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Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Titel: Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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auf dem Weg zu uns sind.«
    »Das habe ich bereits gehört.«
    Ridder sah ihn überrascht an. »Ach ja? Na schön, aber da ist noch was, was Sie bestimmt noch nicht gehört haben. Hören Sie genau zu, Sie werden es nicht glauben! Chauncy hatte vor, heute bekannt zu geben, dass die Entscheidung für das Versuchsfeld zugunsten von Medicine Creek gefallen ist.«
    Hazen hätte geschworen, dass ihm nicht noch heißer werdenkönne, aber nun kam es ihm vor, als fange sein Blut zu sieden an. »Medicine Creek? Nicht Deeper?«
    »Nein, sie haben sich für uns entschieden.«
    Hazen starrte ihn ungläubig an. »Das kann ich nicht glauben«, brachte er keuchend heraus.
    »Mag sein, dass ihm unsere Stadt nicht sonderlich gut gefallen hat, aber das ändert nichts an der Entscheidung der University, das Versuchsfeld definitiv bei uns anzulegen.« Art Ridder fuhr sich mit einem nicht mehr ganz frischen Taschentuch über die nass geschwitzten Augenbrauen. »Begreifen Sie, was das bedeutet? Wir leben in einer sterbenden Stadt, Sheriff. Mein Haus hat in den letzten zwanzig Jahren vierzig Prozent an Wert verloren. Früher oder später hätten wir bei Gro-Bain noch eine Schicht abbauen oder sogar ganz schließen müssen. Das Versuchsfeld ist ein Geschenk des Himmels! Und es wird nicht bei dem einen Feld bleiben, da kommen bestimmt noch andere dazu. Sie werden ein Zentrum errichten, an dem sie interessierten Wissenschaftlern per Computeranimation die Ergebnisse ihrer Versuche erläutern und vorführen können. Und vielleicht auch eine Wetterstation. Hazen, das bringt uns Baumaßnahmen, Investitionen in die Infrastruktur, blühenden Handel und Arbeitsplätze für unsere Kinder! Dieses Versuchsfeld hat unsere Stadt vor dem Sterben bewahrt, Hazen!«
    »Nun bleiben Sie mal auf dem Teppich, Art!«, sagte Hazen mit belegter Stimme.
    Ridder ließ sich in seiner Euphorie nicht bremsen, aber seine Miene war plötzlich ernst geworden. »Einen Haken hat das Ganze, das gebe ich zu. Glauben Sie, die halten an ihrer Entscheidung fest, wenn sie erfahren, dass irgendein Irrer ihren Mann hier in unserer Stadt regelrecht ausgeweidet hat? Glauben Sie, die nehmen das einfach so hin und bleiben trotzdem bei ihrer Entscheidung?«
    Hazen hatte das Gefühl, plötzlich eine zentnerschwere Last auf seinen Schultern zu spüren. »Ich hab jetzt keine Zeit,darüber nachzudenken, Art. Ich muss eine Leiche finden.« Er wollte sich an Ridder vorbeischlängeln.
    Aber der Gro-Bain-Boss vertrat ihm den Weg. »Was wissen Sie eigentlich über diesen Pendergast? Ist doch komisch, dass er unmittelbar nach dem ersten Mord bei uns aufgetaucht ist, oder nicht? Er sagt, er sei FBI-Agent, aber Beweise dafür haben wir nicht. Woher wollen wir wissen, dass er nicht in Wirklichkeit etwas mit den Morden zu tun hat? Oder selber der Irre ist, der Menschen abschlachtet? Nach jedem Mord ist er am Tatort aufgetaucht und hat sich in die Ermittlungen eingemischt…«
    Hazen hörte ihm kaum noch zu, Ridders Stimme schien aus weiter Ferne zu ihm zu dringen.
    Denn der Sheriff hatte eine Theorie entwickelt.
    Ridder hatte Recht. Die Karten waren jetzt neu gemischt. Deeper würde das Versuchsfeld bekommen, das eigentlich Medicine Creek zugesprochen worden war. Und warum? Weil Chauncy ermordet worden war. Nicht irgendwann, sondern am Abend vor der geplanten Bekanntgabe der Entscheidung. Sozusagen in letzter Minute.
    Auf einmal passte eins zum anderen.
    Hazen schottete sich innerlich gegen Ridders laut schwadronierende Stimme ab und dachte angestrengt nach. Sheila Swegg war drei Tage vor Chauncys Ankunft ermordet worden. Und einen Tag nach seiner Ankunft hatte der Mörder wieder zugeschlagen. Beide Male hatte er deutliche Spuren hinterlassen und dem Fundort durch rituelles Brimborium einen geheimnisvollen Anstrich verliehen, zum Beispiel durch die Krähen und die Pfeile. Er wollte offensichtlich, dass sich ein Zusammenhang mit den Geisterreitern und dem Fluch der Fünfundvierzig aufdrängte. Aber seine Rechnung war nicht aufgegangen, Chauncy hatte sich von den Morden nicht beeindrucken lassen, und alte Legenden und mystische Schwüre interessierten ihn erst recht nicht. Er war Wissenschaftler, ein Mann, der nüchtern dachte und von Anfang anden großen Wurf vor Augen gehabt hatte. Den Aberglauben und die Angst vor Mördern überließ er den kleinkarierten Bürgern von Medicine Creek.
    Und dann war er in der Nacht vor der geplanten Bekanntgabe der für Deeper und Medicine Creek so wichtigen

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