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Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Titel: Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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1974. Und dass er außerdem recht gut, wenn nicht gar fließend Italienisch gesprochen hat.«
    D’Agosta sah ihn verwundert an. »Wie wollen Sie das herausgefunden haben?«
    »Erinnern Sie sich, was er gesagt haben soll, wenn er beim Kartenspiel verloren hat? ›Kay Biskerow‹? Das ist kein Name, sondern ein Schimpfwort aus dem florentinischen Dialekt. Che bischero – frei übersetzt: Was bist du doch für ein Trottel! Solche Gassenausdrücke kennt man nur, wenn man lange in Florenz gelebt hat. Und die Lire-Münzen in der Zigarrenkiste stammen der Prägung nach alle aus der Zeit vor 1974.«
    »Was man nicht alles aus winzigen Kleinigkeiten herauslesen kann«, staunte D’Agosta kopfschüttelnd. Pendergast lächelte. »Oft sind es die winzigen Kleinigkeiten, die am lautesten reden.« Und als sie um die nächste Straßenecke gebogen waren und der Rolls seine Pferdestärken entfalten konnte, bat er D’Agosta: »Wären Sie wohl so freundlich, mein Laptop aus dem Handschuhfach zu nehmen, Vincent? Ich bin neugierig, welche Informationen Professor Charles F. Ponsonby jr. zu unserem Puzzle beisteuern kann.«

47
    Während Pendergast den Rolls nach Süden lenkte, startete D’Agosta den Rechner, ging ins Internet und initiierte eine Suche unter dem Stichwort Charles F. Ponsonby jr. Bald hatte er mehr Informationen, als ihm lieb war. Unter anderem erfuhr er, dass Ponsonby Professor für Kunstgeschichte an der Universität Princeton war.
    »Der Name kam mir doch gleich bekannt vor«, sagte Pendergast. »Spezialist für die Italienische Renaissance, wenn ich mich nicht irre. Wir haben Glück, dass er immer noch lehrt. Dabei muss er bestimmt schon emeritiert sein. Suchen Sie doch bitte mal nach seinem Lebenslauf, Vincent.«
    Als Pendergast auf den New Jersey Turnpike fuhr und sich in den Nachmittagsverkehr einordnete, las D’Agosta ihm geduldig die Stationen von Ponsonbys wissenschaftlicher Laufbahn vor, eine Liste seiner Ehrungen, Auszeichnungen und Veröffentlichungen. Es dauerte eine Weile, vor allem weil Pendergast darauf bestand, einige Abstracts Wort für Wort zu hören.
    Endlich war D’Agosta fertig. Pendergast bedankte sich, griff zum Handy, ließ sich von der Vermittlung mit Ponsonby verbinden und führte ein wenn auch kurzes, so doch allem Anschein nach erfolgreiches Telefonat. Jedenfalls teilte er D’Agosta mit, Professor Ponsonby sei bereit, sie zu empfangen.
    »Wir sind nah dran, Vincent«, fuhr er fort. »Das Foto beweist, dass die vier sich mindestens einmal getroffen haben. Jetzt müssen wir herausfinden, wo genau das war und – und das ist noch wichtiger – was bei dieser schicksalhaften Zusammenkunft passiert ist, das sie für den Rest ihres Lebens miteinander verbindet.«
    Pendergast gab Gas. D’Agosta warf ihm einen verstohlenen Blick zu. Der Mann sah aus wie ein Spürhund auf der Fährte. Anderthalb Stunden später fuhren sie die Nassau Street hinunter, links von ihnen lagen malerische kleine Läden, rechts von ihnen ragten, von gepflegten Rasenflächen umgeben, die im gotischen Stil gehaltenen Universitätsbauten des Campus auf. Pendergast stellte den Wagen auf einem Parkplatz ab, von dem sie das letzte Stück bequem zu Fuß zurücklegen konnten.
    Sie überquerten die Straße, schritten durch das schwere schmiedeeiserne Tor und gingen auf die Bibliothek zu. Vor der Eingangstür stand ein kleiner Mann mit zerzauster schneeweißer Mähne. Er sah in seinem Tweedjackett genau so aus, wie D’Agosta sich einen Professor Ponsonby vorgestellt hätte: pingelig und pedantisch. Fehlt eigentlich nur noch die Bruyèrepfeife, dachte D’Agosta.
    »Professor Ponsonby?«, fragte Pendergast.
    »Sind Sie der FBI-Mann?«, sagte der Mann statt einer Antwort und schaute demonstrativ auf die Uhr. Drei Minuten zu spät, dachte D’Agosta. Pendergast reichte ihm die Hand. »Eben der.«
    »Sie haben nichts davon gesagt, dass Sie einen Polizisten mitbringen würden.«
    D’Agosta wurde angesichts der besonderen Betonung des Wortes wütend.
    »Darf ich Ihnen meinen Kollegen vorstellen? Sergeant Vincent D’Agosta.«
    Der Professor reichte ihm widerwillig die Hand. »Ich muss Ihnen mitteilen, dass ich es ganz und gar nicht schätze, vom FBI befragt zu werden, Agent Pendergast. Ich werde mich nicht unter Druck setzen lassen, Informationen über frühere Studenten preiszugeben.«
    »Natürlich nicht. Wo wollen wir das Gespräch führen, Professor?«
    »Gleich hier, auf der Bank dort drüben. Sie können nicht im Ernst

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