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Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Titel: Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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erwarten, dass ich einen FBI-Agenten und einen Polizisten in mein Büro bitte.«
    »Selbstverständlich.«
    Der Professor stolzierte steif auf die Parkbank zu und setzte sich, wobei er ein Bein geziert über das andere schlug. Pendergast schlenderte hinüber und ließ sich neben ihm nieder. Für D’Agosta war kein Platz mehr auf der Bank. Also stellte er sich mit verschränkten Armen daneben. Ponsonby zog eine Pfeife aus seiner Westentasche, klopfte sie aus und begann sie erneut zu stopfen. Perfekt!, dachte D’Agosta.
    »Sie sind nicht zufällig der Charles Ponsonby, der kürzlich mit der Berenson Medaille ausgezeichnet wurde?«
    »Doch, der bin ich.« Er zog eine Streichholzschachtel aus seiner Tasche und zündete die Pfeife an.
    »Sagen Sie nur! Demnach müssten Sie der Autor dieses exzellenten neuen Katalogs über Pontormo sein!«
    »Ganz recht.«
    »Ein vorzügliches Werk.«
    »Danke.«
    »Ich werde nie vergessen, wie …«
    »Kommen Sie bitte zur Sache, Mr Pendergast.«
    Schweigen. Ponsonby hatte offenbar keine Lust, akademische Themen mit Polizisten zu besprechen, egal wie gebildet sie waren. Zum ersten Mal, seit D’Agosta ihn kannte, hatte die Charme-Offensive des FBI-Agenten seine Wirkung verfehlt.
    »Sie hatten, glaube ich, einen Studenten namens Ranier Beckmann«, fuhr Pendergast fort.
    »Das hatten wir bereits am Telefon. Ich habe seine Abschlussarbeit betreut.«
    »Ich würde Ihnen gern ein paar Fragen über ihn stellen.«
    Ponsonby reagierte gewohnt ruppig. »Weshalb fragen Sie ihn nicht direkt? Ich bin nicht darauf erpicht, in den Ruf eines Informanten des FBI zu kommen.«
    »Ach, Sie wissen es noch gar nicht? Mr Beckmann ist tot. Ein Unglücksfall.«
    Wieder Schweigen. »Nein, das wusste ich nicht.« Dann fragte der Professor: »Wie ist er gestorben?«
    Nun war es an Pendergast, sich verschlossen zu geben. »Ich komme gerade von der Exhumierung seiner sterblichen Überreste. Aber wenn ich es recht bedenke, ist dies kaum ein angemessenes Thema, da Sie ihn ja nur flüchtig gekannt haben.«
    »Wer auch immer Ihnen das gesagt hat, war nicht gut informiert. Ranier war einer meiner besten Studenten.«
    »Wie kommt es dann, dass Sie von seinem Tod nichts wussten?«
    Der Professor wand sich verlegen. »Nach seinem Abschluss haben wir den Kontakt verloren.«
    »Ich verstehe. Dann werden Sie mir wahrscheinlich nicht weiterhelfen können.« Pendergast schickte sich absichtlich umständlich an aufzustehen.
    »Er war ein hervorragender Student, einer der besten, die ich je hatte«, versicherte Ponsonby auffallend hastig. »Ich habe es sehr bedauert, dass er sich nicht für ein Promotionsstudium entschieden, sondern stattdessen eine Reise durch Europa angetreten hat. Meine Versuche, ihn umzustimmen, waren leider vergeblich.« Nach kurzem Zögern gab er sich schließlich einen Ruck. »Darf ich fragen, wie er gestorben ist und warum sein Leichnam exhumiert wurde?«
    »Ich bedauere, derlei Informationen kann ich nur nahen Angehörigen und engen Freunden geben.«
    »Ich versichere Ihnen, dass wir uns sehr nahe standen. Ich habe ihm zum Abschied ein Buch geschenkt, und Sie können mir glauben, das habe ich in meinen vierzig Berufsjahren nur bei einem halben Dutzend meiner Studenten getan.«
    »Das war im Jahr 1976, nicht wahr?«, fragte Pendergast.
    »Nein, 1974.« Der Professor schien froh darüber zu sein, dass er Pendergast korrigieren konnte. Dann kam ihm ein neuer Gedanke. Er schaute Pendergast an. »Wurde er etwa ermordet?«
    Pendergast stellte sich stur. »Wirklich, Professor, ich kann Ihnen nichts sagen. Es sei denn, Sie legen mir das schriftliche Einverständnis naher Angehöriger vor. Sie kennen doch sicher jemanden aus seiner Familie?«
    »Nein, niemanden. Er hatte keinen engen Kontakt zu ihnen. Ich kann mich nicht erinnern, dass er je einen Verwandten erwähnt hat.«
    »Ein Jammer. Und nachdem Beckmann zu der Europareise aufgebrochen war, haben Sie nichts mehr von ihm gehört?«
    »Doch, Ende August 1974 hat er mir aus Schottland eine kurze Nachricht zukommen lassen. Er hatte dort in einer Landkommune gelebt und wollte nun nach Italien reisen. Ich bin nie das Gefühl losgeworden, dass er vor sich selbst davongelaufen ist. Glauben Sie mir, ich habe all die Jahre immer an ihn gedacht.« Er druckste verlegen herum. »Könnten Sie nicht wenigstens eine Andeutung machen, Mr Pendergast?«
    Pendergast dachte nach. »Es wäre ein Verstoß gegen die Vorschriften …« Er ließ das Ende des Satzes im Ungewissen.

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