergast.« Er rang sich ein dünnes Lächeln ab.
    Die Art, wie Pendergast sich vorbeugte, erinnerte Corrie an eine Raubkatze, die zum Sprung ansetzt. »Dr. Chauncy, wie beabsichtigen Sie, der Fremdbestäubung vorzubeugen? Wenn sich Ihr genetisch veränderter Mais in angrenzende Felder ausbreitet, dürfte es schwierig sein, den Geist wieder in der Flasche zu verkorken, um es mal bildhaft auszudrücken.«
    Chauncy sah ihn verunsichert an. »Wir schaffen eine Pufferzone, indem wir auf einem drei Meter breiten Streifen Luzerne säen.«
    »Ich gebe zu bedenken, dass Addison und Markham in der
Zeitschrift für Biomechanik
2002 auf das Phänomen hingewiesen haben, dass sich genetisch veränderter Mais bis zu sieben Meilen jenseits des eigentlichen Zielfeldes ausbreiten kann. Ich nehme an, Sie kennen die Veröffentlichung?«
    »Ich bin damit vertraut.«
    »Dann kennen Sie sicher auch die Arbeit von Engels, Traumerai und Green, die nachweisen konnten, dass nach dem so genannten 3PJ-Strain 5 genetisch veränderte Pflanzen Pollen produzierten, die sich für den Monarchschmetterling als tödliches Gift erwiesen haben. Beabsichtigen Sie zufällig, mit dem 3PJ-Strain zu arbeiten?«
    »Ja, aber die tödliche Wirkung auf Monarchfalter beruhte darauf, dass die Konzentration der Pollenkörner mehr als sechzig Pollen pro Quadratmillimeter betrug…«
    »Wobei der Pollenflug nach einer Studie der Chicagoer Universität selbst bei mäßigem Wind über eine Entfernung von mindestens dreihundert Metern zu beobachten ist. Sie finden die Veröffentlichung in…«
    »Ich kenne das Pamphlet!«, raunzte Chauncy den Agent an.
    »Sie müssen mich nicht erst darauf hinweisen!«
    »Nun gut, Dr. Chauncy, dann frage ich Sie nochmals: Wie beabsichtigen Sie, einer Fremdbestäubung vorzubeugen und die hiesige Schmetterlingspopulation zu schützen?«
    »Deshalb stellen wir ja dieses aufwändige Experiment an, Mr. Pendergast. Genau diesen und ähnlichen Problemen wollen wir vorbeugen.«
    »Also ist Medicine Creek praktisch ein Versuchgelände nach dem Vorbild armer Entwicklungsländer? Das Testgelände, auf dem Sie feststellen können, wie groß der Schaden schlimmstenfalls werden kann?«
    Einen Moment lang war Chauncy so perplex, dass ihm keine Antwort einfiel. Er sah wie ein ertappter Sünder aus. Dann raffte er sich zu einem Gegenangriff auf. »Wie komme ich denn dazu, meine wissenschaftlich wichtige Arbeit gegenüber einem…einem Scheißpolizisten zu rechtfertigen?«
    Pendergast wandte sich zu Corrie um. »Ich denke, wir sind hier fertig, Miss Swanson. Haben Sie alles notiert?«
    Das war Wasser auf Corries Mühle. »Alles, Sir, sogar den Scheißpolizisten.« Sie klappte den Notizblock zu und warf den drei Männern einen triumphierenden Blick zu. Pendergast nickte und wandte sich zum Gehen.
    »Augenblick, Pendergast!«, sagte Ridder leise und in so eisigem Ton, dass Corrie eine Gänsehaut bekam.
    Der Agent sah Ridder fragend an. »Ja?«
    Ridders Augen glitzerten wie Silberglimmer. »Sie haben uns beim Lunch gestört und unseren Gast heftig attackiert. Finden Sie nicht, dass Sie uns, ehe Sie gehen, eine Erklärung schuldig sind?«
    »Ich wüsste nicht, warum«, sagte Pendergast, doch dannschien er sich eines Besseren zu besinnen. »Ich könnte höchstens Einstein zitieren: ›Das Einzige, was gefährlicher als Ignoranz ist, ist Arroganz.‹ Und für Dr. Chauncy möchte ich hinzufügen: Die Kombination aus beidem ist geradezu erschreckend.«
    Als sie beim Auto angekommen waren und in der prallen Sonne einstiegen, konnte Corrie sich nicht länger

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