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Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Titel: Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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sich vor den Saufkumpanen auf. »Wie geht’s euch, Jungs?«
    Eisiges Schweigen.
    »Ich bin Sergeant D’Agosta«, startete er einen neuen Versuch, »und der feine Pinkel da drüben ist so was wie mein Partner, Special Agent Pendergast vom FBI.«
    Wieder nur Schweigen.
    »Hört mal, Leute, ich hab nicht vor, euch Daumenschrauben anzulegen, ich will nicht mal eure Namen wissen. Wir möchten nur etwas über Ranier Beckmann erfahren, der früher hier gewohnt hat.« D’Agosta zog die Flasche absichtlich geräuschvoll aus der Papiertüte und hielt sie so ins Licht, dass die drei den warmen Braunton des Inhalts deutlich sehen konnten. Der Älteste in der Dreiergruppe schnalzte mit der Zunge.
    »Stil hat der Cop, das muss man ihm lassen. ’n echter Rock ’n’ Rye, nich übel. Aber wenn Cops einem Geschenke machen, is meistens was faul.«
    D’Agosta schielte zu Pendergast hinüber, der einige Meter auf Distanz geblieben war. »Hört mal, findet ihr es fair, mich vor einem Fed so in die Pfanne zu hauen? Nun macht schon, spuckt’s aus – bitte!«
    »Oh, er kennt sogar das Zauberwort!« Der Wortführer rückte ein Stück beiseite. »Komm, setz dich zu uns.«
    D’Agosta ließ sich mit gemischten Gefühlen auf den schmutzigen Stufen nieder. Der Älteste schnupperte am reifen Duft der Rumflasche, nahm einen Schluck, reichte die Flasche weiter und winkte Pendergast zu sich. »Komm, Freund, du darfst dich auch zu uns setzen.«
    Pendergast rührte sich nicht von der Stelle. »Sehr freundlich von Ihnen, aber ich ziehe es vor, stehen zu bleiben.«
    Die drei Saufkumpane verschluckten sich fast vor Lachen. Als wieder Ruhe eingekehrt war, sagte der Wortführer: »Ich heiße Jedediah, nennt mich einfach Jed. Wie heißt der Typ, über den ihr was erfahren wollt?«
    »Ranier Beckmann«, antwortete Pendergast. Zwei aus der Dreiergruppe schüttelten den Kopf, aber Jed nickte nachdenklich. »Da klingelt was bei mir.«
    »Hat im Zimmer 4C gewohnt. Ist vor fast zehn Jahren an Lungenkrebs gestorben«, versuchte Pendergast seinem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen.
    Jed dachte nach und nahm noch einen Schluck. Dann hatte er’s: »Jetzt fällt’s mir wieder ein. Der hat mit Willie immer Rommé gespielt. Der alte Willie. Is auch schon lang nich mehr da. Die haben sich manchmal in die Haare gekriegt, die beiden …« Er schielte zu Pendergast hinüber. »Krebs, hast du gesagt?« Er schüttelte den Kopf.
    »Wissen Sie irgendwas über ihn? Ob er verheiratet war, wo er früher gewohnt hat – was Ihnen eben so einfällt.«
    »War ’n kluges Köpfchen, hat sogar ’n College besucht. Aber ’ne Familie hat er wohl nicht gehabt, jedenfalls hat ihn nie jemand besucht. Kann sein, dass er verheiratet war. Er hatte jedenfalls ’n Mädchen, Kay hieß sie.«
    »Kay?«
    »Ja. Hat oft von ihr gesprochen, vor allem, wenn er sauer auf sich selbst war, zum Beispiel, wenn er beim Kartenspiel verloren hatte. ›Kay Biskerow!‹, hat er dann geschimpft, als wäre sie an allem schuld.«
    Pendergast nickte. »Hatte er Freunde, die uns etwas über ihn erzählen könnten?«
    »Ich kenn keinen. Beckmann hat nicht viel Kontakt zu andern gehabt, hat sich abgeschottet. Er war … wie soll ich mal sagen? … immer so bedrückt.«
    D’Agosta rutschte auf der unbequemen Treppenstufe hin und her. »Wenn hier einer stirbt, was wird dann eigentlich aus seinen persönlichen Sachen?«
    »Das Zimmer wird sauber gemacht und das Zeug in den Müll geworfen. Das heißt, ’n paar Sachen hebt John auf.«
    »John?«
    »Ja, der sammelt den Kram von toten Leuten. Is ’n bisschen komisch, der John.«
    »Hat er auch Sachen von Beckmann?«, fragte Pendergast.
    »Kann sein. Frag ihn am besten selber. Er wohnt in 6A, oberster Stock, gegenüber der Treppe.«
    Pendergast bedankte sich und stieg mit D’Agosta die steilen Stufen hoch. »Ich gratuliere Ihnen zu Ihrer famosen Idee, nach den Habseligkeiten der Verstorbenen zu fragen. Ich denke, es wird am besten sein, wenn ich es Ihnen überlasse, mit John zu reden.«
    D’Agosta winkte verlegen ab. »Das war eher ein Zufallstreffer. Da drüben muss es sein.« Er deutete auf das Türschild 6A. »Ich werd mal anklopfen.«
    Die Tür war lediglich angelehnt, als D’Agosta klopfen wollte, schwang sie knarrend auf. Im vorderen Teil des Zimmers waren bis fast zur Decke Pappkartons übereinander gestapelt. Ganz hinten in der Ecke, unter dem vor Schmutz starrenden Fenster, lag ein weißhaariger alter Mann im Bett. Er sah sie an, machte aber

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