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Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Titel: Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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brenzligen Situation hundertprozentig auf Sie verlassen. Unsere Chancen, in einer solchen zu landen, stehen leider ziemlich gut, wie ich zugeben muss. Wären Sie also so freundlich, noch einmal das Notebook in Betrieb zu nehmen und unsere Flüge zu buchen? Erster Klasse, wenn Sie nichts dagegen haben. Den Rückreisetermin lassen wir vorläufig offen.«
    »Und wann soll es losgehen?«
    »Morgen früh.«

48
    D’Agosta ließ sich vom Taxifahrer an der Ecke 136th Street und Riverside Drive absetzen. Eingedenk seiner Erfahrungen bei seinem ersten Besuch bei Pendergast wollte er unter keinen Umständen die U-Bahn nehmen. Und doch ließ er sich vorsichtshalber einen Block zu früh absetzen. Irgendwie hatte er das Gefühl, Pendergast wäre es so lieber. D’Agosta sah dem Taxi hinterher, bis es um die nächste Ecke verschwunden war. Dann ließ er seinen Blick über den Riverside Drive wandern, überprüfte die Fenster, die Treppenaufgänge, die dunklen Flecken zwischen den Straßenlampen. Alles war ruhig. Er nahm seinen Koffer und trottete nach Norden.
    Er hatte kaum eine halbe Stunde gebraucht, um für die Reise zu packen. Seine Frau hatte er nicht angerufen; so wie es aussah, würde er als Nächstes wahrscheinlich von ihrem Anwalt hören. Chief MacCready war über die Mitteilung, dass seine Pflichten für das FBI eine spontane Reise nach Italien beinhalteten, hocherfreut gewesen. Der Chief stand wegen des langsamen Fortschritts in der Aufklärung des Grove-Falles stark unter Druck. So hatte er nun wenigstens etwas, das er der lokalen Presse als Appetithappen hinwerfen konnte: Southamptoner Polizist verfolgt heiße Spur nach Italien. Da ihr Flug im Morgengrauen ging, hatte Pendergast vorgeschlagen, dass er bei ihm am Riverside Drive übernachtete. Und jetzt stand er hier, mit seinem Gepäck in der Hand, und nur ein paar Stunden trennten ihn noch davon, zum ersten Mal seinen Fuß auf italienischen Boden zu setzen, dem Land seiner Vorfahren. Der Gedanke war zugleich aufregend und ernüchternd. D’Agosta freute sich auf Italien. Den einzigen Wermutstropfen sah er darin, dass er auf unbestimmte Zeit von Laura Hayward getrennt war. Obwohl sie sich in den letzten Tagen kaum gesehen hatten, spürte er ganz deutlich diese unterschwellige Aufregung, die eine neue Liebe mit sich brachte. Als er sie vom Hotel aus angerufen hatte, um ihr zu sagen, dass er am nächsten Morgen mit Pendergast nach Italien aufbrechen würde, war es eine Zeit lang ganz still in der Leitung gewesen. »Pass auf dich auf, Vinnie!«, hatte sie dann leise gesagt. Hoffentlich würde diese kleine Expedition nicht alles zunichte machen.
    Vor ihm lag Pendergasts Haus. Er schlüpfte durch das schmiedeeiserne Tor und trat an die Tür. Auf sein Klopfen öffnete ihm Proctor und führte ihn über wie ausgestorben daliegende Flure in die Bibliothek. Dort erwartete ihn Pendergast.
    »Ah, Vincent, bitte kommen Sie näher. Darf ich Ihnen etwas anbieten? Cognac, Calvados, Armagnac? Oder lieber ein Budweiser?«
    »Nein, danke.«
    »Wie Sie möchten. Sie nehmen es mir sicher nicht übel, wenn ich mir eine kleine Stärkung genehmige.« Mit diesen Worten trat Pendergast an die Bar und goss sich zwei Fingerbreit einer goldfarbenen Flüssigkeit in einen imposanten Cognacschwenker.
    D’Agosta beobachtete ihn. Obwohl Pendergasts Stimme so geklungen hatte wie immer, war ihm doch ein seltsames Leuchten in seinen Augen aufgefallen, das er bisher noch nie bemerkt hatte. Auch Pendergasts Bewegungen waren anders. Sie sprachen von einer unterschwelligen Zögerlichkeit, was D’Agosta auf eine Art und Weise beunruhigte, die er nicht recht beschreiben konnte.
    »Was ist passiert?«, fragte er instinktiv.
    Pendergast antwortete nicht sofort. Er stellte die Karaffe ab, nahm den Cognacschwenker und ließ sich auf einem Ledersofa dem Sergeant gegenüber nieder. Er nippte an seinem Glas.
    »Vielleicht kann ich es Ihnen sagen«, murmelte er schließlich, als wäre er zu einer Entscheidung gelangt. »Wenn ich überhaupt mit jemandem darüber sprechen kann, dann sind Sie es.«
    »Worüber?«, fragte D’Agosta.
    »Die Nachricht hat mich vor einer halben Stunde erreicht, kurz vor Ihrem Eintreffen. Unpassender hätte das alles nicht kommen können.«
    » Was hätte nicht unpassender kommen können?«
    »Das hier.« Pendergast deutete auf einen Briefumschlag, der auf dem Tisch lag. »Tun Sie sich keinen Zwang an, lesen Sie’s. Keine Sorge, ich habe bereits die nötigen Vorkehrungen

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