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Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Titel: Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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drinnen im Flur, aber er war mit Sicherheit dort, denn Pendergast schaute ins Innere des Hauses und unterhielt sich aller Wahrscheinlichkeit nach mit jemandem.
    Umso besser, dachte Vasquez. Solange Pendergast ihm den Rücken zukehrte, befand sich dessen Kopf genau im Fadenkreuz seiner Waffe. Mit angehaltenem Atem presste er die Wange an den rauen Schaft und drückte langsam den Abzug. Er spürte den Rückstoß in seinen Händen. Innerhalb des Bruchteils einer Sekunde legte er erneut an und feuerte ein zweites Mal.
    Der erste Schuss war ein perfekter Treffer gewesen. Er hatte das Zielobjekt genau in die vorgesehene Richtung herumgerissen. Der zweite traf das Zielobjekt knapp über dem Ohr und ließ den Schädel regelrecht explodieren. Pendergast kippte nach hinten und war Sekunden später im Halbdunkel des Hauseingangs verschwunden.
    Vasquez handelte mit der Routine, die er sich in vielen Jahren erworben hatte. Ohne Licht zu machen, verstaute er Gewehr und Notebook in einer Reisetasche, warf sie sich über die Schulter und setzte die Nachtsichtbrille auf, die es ihm ermöglichen würde, das dunkle Gebäude durch den Hinterausgang zu verlassen. Er verschloss das Loch in der Fensterverkleidung, durch das er geschossen hatte, ging zur Tür hinüber und löste mit einem Akkubohrschrauber die vier Schrauben, die sie gesichert hatten. Dann entfernte er das Klebeband, mit dem er sämtliche Spalten überklebt hatte, durch die verräterisches Licht auf den Flur hätte dringen können. Leise öffnete er die Tür und betrat, ohne auch nur das geringste Geräusch zu verursachen, den Flur.
    Ein greller Lichtstrahl blendete ihn. Er riss sich die Nachtsichtbrille von den Augen und wollte nach seiner Pistole greifen. Aber die Gestalt, von der er nur Umrisse ausmachen konnte, war schneller als er. Der Eindringling stürzte sich auf ihn und schleuderte ihn gegen die Wand. Da erkannte Vasquez, dass er es mit dem Cop aus Southampton zu tun hatte. Er ignorierte den grellen Schmerz, der von seinen Rippen ausstrahlte, und griff zum Messer. Aber es war zu spät, Vasquez sah gerade noch den Fuß, der ihm das Messer aus der Hand trat, bevor er zu Boden geschleudert und dort wie mit Stahlklammern festgehalten wurde. Der Cop hatte ihn. Und dort, hinter dem gleißenden Licht der Lampe, stand er. Pendergast. Der Mann, den er gerade getötet hatte.
    Vasquez starrte ihn an. Sein Gehirn arbeitete fieberhaft. Sie hatten ihm eine Falle gestellt. Sie mussten von Anfang an gewusst haben, was er vorhatte. Pendergast hatte seine Rolle perfekt gespielt. Das vermeintliche Zielobjekt war in Wirklichkeit ein Dummy gewesen. Und er war prompt darauf reingefallen!
    Er hatte versagt. Er wollte es zuerst nicht wahrhaben, aber so war es: Er hatte versagt!
    Pendergast stand dicht vor ihm und beobachtete ihn stirnrunzelnd. Und auf einmal huschte so etwas wie jähes Begreifen über sein Gesicht. »Sein Mund!«, rief er D’Agosta zu. Der Sergeant sah sich suchend um, griff nach einem Stück Holz und rammte es Vasquez wie einem tollwütigen Hund zwischen die Zähne. Aber es würde nichts nützen, dachte Vasquez, während er den Schmerz in seinem gebrochenen Arm registrierte. Sein Zyankali war woanders. Die Nadel steckte an seinem kleinen Finger, seit ihm dieser vor Jahren abgeschossen worden war. Er presste die Prothese fest in seine Handfläche, fühlte die Ampulle brechen und drückte die Nadelspitze in seine Haut. Der Schmerz in seinem Arm ließ nach, und Taubheit machte sich in ihm breit. Der Tag, an dem ich versage, ist der Tag, an dem ich sterbe …

43
    Das Taxi war kaum in der Zufahrt zum Helmsley Palace zum Stehen gekommen, als D’Agosta auch schon um den Wagen herum hastete und Laura Hayward galant die Tür aufhielt. Sie warf irritiert einen Blick auf die im Barockstil gehaltene Fassade des Gebäudes und fragte ungläubig: »Wollen wir etwa hier zu Abend essen?«
    D’Agosta nickte. »Im Le Cirque 2000. «
    »O mein Gott, daran habe ich nicht mal im Traum gedacht, als ich von einem netten Abendessen gesprochen habe.«
    D’Agosta reichte ihr den Arm und führte sie zum Eingang. »Warum nicht? Wenn wir etwas anfangen wollen, dann doch richtig.«
    Laura wusste, dass das Le Cirque 2000 als das teuerste Restaurant in New York galt. Ihr war nie wohl dabei gewesen, wenn Männer viel Geld für sie ausgaben, gerade so, als könnten sie sich ihre Zuneigung erkaufen. Aber mit Vinnie D’Agosta fühlte es sich anders an. Es sagte etwas über ihn aus, etwas darüber, wie

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