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Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Titel: Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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mit einem Sack voll Maiskolben abschleppen? Und das Merkwürdigste ist, dass jeder Kolben mit einer Nummer markiert war. So was würde doch nur ein Kind machen. Spielende Kinder denken sich manchmal die seltsamsten Sachen aus.«
    Hazen stand auf, warf einen Blick auf die draußen lauerndenReporter und die auf das Sheriffsbüro gerichteten Kameras und setzte sich wieder. »Tad, hol mir mal aus dem Geräteraum die Dose mit Kalkfarbe und den breiten Pinsel, ja?«
    Tad ahnte sofort, was Hazen vorhatte. Kaum war er mit den Sachen zurück, riss ihm der Sheriff die Dose förmlich aus der Hand, hob den Deckel ab, griff zum Pinsel und fuhr mit schwungvollen Strichen kreuz und quer über das ehemalige Schaufenster und das Glas der Eingangstür. »Wie die Aasgeier!«, knurrte er zornig und schwang den Pinsel so heftig hin und her, dass ein paar Farbkleckse auf den Boden spritzten.
    Doch plötzlich hielt er inne, starrte Tad aus weit aufgerissenen Augen an und murmelte so leise, dass der Deputy ihn kaum verstehen konnte, einen Namen vor sich hin.
    »Chauncy!«

33
    Gegen Mittag platzte Hazen der Kragen. Er war fest entschlossen, sich Lefty Weeks’ albernen Zirkus nicht mehr länger anzusehen. Die beiden Hunde, die er mitgebracht hatte, waren nicht einen Schuss Pulver wert. Der Typ war ihm sowieso unsympathisch. Nannte sich Hundeführer – ein stiernackiger Bursche mit großen Löffelohren, der affektiert mit den geröteten Lidern klimperte und ohne Punkt und Komma eine Menge dummes Zeug redete. Aber seine beiden Köter brachte er ums Verrecken nicht dazu, eine Spur aufzunehmen.
    Und das alles bei dieser verdammten Hitze. Bestimmt wieder fünfundvierzig Grad, wenn nicht mehr. Hazen war jetzt schon bis auf die Haut durchgeschwitzt. Und rauchen durfte er wegen der verdammten Hunde auch nicht. Obwohl, bei der Hitze hatte er eigentlich gar keine Lust auf eine Zigarette.
    Die beiden Hunde tänzelten immer noch unentschlossen mit eingezogenem Schwanz auf der Stelle, egal wie oft Weeks mitentnervender Keifstimme auf sie einredete und aufmunternd an den Führleinen zerrte. Hazen ging zu ihm hinüber, wobei er sich, als er an den beiden Kötern vorbeikam, nicht verkneifen konnte, einem von ihnen einen Tritt in den Hintern zu verpassen. »Na los, ihr dämlichen Mistviecher, bewegt euch! Fangt endlich an, den Kerl zu suchen!«
    Die Hunde duckten sich lediglich winselnd noch tiefer auf den Boden.
    »Weeks, das ist das dritte Mal, dass Sie mir Hunde anschleppen, die nichts taugen.«
    »Kann ja sein, dass Sie das so sehen, Sheriff, aber mit einem Tritt erreichen Sie gar nichts. Ich weiß genau, dass sie Witterung aufgenommen haben. Aber aus irgendeinem Grund wollen sie der Fährte einfach nicht folgen.«
    Hazen versuchte, sein Temperament zu zügeln. Der Tritt tat ihm nachträglich Leid, zumal die Trooper alles mit angesehen hatten. Er gab sich Mühe, einen ruhigen Ton anzuschlagen. »Hören Sie, Weeks, wir sind nicht zum Spaß hier. Bringen Sie die Hunde dazu, die Fährte aufzunehmen, sonst muss ich mich offiziell bei der Dienststelle in Dodge beschweren.«
    »Komm, mein Mädchen«, redete Weeks einschmeichelnd auf die Hündin ein, »zeig dem Sheriff, was du bei mir gelernt hast!« Er hielt ihr den Sack, in dem die Eingeweide waren, dicht unter die Nase. »Komm schon, nimm eine Nase voll!« Das Tier duckte sich winselnd so tief, dass es beinahe mit dem Bauch den Boden berührte, und ließ in seiner Verwirrung einen kräftigen Strahl Urin in den Sand plätschern.
    »Du lieber Gott!«, stöhnte der Sheriff. Er wandte sich ratlos ab und richtete den Blick auf das Bachufer. Seit drei Stunden hatte Weeks seine widerspenstigen Köter dort regelrecht hinter sich hergezerrt. Und was war dabei herausgekommen? Ein Strahl Pisse, sonst nichts!
    Hinter den Maisfeldern durchkämmten die Teams der Staatspolizei das Gelände, Spezialtrupps suchten auf allen vieren mit Sonden die Sandbänke am Bachufer ab. Wieso konntensie keine Leiche finden? Hatte der Mörder sie mitgenommen? Es waren zwar überall Straßenblockaden errichtet worden, aber der Kerl hatte eine ganze Nacht Zeit gehabt, um zu entwischen. Und in einer Kansasnacht konnte man mit dem Auto verdammt weit kommen.
    Als der Sheriff hochsah, kam Smit Ludwig auf ihn zu, das Notizbuch in der Hand. »Sheriff, wenn du nichts dagegen hast…«
    »Smitty, hier ist der Zutritt verboten!«
    »Ich sehe aber nirgendwo ein Absperrband, und…«
    »Du verschwindest hier, Smitty, und zwar sofort!«
    Ludwig blieb

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