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Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Titel: Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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einen Ruck, wandte sich zu D’Agosta um und verkündete: »Genug geplaudert. Es wird Zeit, dass wir uns den Dingen zuwenden, derentwegen wir nach Cremona gereist sind. Halten Sie sich bitte dicht hinter mir, Vincent, damit wir uns nicht verlieren.«
    Pendergast führte ihn durch einen Irrgarten von schmalen Fluren und engen Treppenhäusern zu einem Hinterausgang des Rathauses. Dort musste D’Agosta mindestens eine Minute warten, während der Agent die umliegenden Häuser und Gassen inspizierte. Dann ging es im Eiltempo weiter. Pendergast schlug einen Schlängelkurs ein, der durch derart enge Gassen und über gerade mal mannsbreite Treppenstufen führte, dass D’Agosta Zweifel beschlichen, ob Pendergast überhaupt noch wusste, wo sie waren. Irgendetwas konnte nicht stimmen, denn der Agent zwängte sich immer wieder in enge Hauseingänge und sah sich suchend um.
    »Was ist los?«, fragte D’Agosta schließlich.
    »Reine Vorsicht, Vincent. Eine Art Berufskrankheit, Sie kennen das ja.«
    D’Agosta glaubte Pendergast kein Wort, sagte aber nichts. Zu guter Letzt wurden die Gassen so schmal, dass ein Fahrradfahrer kaum zwischen den Häusern hindurchpasste. Schließlich waren sie in einem etwas verwahrlost aussehenden Hinterhof angekommen. Pendergast betätigte die Türglocke.
    D’Agosta wurde es zu bunt. »Würden Sie ausnahmsweise Ihre Neigung zur Geheimniskrämerei ein paar Sekunden lang so weit unterdrücken, dass Sie mir wenigstens verraten, wem wir hier einen Besuch abstatten?«, fragte er bissig.
    »Gern. Wir stehen vor der Haustür eines gewissen Dottore Luigi Spezi, der als profunder Musikkenner und Experte für Stradivari-Geigen gilt. Seine Sammlung wird als eine der besten der Welt gepriesen. Gehen Sie vorsichtig mit ihm um, er gilt als etwas verschroben.«
    Der Agent läutete noch einmal. Hinter dem milchigen Glas der Eingangstür erschien der Schatten eines Mannes. Er machte mit beiden Händen Bewegungen, als wolle er sie verscheuchen. Dabei brummte er unverständlich. Pendergast kritzelte etwas auf die Rückseite einer seiner Visitenkarten und schob sie durch den für Postsendungen gedachten Türschlitz.
    Sie sahen, wie Spezi sich bückte, die Karte aufhob, las und für einen Moment ganz still wurde. Danach wurden umständlich Riegel und Sicherheitsketten aufgeschoben, und schließlich stand der Hausherr mit einer umgebundenen schmutzigen Lederschürze vor ihnen und starrte Pendergast wie eine Erscheinung an.
    »Soso«, murmelte er nach einer Weile, »Aloysius Pendergast, Doktor der Philosophie. Was wollen Sie von mir?«
    »Wäre es möglich, uns irgendwo ungestört unter sechs Augen zu unterhalten, Dottore?«
    Spezi drehte sich wortlos um und geleitete sie durch die verwinkelten Flure seiner Werkstatt in ein ruhig gelegenes Eckchen und deutete einladend auf eine Holzbank. Ihm genügte eine Werkbank, an die er sich anlehnen konnte, und da stand er nun, die Hände vor dem Bauch gefaltet, und starrte Pendergast stumm an.
    D’Agosta nutzte die Zeit, sich unauffällig umzusehen. Hinter dem Werkstattbereich lag eine Art Labor. Überall standen Computer, Drucker und Messgeräte, und alles war peinlich sauber gehalten.
    »Zunächst möchte ich mich für Ihre Bereitschaft, mich zu empfangen, aufrichtig bedanken, Dottore«, eröffnete Pendergast das Gespräch. »Ich darf Ihnen versichern, dass wir Ihre Zeit nicht über Gebühr in Anspruch nehmen werden.«
    Ein geschickter Schachzug, Spezi wusste es offenbar zu schätzen, dass der Agent in ihm auf Anhieb einen viel beschäftigten Mann erkannt hatte.
    Pendergast stellte ihm D’Agosta vor, sie schüttelten sich die Hand, der Hausherr nuschelte ein höfliches ›sehr erfreut‹, und dann lehnte er sich zurück und wartete darauf, dass der Agent seine Karten aufdeckte.
    »Ich schlage vor, wir tauschen gegenseitig unser Wissen aus«, sagte Pendergast.
    »Ganz wie Sie wünschen.«
    »Sie erzählen mir, was Sie über Stradivaris Geheimformel wissen, ich erzähle Ihnen im Gegenzug, was ich über die Geige weiß, deren Namen ich auf meine Karte geschrieben habe. Natürlich werde ich Ihre Informationen streng vertraulich behandeln und mir weder Notizen machen noch mit jemandem darüber sprechen. Außer mit meinem Mitarbeiter, aber auf seine Diskretion können Sie sich fest verlassen.«
    Die tief eingefallenen grauen Augen ruhten prüfend auf dem Sergeant. Er schien noch unschlüssig zu sein, ob er sich auf Pendergasts Bedingungen einlassen sollte. Schließlich rang er sich

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