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Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Titel: Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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keine Anstalten aufzustehen.
    »John?«, fragte D’Agosta. Der Alte nickte.
    D’Agosta ging zum Bett hinüber und zeigte ihm seine Dienstmarke. Das Gesicht des Mannes war eingefallen, seine Augäpfel gelblich. »Wir wollen Ihnen nur ein paar Fragen stellen, dann gehen wir wieder«, sagte der Sergeant.
    »Ja, einverstanden«. Die Stimme des Alten klang ruhig und gefasst, aber unsäglich müde.
    »Jed unten hat uns gesagt, dass wir bei Ihnen vielleicht persönliche Dinge finden können, die Ranier Beckmann gehört haben. Er hat hier vor ein paar Jahren gewohnt.«
    Lange blieb es still. Dann schaute der Alte zu einem der Stapel hinüber. »Zweiter Karton von unten. Steht › Beck ‹ drauf.« Das Reden schien ihn sehr anzustrengen, er musste nach jedem zweiten, dritten Wort eine Verschnaufpause einlegen.
    »Darf ich mir die Sachen ansehen?«
    Der alte Mann nickte.
    D’Agosta wuchtete die oberen, nach Moder riechenden und nicht sehr stabil aussehenden Kartons vorsichtig von dem hohen Stapel nach unten, bis er bei Beckmanns Karton angekommen war. Er war so zusammengedrückt, dass er offenbar nur wenige Habseligkeiten enthalten konnte. Und so war es auch: ein paar Bücher und eine mit einem mürbe gewordenem Gummiband umwickelte Zigarrenkiste. Pendergast kam zu ihm und sah ihm, während er auspackte, über die Schulter.
    »James’ Briefe aus Florenz « , las D’Agosta murmelnd vor, »Berensons Italienische Maler der Renaissance, Vasaris Lebensbilder berühmter Maler und Cellinis Autobiographien. Offenbar war Mr Beckmann sehr an der Kunstgeschichte der Renaissance interessiert.«
    Er öffnete die Zigarrenkiste. Der Geruch von Staub, alten Zigarren und moderig gewordenem Papier wehte ihn an. Ein vergoldetes Kreuz, ein Bild von Padre Pio, eine vergilbte Ansichtskarte vom Moosehead Lake in Maine, ein altes Spielzeugauto und ein paar Streichholzheftchen. »Schätze hat Beckmann zu Lebzeiten anscheinend nicht ansammeln können.«
    Pendergast nickte, griff nach einem Streichholzheftchen und las halblaut vor: »Trattoria del Carmine«. Dann griff er nach dem Vasari, schlug das Buch auf und deutete auf die Widmung, die in schwungvoller Handschrift auf dem Deckblatt stand:
     
    Für Ranier Beckmann, meinen Lieblingsstudenten, Charles F. Ponsonby jr.
     
    D’Agosta hielt ebenfalls ein Buch in der Hand. Es hatte zwar keine Widmung vorzuweisen, aber zwischen den Seiten flatterte ein schon leicht verblichenes Foto heraus. Er bückte sich danach und starrte verblüfft auf vier junge Männer, die vor einem sprudelnden Marmorbrunnen standen und zum Zeichen ihrer Verbundenheit einander den Arm um die Schulter gelegt hatten. Er starrte ein paar Sekunden lang auf das alte Schwarz-Weiß-Foto, dann hielt er es Pendergast hin. »Sehen Sie sich das an! Ganz rechts, das ist, glaube ich, Beckmann. Und einige von seinen Freunden werden Sie wahrscheinlich auch erkennen.«
    Pendergast nahm sich Zeit, dann nickte er. Dieser stiernackige Schädel und die buschigen Augenbrauen – das war zweifellos Locke Bullard. Bei den beiden anderen brauchte er etwas länger, aber zu guter Letzt war er sich auch hier sicher: Nigel Cutforth und Jeremy Grove.
    »Da haben wir das Bindeglied, nach dem wir so lange gesucht haben, Vincent.« Er wandte sich an den alten Mann. »Dürfen wir die Sachen mitnehmen?«
    »Natürlich«, sagte der Alte mit schwacher Stimme, »dafür hebe ich sie ja auf.«
    »Kannten Sie Beckmann gut?«, wollte D’Agosta wissen.
    Der alte Mann schüttelte den Kopf. »Er war nicht kontaktfreudig. Darum hat er wohl auch nie Besuch bekommen.«
    Der Mann seufzte. Seine Stimme war so brüchig und seine Augen so trüb, dass es D’Agosta schien, dass er nicht mehr lange zu leben hatte, dass er dies wusste und dass es ihm recht war.
    Pendergast nahm die kleine Kiste mit Beckmanns Habseligkeiten unter den Arm. »Können wir irgendetwas für Sie tun, John?«, fragte er leise.
    Der Mann schüttelte den Kopf und wandte sich ab. Sie verließen stumm den Raum. Auf der Treppe kamen sie wieder an den drei Säufern vorbei.
    »Na? Gefunden, wonach ihr gesucht habt?«, fragte Jed.
    »Ja, danke für den Tipp«, sagte D’Agosta und wollte schon gehen, als ihm einfiel: »Was wird eigentlich aus den Sachen in Johns Zimmer, wenn er stirbt?«
    Jed zuckte die Achseln. »Die landen auf der Müllkippe.«
    »Ein Besuch, der sich gelohnt hat«, sagte Pendergast, als sie in den Rolls stiegen. »Jetzt wissen wir, dass Beckmann in Italien gelebt hat, vermutlich im Jahr

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